Tote Hasen und großer Einfluss

Ghandi-Denkmal
Ghandi-Denkmal

Tote Hasen und großer Einfluss

Start in die 15. Kalenderwoche mit diesem Montag, 11. April. Von morgen an soll wettermäßig der Frühling Einzug halten. Aber der April ist halt ein wechselhafter Geselle, schon in zehn Tage könnten wieder Flocken rieseln.

Die Themensuche für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ fiel mir heute nicht schwer, die Wikipedia-Einträge unter „Kultur“ liefern am 11. April gleich drei Einträge, die durchaus Generationen bewegt haben. So enterte in „Gerdes’ Folk City“ in Greenwich Village, Manhattan, New York, ein Singer-Songwriter erstmals die Bühne, der zu einem der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts avancieren sollte: Bob Dylan. Spannend ist so gerade auch „die Geschichte hinter den Trcks“.

Als erstem Singer-Songwriter und Dichter wurde ihm 2016 der Nobelpreis für Literatur „für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition“ zugesprochen. Für mich hatte er lange vorher Heldenstatus. Mit einer älteren Schwester aus der 68er Generation gesegnet, konnte man in einer früh-pubertären und -revolutionären Zeit auch ohne je einen Ton zu treffen zum textsicheren Vorsänger avancieren: „Don’t Think Twice, It’s All Right“.

Für meine Eltern war es 1988 deutlich schlimmer als „Ein kleines bisschen Horrorschau“, als die Toten Hosen mit der Single-Auskopplung „Hier kommt Alex“ die Hitlisten stürmten. Ihr erstes öffentliches Konzert gaben Campino, Andreas von Holst, Andreas Meurer, Michael Breitkopf, Trini Trimpop und Walter November heute vor 40 Jahren, am 11. April 1982, im Bremer Schlachthof.  Auf den Plakaten wurden sie wegen eines Druckfehlers als „Die Toten Hasen“ angekündigt.

Und dann erntete einer meiner Lieblingsfilme um einen der von mir meist bewunderten Männer am 11. April 1983 bei der Oscarverleihung den mehr als verdienten Lohn: Richard Attenboroughs Spielfilm „Gandhi“ erhielt gleich acht Goldjungen, unter anderem als Bester Film. Und der grandiose Ben Kingsley erhält den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Auch wenn es unzählige Bücher um und über Ghandi gibt, den Film muss man gesehen haben.

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Ein Meisterwerk und ein zu kleiner Ball

Golf-Club Harz
Golf-Club Harz

Ein Meisterwerk und ein zu kleiner Ball

Der 10. April ist der 100. Tag des gregorianischen Kalenders 2022. Gemeinhin die Zeit für ein erstes Resümee, aber in Corona- und Kriegszeiten ist dies wenig erbaulich. Uns bleiben noch 265 Tage, die hoffentlich nur besser werden können…

Das Wetter soll sich beruhigen, was in Bad Harzburg ganz sicher auch die Spielerinnen und Spieler im Golf-Club Harz begeistert zum Abschlag auf den laut Eigenwerbung „schönsten Platz im Harz“ locken wird. In Amerika wird passend dazu heute der „Tag der Golfer“ begangen.  Wobei der „National Golfers Day“ nicht der einzige Aktionstag rund um Fairway und Green ist. Mit dem „National Golf Lover’s Day“ in den USA am 4. Oktober und dem „Tag der zweiten Chance“ (National Mulligan Day) am 17. Oktober finden sich noch zwei weitere „Golf-Feiertage“ in der Übersicht.

Der „National Golfers Day“ fällt dabei nicht zufällig auf den 10. April: Heute vor 106 Jahren (1916) wurde die Professional Golfers‘ Association of America (PGA) gegründet. Die großen PGA-Turniere schaue ich mir an, am Computer bin ich sogar ein passabler Spieler (auf Level: Easy), aber nachdem ich es einmal „live“ probiert habe, stimme ich Winston Churchills Definition zu: „Golf ist ein Spiel, bei dem man einen zu kleinen Ball in ein viel zu kleines Loch schlagen muss, und das mit Geräten, die für diesen Zweck denkbar ungeeignet sind“.

Wer diese Erfahrung selbst machen möchte, ist dazu am 1. Mai im Golf-Club Harz eingeladen, dann steht wieder der Golferlebnistag auf dem Programm. Und Golfern, die mit den Nerven fertig sind, empfehle ich Ulrich Kaisers „Tee Time – 66 heitere Momente für Golfer“.

Der 10. April ist allerdings nicht allein für Golfspieler ein geschichtsträchtiges Datum. Heute vor 97 Jahren (1925) wurde ein literarisches Meisterwerk veröffentlicht. F. Scott Fitzgerald gab seinen gesellschaftskritischen Roman „The Great Gatsby“ heraus – und landete einen Flop.  Das Buch verkaufte sich zu Lebzeiten des Autors eher mau.

Die ganz große Anerkennung kam später, heute gilt „Der große Gatsby“ als das Meisterwerk Fitzgeralds, in dem er ein großartiges Porträt der „Roaring Twenties“ in den Vereinigten Staaten schuf. Die Modern Library listete „The Great Gatsby“ 1998 auf Rang 2 der 100 besten englischsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts. Auf Platz 1 landete „Ulysses“ von James Joyce.

Und schließlich sendete der 10. April 1970 noch unfassbare Schockwellen in die Musikszene: Paul McCartney schickte der britischen Presse Vorabexemplare seines ersten Soloalbums „McCartney“ und gab gleichzeitig seine Trennung von den Beatles bekannt. Die „Fab Four“ waren Geschichte und wurden zur Legende.

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Einhornzauber gegen gerade Linien

Uelzen Hundertwasser-Bahnhof
Uelzen Hundertwasser-Bahnhof

Einhornzauber gegen gerade Linien

Gleich zwei Ausflugsziele habe ich mir – passend zum Wochenende, weniger passend zur Wettervorhersage – bei den Recherchen zu unserem „bebücherten Kalenderblatt“ für diesen Samstag, 9. April, notiert. (Süd-)Harz und Heide stehen an.

Die erste Anregung resultiert aus einem der unzähligen eher albernen „Aktionstage“. In diesem Fall geht es um den heute anstehenden US-amerikanischen „Tag des Einhorns“. Wer jetzt a la Obelix „Die spinnen, die Amis“ murmelt, kann den Kreis getrost erweitern, denn seit 2015 wird jeweils am 1. November sogar der „Internationale Tag des Einhorns“ (International Unicorn Day) begangen. Derweil frage ich mich ständig, was mir ein „Einhorn-Emoji“ eigentlich sagen soll. Also wenn schon Fabelwesen, dann lieber im Kinderbuch wie das „NEINhorn“ von Känguru-Kumpel Marc-Uwe Kling.

Andererseits hat mich der „Unicorn Day“ an die Harzer Einhornhöhle bei Scharzfeld erinnert. Die hat ihren Namen von Knochenfunden, die clevere Geschäftemacher im 16. Jahrhundert als gemahlene Einhornknochen und (All-)Heilmittel zu Mondpreisen verkauften. Aber auch Wissenschaftler wie Otto von Guericke und Gottfried Wilhelm Leibniz schrieben über Einhorn-Artefakte und Leibniz entwarf sogar eine Rekonstruktion des angeblichen Einhorns – heute das Werbesymbol der Einhornhöhle, in der Teile der Netflix-Serie „Dark“ entstanden und deren Blaue Grotte stets aufs Neue fasziniert. Einen Stempel der Harzer Wandernadel (HWN 101) gibt es quasi als Beigabe selbst für Fußfaule. Und die Burgruine Scharzfeld (HWN 151) ist auch nicht weit.

Für all jene, die es weniger in die Natur und unter die Erde, stattdessen aber zur Kunst zieht, ist unser zweiter Ausflugstipp. Auf Wien verzichten wir, obwohl dort am 9. April 1991 das „Kunst Haus Wien“  mit den Werken des Künstlers Friedensreich Hundertwasser als Dauerausstellung eröffnet wurde. Zum Glück hat Hundertwasser nicht allein dieses Museums gestaltet, sondern sich auch mit vermeintlich profaneren Dingen abgegeben: Im Bahnhof Uelzen kann man im Wortsinn „auf Kunst abfahren“, das Gebäude ist ein ebenfalls faszinierendes Beispiel dafür, dass Hundertwasser zeitlebens als Gegner der „geraden Linie“ unterwegs war. Nachzulesen und auf großartigen Fotos zu genießen im Buch „Hundertwasser“.

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Groschenhefte und blumiger Geburtstag

Kirschblüte

Groschenhefte und blumiger Geburtstag

Unser großes Bild mag manchem im aktuell gefühlten „Harzer Winter“ an diesem Freitag, 8. April, deplatziert erscheinen, aber wir haben es natürlich aus gutem (wenn auch fernen) Grund gewählt.

Heute hat Buddha Geburtstag und da steht in Japan das Fest Kumbutsue im Kalender.  Häufig wird das Fest auch als Hana-Matsuri („Blumenfest“) bezeichnet. Und das hat gleich zwei Gründe: Zum einen erreicht die „Kirschblütenfront“ (Wikipedia) um diese Zeit Tokio, zum anderen wird in Tempeln eine Hanamido („Blumenhalle“) eingerichtet. Die Statue wird mit Amacha, einem Hortensien-Tee, dem magische Kräfte nachgesagt werden, beträufelt. Der Legende nach regnete es Amacha, als Buddha geboren wurde.

Geregnet hat es in diesen April-Tagen im Harz ja auch mehr als ordentlich. Allerdings kein Amacha, sondern schnödes Wasser. Tut dem im supertrockenen März ausgedörrten Boden auf Feldern, in Wäldern und in Gärten aber sicher auch gut. Apropos Garten: Wer noch überlegt, ob und wie er seinen Garten (um-)gestalten kann, könnte sich vom japanischen „Blumenfest“ und einem Buch inspirieren lassen: „Ein japanischer Garten – Faszinierend, meditativ, inspirierend“.

Weniger meditativ, dafür um so faszinierender fand ich in jungen Jahren die „Groschenhefte“, durch die unerschrockene Westernhelden von Gunfight zu Gunfight galoppierten oder lässige FBI-Agenten im Jaguar E-Type durch New York rasten. Als Fahrschüler brauchte ich inspirierende Lektüre, um mich im Bus wegzuträumen. Wieso ich darauf komme? Heute vor 25 Jahren stellte der Bastei-Verlag die Groschenheft-Serie „Wildwest-Roman“ mit Band 1859 ein.

Ich bin noch dazu der gleiche Jahrgang wie das erste Heft, das am 1. April 1957 für 60 Pfennige am Kiosk auslag. Durch die Reihe ritten und schossen sich unter anderem Rocky Steel, Tex Hondo, Die Schlitzohr-Halunken, Die vier Teufelskerle und Captain Concho. Einige der harten Kerle wie Tex Hondo reiten heute noch in der eBook-Reihe „Western Country“. Und auch meine Tophelden Wyatt Earp und Doc Holiday gibt es leider nur noch als eBook – die wären in der Schule viel schwerer zu verstecken gewesen…

Kinder verpflichtend eingeführt. Gut 100 Jahre später konnte die Weltgesundheitsorganisation nach einem konsequenten Impfprogramm 1979 die Welt für pockenfrei erklären. Damals wie heute schwirren viele Argumente durch den Raum, deren Wahrheitsgehalt bisweilen schwer zu klären ist. „Fakten gegen Fakes!“ will die bekannte Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim liefern: „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“.

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Unser Planet, unsere Gesundheit

Unser Planet, unsere Gesundheit

Unser Planet, unsere Gesundheit

Auf unsere Gesundheit sollten wir an jedem Tag achten, heute aber nochmal intensiver. Der 7. April ist seit 1954 „Weltgesundheitstag“.

An apple a day keep the doctor away“ ist zwar ein vernünftiger Ansatz für jeden einzelnen Menschen, aber wenn es um die Gesundheit der Weltbevölkerung geht…?. Der von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufene Aktionstag rückt jedes Jahr ein Gesundheitsproblem in den Fokus. In diesem Jahr: „Our Planet, our health“ („Unser Planet, unsere Gesundheit“). Dazu passt das Buch: „Planetary Health – Klima, Umwelt und Gesundheit im Anthropozän“.

Mit dem großen Thema des heutigen Aktionstages macht die Weltgesundheitsorganisation auf die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels aufmerksam. Denn die Klimakrise sei auch eine Gesundheitskrise, so die Mahnung der WHO, die dringend zum Handeln auffordert.  Dabei kann sowohl mit Blick auf die Umwelt wie auf die eigene Gesundheit jeder selbst aktiv werden. Ein guter Start könnte ein Neuerwerb in der BÜCHER-HEIMAT aus der Rubrik „Gesund lesen und leben“ sein.

Zwei Geburtstage fielen mir in den Blick. Johannes Mario Simmel wäre heute 98 Jahre alt geworden. Bei der Nennung des Namens mögen viele die Nase rümpfen, wurde der Österreicher von der Literaturkritik lange als Trivialautor und Fließbandschreiber geschmäht. Derweil bekenne ich unumwunden, dass ich etliche Simmel-Romane begeistert verschlungen habe.

Offenkundig stehe ich damit auch nicht allein, denn Simmels 35 Romane erreichten weltweit eine Gesamtauflage von mehr als 73 Millionen verkaufter Exemplare. Titel wie „Mich wundert, dass ich so fröhlich bin“, „Lieb Vaterland magst ruhig sein“ oder „Hurra, wir leben noch“ avancierten zu geflügelten Worten. Mein Favorit Es muss nicht immer Kaviar sein – Die tolldreisten Abenteuer und auserlesenen Kochrezepte des Geheimagenten wider Willen Thomas Lieven lohnt sogar sowohl als unterhaltsame Lektüre wie als Kochbuch.

Der zweite Geburtstagsgruß fällt mir aus aktuellem Anlass entschieden schwerer: Gerhard Fritz Kurt „Gerd“ Schröder erblickte heute vor 78 Jahren in Mossenberg-Wöhren das Licht der Welt. Einst bekannt als Basta-Bundeskanzler, beherrscht er heute die Schlagzeilen als Putin-Versteher und „Gas-Gerd“. Zusammen mit dem Historiker Gregor Schöllgen verfasste Schröder 2019 das Buch „Letzte Chance“, in dem konstatiert wird: „Der Westen hatte seine Zeit. Sie war gut. Sie war politisch erfolgreich. Aber sie ist vorbei.“ Vermutlich will er das Seine dazu beitragen…

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Man sieht nur mit dem Herzen gut

Man sieht nur mit dem Herzen gut

„Man sieht nur mit dem Herzen gut“

Laura, ein Prinz und Abba bestimmen unser „bebüchertes Kalenderblatt“ an diesem Mittwoch, 6. April. Und Sport steht auch noch auf der Agenda.

Ein faszinierendes Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit ist die heute vor 79 Jahren (1943) erschienene Erzählung Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ (Le petit prince).  Bis heute wurde das Buch in über 480 Sprachen/Dialekte übersetzt, auf mehr bringt es nur die Bibel. Die Erzählung gilt als Kritik am Werteverfall der Gesellschaft. Dazu passt das bekannteste (und schönste) Zitat: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Wer den „kleinen Prinzen“ noch nicht sein Eigen nennt: Sofort erwerben und (mit dem Herzen) lesen!

Hoffentlich liest meine Frau die nächsten Zeilen nicht, denn der italienische Dichter Francesco Petrarca hat seinerzeit (14. Jahrhundert) eindeutig die Preise verdorben…  Am 6. April 1327 sah der Poet in Avignon zum ersten Mal die verheiratete Laura. Liebe auf den ersten Blick. Mit Langzeitfolgen. Seiner Liebe widmete Petrarca in der Folge 317 (!!!!) Sonette. Kein Wunder, dass „Petrarkismus“ bis heute eine einst verbreitete Richtung europäischer Liebeslyrik bezeichnet.  

„Sport ist Mord“, konstatierte Winston Churchill. Die Vereinten Nationen sehen dies ganz anders. Sie imitierten 2013 den Internationale Tag des Sports für Entwicklung und Frieden (International Day of Sport for Development and Peace). Das Datum 6. April steht für die Eröffnungsfeier der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen. Weswegen das Internationale Olympischen Komitee (IOC) seit 1948 diesen Tag auch als den sogenannten Welt-Olympiatag begeht (aber wer will schon mit diesem IOC feiern…).

Die UNO will mir ihrem Aktionstag die Bedeutung des Sports für Bildung, Entwicklung, Gesundheit in einer friedlichen Welt fördern. Und eine friedliche Welt wird derzeit weiter ohne Frage dringend benötigt. Wer sich dafür einsetzen will, sollte aber auch die eigene Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Dabei könnte vielleicht ein Buch des einstigen „FC-Bayern-Medizinmannes“ Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt helfen: „Bewegung – Das Lebenselixier für unsere Gesundheit.“

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Auf guten Wein und Heldentaten hoffen

Gemütlich Bücher gegen Kälte
Gemütlich Bücher gegen Kälte

Auf guten Wein und Heldentaten hoffen

Der April macht was er will. Dass der Winter sein Comeback ausgerechnet zum Start der BÜCHER-HEIMAT geben musste, war nicht nett, aber die Mitmach-Buchhandlung hat es mehr als „nur“ gut überstanden. Am heutigen Dienstag, 5. April, sind es schon aller guten Öffnungstage drei…

Mit dem Winterwetter sind wir aber offenkundig noch lange nicht durch. Wer angesichts von Minusgraden bereits wieder die Erderwärmung und den Klimawandel in Zweifel zieht, sollte kühlen Kopf bewahren und sich informieren. Beispielsweise in einem Buch von TV-Meteorologen Sven Plöger. Mit seinem Buch „Zieht euch warm an, es wird heiß!“ will er dazu beitragen, dass wir „den Klimawandel verstehen und aus der Krise für die Welt von morgen lernen“. Ein hehres Ziel.

So sehr ich Plöger, seine Bücher und seine TV-Sendungen schätze, den Blick auf die Bauernregeln lasse ich mir nicht nehmen. Daraus kann man vielleicht nicht das ultimative Wissen, aber oft zumindest doch Mut schöpfen. „Den 1. April musst du gut übersteh’n, dann kann dir nichts Böses mehr gescheh’n“, hieß es am Freitag und die BÜCHER-HEIMAT zeigte bei der Eröffnung am Samstag, dass sie den ominösen Scherz-Tag gut überstanden hat. Viel „Böses“ kann also kaum mehr kommen.

Derweil habe ich aus gutem Grund mehr das heutige Wetter im bangen Blick. Der 5. April ist der Tag des Heiligen Vinzenz und da wissen die Bauernregeln: „Ist Sankt Vinzenz Sonnenschein, gibt es viel und guten Wein.“ Da kann man ja nur hoffen, dass die Sonne aus allen Knopflöchern scheint, denn zu einem guten Buch darf für mich gern auch mal ein guter Tropfen Wein gehören. Vielleicht werde ich ja auch noch zum Weinkenner. Helfen soll dabei das Buch des Weinexperten Dr. Beat Koelliker „Mit 10 Weinproben zum Kenner“. Warum eigentlich nur zehn Proben?

Als ein böses Omen in einem Fußball-WM-Jahr könnte das erste offizielle Länderspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft heute vor 114 Jahren gewertet werden. Das Deutsche Reich verlor 1908 gegen die Schweiz mit 3:5. Zum Glück war von einem „Länderspiel“ nicht die Rede, die Klatsche von den Eidgenossen haben wir uns bei einem „freundschaftlichen Länderkampf“ eingefangen.

Zugegeben: Schnee von vorgestern. Jetzt steht die WM in Katar vor der Tür. Deutschland muss gegen Spanien, Japan sowie Neuseeland oder Costa Rica an. Bange machen mich dabei eher die vielen Kommentare a la „nicht leicht, aber machbar“. Mit ähnlicher Begleitmusik ist „die Mannschaft“ 2018 auch in Russland gegen Mexiko, Schweden und Südkorea ins Turnier gestartet. Das bittere Ergebnis ist bekannt. Da halte ich mich lieber am Buch „Heldentaten“ fest, in dem werden die legendäre Momente der Nationalelf gefeiert. Und die gab es zum Glück ja so selten auch nicht.

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Ben Hur & British Invasion

Ben Hur & British Invasion

Ben Hur & British Invasion

Einen schönen Start in diesen 4. April 2022 und damit in die neue Woche wünscht das Team der BÜCHER-HEIMAT, die seit zwei Tagen ihre Pforten in der Herzog-Wilhelm-Straße 64 öffnet und als Mitmach-Buchhandlung neue Wege geht.

Neue Wege ging am 4. April 1975 auch ein Student namens Bill Gates. Zusammen mit Paul Allen gründete er an diesem Tag ein Softwareunternehmen, das heute unter dem Namen Microsoft weltbekannt ist und zu den Global Playern gehört. Heute hat Gates mehr seine Stiftung und mit dem Buch „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ nicht weniger als die Rettung der Welt im Blick.

Zur PC-Entspannung empfehlen wir danach einen Abstecher in den Alltag eines IT-Dienstleisters: „Ich habe das Internet gelöscht“. Auch wenn die meisten von uns zu den Problemen gehören dürften, die 75 Zentimeter vorm Monitor sitzen…

Hollywood feierte am 4. April 1960 eine Literaturverfilmung: Regisseur William Wylers „Ben Hur“ wurde mit 11 Oscars ausgezeichnet. Das monumentale Werk ist bis heute sehenswert, ebenso wie der 1880 erschienene Roman des US-Generals und Politikers Lew Wallace lesenswert ist. „Ben Hur“ war im 19. Jahrhundert immerhin das meistgedruckte Buch nach der Bibel.

Vom Film zur Musik und zur nächsten Rekordmarke: Am 4. April 1964 belegten die Beatles mit “Can’t Buy Me Love”, “Twist and Shout”, “She Loves You”, “I Want to Hold Your Hand” und “Please Please Me” die ersten fünf Plätze der US-Single-Hitparade. Dies wurde nie wieder erreicht, die Musikwelt sprach von der „British Invasion“. Und die Beatles sind aktuell dank der Peter-Jackson-Dokumentation „The Beatles: Get Back“ mit Macht auf Bildschirme und in Bücherregale zurückgestürmt.

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Der „Tag der Arschkarte“

Der „Tag der Arschkarte“

Der „Tag der Arschkarte“

Um Missverständnissen angesichts des Eintracht-Braunschweig-Fotos und des Arschkarten-Titels an diesem Sonntag, 3. April 2022, gleich vorzubeugen: Ich mag die Eintracht sehr, die Löwen sind meine Nummer 2 hinter den Fohlen aus Mönchengladbach. Aber eine Verbindung ist nicht zu verleugnen…

Wer noch vor dem Lesen unseres täglichen Kalenderblatt-Blogs in Erinnerungen an den gestrigen Start der BÜCHER-HEIMAT schwelgen will, gelangt über diesen Link zur einer Bildergalerie – und das Team der BÜCHER-HEIMAT sagt schon mal Danke für die vielen Glückwünsche und die großartige Unterstützung zum Start.

Dennoch: Heute ist der „Tag der Arschkarte“ – und wir alle hoffen natürlich, dass Sie diese Karte heute (und auch sonst) nicht gezeigt bekommen. Falls Sie gerade die Stirn runzeln: Den „Tag der Arschkarte“ gibt es tatsächlich unter den „Kuriosen Feiertagen“. Er bezieht sich auf den 3. April 1971, als in der Fußball-Bundesliga die erste rote Karte gezückt wurde. Mit von der Partie waren die Löwen aus Braunschweig, die gegen die andere Eintracht aus Frankfurt spielten. Als Schiedsrichter Wilfried Hilker die erste rote Karte zückte, war der Braunschweiger Jaro Deppe in der Opferrolle, gefoult vom Frankfurter Friedel Lutz, der vom Platz flog. Was auch nicht half, Braunschweig verlor mit 2:5. Der unfeine Begriff „Arschkarte“ resultiert daraus, dass die Schiedsrichter die Gelbe Karte (Verwarnung) in der Brusttasche, die Rote Karte (Platzverweis) dagegen in der Gesäßtasche verstauten. Aber „Gesäßkarte“ klingt ja doch ziemlich blöd…  

Das Stichwort „Arschkarte“ in der Bücherdatenbank fördert gleichnamige Romane um sympathische Loser wie „Arschkarte“ von Heiko Thieß oder das „Arschkarten-Abo“ von Carsten Eicke ebenso zutage wie ein „Konzept der freien Energie für ein erfolgreiches, gesundes und authentisches Leben“ unter dem programmatischen Titel „Schluss mit der Arschkarte“.

Auch für alle, die weniger am Kicken, dafür aber umso mehr an Kultur und vor allem Kunst interessiert sind, bietet sich heute ein „Jubiläumsthema“ an: Vor 125 Jahren, am 3. April 1897, gründeten Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Max Kurzweil, Josef Engelhart, Ernst Stöhr, Wilhelm List die „Wiener Secession“ als Abspaltung vom „Wiener Künstlerhaus“. Ein Signal gegen den vorherrschenden Konservatismus und traditionellen Kunstbegriff. Wer sich an der Kunst erfreuen möchte (und vielleicht auch noch Signale an Freunde senden möchte“) liegt mit dem hochwertigen Postkarten-Set Wiener Secession garantiert richtig.

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Harzer Literaturgröße

Harzer Literaturgröße
Gleimhaus in Halberstadt, Wikipedia, gemeinfrei

Geburtstag mit einer Harzer Literaturgröße

Könnte es ein besseres Datum als diesen Samstag, 2. April, für den Start der BÜCHER-HEIMAT geben? Vermutlich nicht. Zum einen, weil alle schon viel zu lange auf den Startschuss gewartet haben. Zum anderen, weil die BÜCHER-HEIMAT nun mit einer Harzer Literaturgröße zusammen Geburtstag hat. Mit wem, das verraten wir gleich. Und alle, die mehr daran interessiert sind, was sich zum Start der BÜCHER-HEIMAT von 10 Uhr an in der Herzog-Wilhelm-Straße 64c ereignet, sollten diesem Link zum Programm folgen.

Nun wollen wir aber zu unserem berühmten Mit-Geburtstagskind kommen. Denn die Harzer Größe der deutschen Literatur würde heute 303 Jahre alt: Johann Wilhelm Ludwig Gleim, geboren am 2. April 1719 in Ermsleben, gestorben am 18. Februar 1803 in Halberstadt. Gleim war ein bedeutender Dichter, Literaturmäzen und Sammler der deutschen Aufklärung. „Vater Gleim“ – wie er genannt wurde – war eine Instanz im literarischen Leben seiner Zeit in Deutschland. Einen Besuch wert ist somit immer auch das Gleimhaus in Halberstadt.

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass neben dem Harzer Gleim noch eine ganze Reihe Prominenter mit der BÜCHER-HEIMAT Geburtstag haben: Giacomo Casanova, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Emile Zola und Hans-Christian Andersen sind ebenso zu nennen wie Karl der Große oder TV-Moderator Elton.

Wenn wir heute schon weit zurückschauen, dann können wir den Blick aber auch über den Tellerrand schweifen lassen. Wobei der Berliner Droschkenkutscher Gustav Hartmann, bekannt als Der Eiserne Gustav, 1928 bei seiner Protestfahrt gegen den Niedergang seines Gewerbes auf dem Weg nach Paris nicht allzu weit am Harz vorbeigerollt sein muss. Hans Fallada setzte ihm 1938 im Roman „Der Eiserne Gustav“ ein literarisches Denkmal, wobei aus Gustav Hartmann  Gustav Hackendahl wurde. Der in viele Sprachen übersetzte Roman lieferte das Drehbuch für den gleichnamigen Spielfilm mit Heinz Rühmann sowie einer siebenteiligen Fernsehserie mit Gustav Knuth.

Deutlich weiter muss der Blick reichen, wenn es um die Herren Hippolyte Fizeau und Léon Foucault geht. Den beiden französischen Physikern gelang am 2. April 1845 das erste Foto von unserer Sonne, damit begründeten sie die astronomische Fotografie. Und die wiederum lieferte bis heute viele faszinierende Bildbände. Ganz nah dran an den Sternen ist die NASA – und die gewährt auf 468 Seiten mit mehr als 500 historischen Fotos Einblicke in „Das NASA Archiv. 60 Jahre im All“.

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