Queen Elisabeth entdeckt am Hintereingang des Buckingham Palasts zufällig einen Büchereibus. Zunächst aus Höflichkeit leiht sie sich ein Buch aus. Dieses Ereignis führt dazu, dass sie mit 80 Jahren die Welt der Literatur entdeckt und zu einer begeisterten Leserin wird. Nicht verwunderlich, dass dies Einfluss auf ihre royalen Pflichten hat, die sie zunehmend langweilen. Ihr Verhalten führt zu Irritationen bei den Bediensteten aber auch bei Staatsempfängen.
Die von Alan Bennett geschriebene Erzählung ist ein Muss für alle, die den britischen Humor genauso lieben wie die Literatur und das englische Königshaus. Durch sein Kürze und nicht allzu komplexe Sprache ist das Büchlein auch im Original gut lesbar.
Richard Wagamese war ein indigener kanadischer Schriftsteller. Protagonist des 2015 erschienenen Romans ist Franklin Starlight. Er ist ein 16-jähriger Junge, der bei dem „alten Mann“, einem Freund der Familie, aufwächst. Dieser lehrt ihn nicht nur die Natur zu respektieren, sondern auch mit ihr in Einklang zu leben. Zu seinem alkoholkranken Vater, Eldon, hat er eine sehr schwierige Beziehung, da dieser ihn immer wieder enttäuscht hat. Aber als der sterbende Vater ihn bittet, ihn in die Wildnis Britisch-Kolumbiens zu führen, um ihn dort wie ein Krieger sitzend und nach Osten blickend zu beerdigen, stellt sich Franklin dieser Aufgabe, seiner Pflicht als Sohn bewusst. Auf der tagelangen beschwerlichen Reise durch die Einsamkeit erzählt Eldon von Stationen seines bewegten Lebens. Die Vater-Sohn-Beziehung verändert sich, doch kann Franklin vergeben?
Die Handlung berührt, gibt aber auch einen Einblick in die Schwierigkeiten, mit denen die indigene Bevölkerung Nordamerikas noch bis in die heutige Zeit zu konfrontiert wird.
Die ganz große Stärke des Romans ist seine Sprache. Richard Wagamese ist ein Storyteller, von denen es so viele in seiner Kultur gibt. Seine Naturbeschreibungen sprechen beim Lesen alle Sinne an.