Dienstag, 16. August: Bratwurst mit Rum

„(…) aber das waren die wunderbaren Jahre“

Immerhin: Die US-Amerikaner liefern mit ihrem Aktionstage-Wahn an diesem Dienstag, 16. August 2022, zumindest mal einen Menüvorschlag inklusive Getränkeempfehlung

Dabei werden sich vielleicht besonders die Thüringer verwundert die Augen reiben, an diesem „Tag der Bratwurst“ (National Bratwurst Day) in den Vereinigten Staaten. Vielleicht hilft am „Tag des Rums“ (US-National Rum Day) über den Schock hinweg. Obwohl der Rum auch eher aus der Karibik stammt und auch nicht unbedingt zum Runterspülen einer Bratwurst gedacht ist.

George Carmack hieß der Glückspilz, der am 16. August 1896 am Klondike River in Kanadas Yukon-Territorium Gold fand. Die Nachricht löst den Goldrausch aus. Besser (zumindest spannender) als jedes Geschichtsbuch zum Thema ist ohne Frage Jack Londons „Lockruf des Goldes“.

Ein großer Roman, ein großartiger Film Carl Zuckmayers Drama „Der Hauptmann von Köpenick“ wird mit Heinz Rühmann in der Titelrolle verfilmt (DVD) und am 16. August 1956 in Köln uraufgeführt.

Heute vor 45 Jahren, am 16. August 1977 stirbt Elvis Presley in seinem Wohnsitz „Graceland“ in Memphis, Tennessee. Ein trauriger Tag für alle Fans (zumindest jene, die nicht darauf beharren, dass „Elvis lebt“). Bis heute ebbt der Pilgerzug nach Memphis nicht ab.

„Das Schlimmste: Einige Zeit nach meinem Tod werde ich richtig entdeckt.“ Charles Bukowski, der den Satz in seinem Tagebuch „Den Göttern kommt das große Kotzen“ schrieb, warallerdings schon vor seinem Ableben ein (wenn auch höchst umstrittener) Star.  Oder, wie es in einer Biografie heißt, der „in den USA vielleicht nicht berühmteste, doch in den Buchläden meistgeklaute Autor“.

Bukowski, der heute 102 Jahre alt geworden wäre, war insbesondere in Europa sehr erfolgreich, verkaufte allein in Deutschland mehr als vier Millionen Bücher. Durchaus auch, weil er selbst das Bild des saufenden und krakeelenden Genies nach Kräften förderte.

„Die wunderbaren Jahre“, eine Sammlung von Prosa-Texten, machten den DDR-Dissidenten Reiner Kunze in der Bundesrepublik Deutschland berühmt. Der am 16. August 1933 geborene Autor hatte das Manuskript heimlich in die Bundesrepublik schleusen lassen. Letztlich führte Kunzes Konflikt mit dem DDR-Regime dazu, dass er am 13. April 1977 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte.

Mit den „Wunderbaren Jahren“ schrieb er einen Prosaband, in dem, so befand Heinrich Böll bewundernd, „keine einzige Zeile zufällig und so auch keine Zeile überflüssig ist“.  Der Titel ist angesichts der realen Jugend in der DDR bittere Ironie und rückte einige wunderbaren Zeilen aus Truman Capotes Roman „Die Grasharfe“ in den Fokus: „Ich war elf und später wurde ich sechzehn. Verdienste erwarb ich mir keine, aber das waren die wunderbaren Jahre.Kein Wort zuviel.

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Mittwoch 13. Juli Königliches Kalenderblatt

Queen und Queen und ein Götze

Nach dem Wackelpudding gestern steht heute am Mittwoch, 13. Juli 2022, der „National French Fry Day“ (Pommes-Frites-Tag) in den USA im Kalender. Man kann natürlich königlicher speisen, aber dazu später mehr.

Der kommt an. Mach ihn, mach ihn, er macht iihhhhhhnnn… Mario Götze, das ist doch Wahnsinn.“ Der 13. Juli 2014 bescherte Fußball-Deutschland den vierten WM-Stern. 1:0 gegen Argentinien in der Verlängerung durch Mario Götze.

Götzseidank“ kam bei der Wahl zum deutschen Wort des Jahres 2014 auf den dritten Platz. Und zwei Jahre später kam eine Biografie „Mario Götze“ auf den Markt. Seine damals 24 Lebensjahre wurden auf 256 Seiten beschrieben. 10,7 Seiten pro Lebensjahr.

„Hollywoodlands“ schrieb eine Maklerfirma werbend am 13. Juli 1923 in die Hollywood Hills. Das „lands“ fiel später weg, es blieb das weltberühmte „Hollywood Sign“. Die Buchstaben sind etwa 14 Meter hoch und zusammen 137 Meter lang. Passende Lektüre dazu liefert Hollywood-Regisseur Quentin Tarantino mit seinem Buch zum eigenen Film: „Es war einmal in Hollywood“.

Zwei Mal wurde der Schriftzug in den zurückliegenden 100 Jahren verändert. Im September 1987 wurde er zu Ehren des Besuchs von Johannes Paul II. zu „HOLYWOOD“.  Und in der Silvesternacht 2016 änderte Scherzbolde „HOLLYWOOD“ in „HOLLYWeeD“ („Weed“ = Marihuana). Eher nüchtern (oder in seinem Fall besser ernüchternd) ist der Blick von Charles Bukowski auf „Hollywood“.

Das berühmteste Wohltätigkeitskonzert aller Zeiten ging am 13. Juli 1985 über die Bühne. „Live Aid“ fand in Großbritannien und den USA parallel statt. Anlass war eine Hungersnot in Äthiopien. 200 Millionen DM kamen zusammen.  Beim größten Rockkonzert der Geschichte trat das Who-is-Who der Pop- und Rockwelt auf.  Der etwa 20-minütige Auftritt der Band Queen um Frontmann Freddy Mercury gilt auch heute noch oft als bester Live-Auftritt ever.

Bleiben wir beim Thema Queen, ich bin da ja bekennender Fan sowohl der Band die der Königin. Heute vor 185 Jahren verlegte Queen Victoria die Hauptresidenz der britischen Monarchen in den Buckingham Palace. Der muss seither auch als Krimi-Schauplatz herhalten: Um Mitternacht ab Buckingham Palace.

Der Umzug war fast zwangsläufig. Der Buckingham Palace verfügt über 775 Räume, da konnte die vorherige „Hütte“ nicht mithalten. Durch Kensington Palace kommen Touristen heute in lächerlichen drei Stunden. Wer sich dafür stärken will, findet „saisonale Rezepte aus dem Buckingham Palace“: „Zum Tee bei der Königin“. Und dabei kann man dann auch über die Frage aller royalen Fragen sinnieren: „Was kommt nach der Queen?

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