Ruuuudi und Ressentiments

Ruuuudi und Ressentiments

Die nächste Woche. Selbst als Rentner mag ich noch die Boomtown Rats mit ihrem „I don’t like mondays“ hören. Das gilt auch für den heutigen Montag, 16. Mai 2022.

Ein‘ Rudi Völler – es gibt nur ein‘ Rudi Völler…“ Da könnten vermutlich sogar Nichtfußball-Fans mitsingen, wenngleich es seit Samstag heißen muss, es gab nur einen Rudi Völler. Die Ikone hat dem Fußball Adieu gesagt.

Über Völler sind aktuell die Zeitungen voll. Mich interessieren auch mehr die Stars vergangener Tage, also die „Abräumer, Abstauber, Abenteurer“, die die ersten deutschen Fußballstars waren. Andererseits hat Ruuuudi Völler mein Leben begleitet. „Tante Käthe“ mit der Minipli-Frisur war modisch zum Glück zwar nie ein Vorbild, aber er war halt erfolgreich und sympathisch zugleich. Selbst wenn er Journalisten wie Waldemar Hartmann in legendären Wutreden zur Schnecke machte. Kein Wunder, dass „Es gibt nur ein’ Rudi Völler“ im Jahr 2002 zum Satz des Jahres gekürt wurde.

Einräumen muss ich allerdings, dass Rudi Völler mittelbar auch für meine leider ziemlich tief verwurzelten Vorurteile gegen Niederländer verantwortlich ist. Die Ressentiments gegen „Holländer“ wuchsen, als Völler während der WM 1990 vom niederländischen Nationalspieler Frank Rijkaard mehrmals bespuckt wurde.

Igitt! Seither prägt der Satz eines Buchtitels mein Denken: „So sind sie, die Niederländer“. Es soll sich um einen „Fremdenversteher von Reise Know-How“ handeln. Sollte ich vielleicht mal lesen, denn ich schäme mich ja für die Vorurteile. Aber vielleicht braucht es da ein weiteres Werk: „Der Ditz oder: Alles was man über Niederländer wissen sollte“.

Zwei weit berühmtere Bücher sind heute vor 212 Jahren erschienen. Natürlich von Goethe, aber ausnahmsweise kein „Faust“. Am 16. Mai 1810 1810 gab die Tübinger Cotta’schen Verlagsbuchhandlung die beiden Buchbände „Zur Farbenlehre“ heraus.  Ich muss ja zugeben, dass ich sie nie gelesen, dennoch aber oft genug wissend genickt habe, denn das Werk ist so bekannt, dass man besser so tut, als würde man es kennen…

In unserem „bebücherten Kalenderblatt“ wollen wir heute nicht an zwei Showbiz-Ereignissen vorbei gehen. Am 16. Mai 1929 wurden die ersten zwölf Academy Awards (engl.), die noch nicht Oscars hießen, vergeben. Der allererste „Beste Hauptdarsteller“ war übrigens der Deutsche Emil Jannings.  

Da kann man nur sagen: „There’s No Business Like Show Business“. Was ebenfalls heute passt, denn am 16. Mai 1946 erlebte das Musical „Annie Get Your Gun“ von Irving Berlin seine Uraufführung. Für alle, die mitsingen wollen, gibt es ein „Annie Get Your Gun“-Liederbuch.

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Eine kleine Frühstücks-Philosophie

Eine kleine Frühstücks-Philosophie

Eine kleine Frühstücks-Philosophie

Und sonntags auch mal zwei…“: Ich plane ein opulentes Frühstück an diesem Sonntag, 15. Mai 2022. Und ich werde es nach meiner Façon gestalten. Es gibt zwar unzählige Bücher zum Thema, aber weder Low Carb oder vegan, noch Porridge können mich so wirklich überzeugen.

Ich bin da mehr der Traditionalist mit dem Frühstücksei. Nicht zu hart, eher mittel. Auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, von Loriot und seiner Berta klassifiziert zu werden: „Gott, was sind Männer primitiv!“ Wobei ich versichere, dass mir der letzte Satz von Hermann aus dem „Frühstücks-Ei“-Sketch nicht in den Sinn kommt: „Ich bringe sie um … morgen bringe ich sie um!

Aber ich schweife ab und mein Ei ist mittlerweile steinhart gekocht. Trotzdem kann ich die Frühstücks-Philosophie nicht abbrechen, ohne eines/einen meiner Lieblings-Bücher/-Filme erwähnt zu haben. Truman Capotes „Frühstück bei Tiffany“ und der gleichnamige, zumindest kongeniale Film mit Audrey Hepburn als Holly Golightly. Und dazu die Musik von Henry Mancini. „Moonriver“ geht auch am Morgen.

In Romanen werden ohnehin sehr unterschiedlich Dinge „… zum Frühstück“ präferiert, die Palette reicht von Chianti, Pizza und Zimtschnecken bis zu Gift oder – im Vergleich dann schon wieder bekömmlicher – „Sixpack zum Frühstück“. Letzteres gereicht vom Bad Boy der US-Literatur, Charles Bukowski.

Oder wir gehen zum Frühstück aus. Ziel könnte eine weitere „Segnung“ aus USA sein. Das „Big Breakfast“ wäre an diesem Sonntag besonders passend, heute vor 82 Jahren öffnete der erste McDonald’s in San Bernardino, Kalifornien.

Jetzt ist mein Frühstücksei nicht nur steinhart, sondern auch kalt. Zu lange im Smartphone zum Thema Frühstück recherchiert. Um zu erfahren, wie ich in „in der neuen digitalen Welt die Orientierung verlieren – und wiedergewinnen“ kann, greife ich also statt zur Marmelade zum nächsten Buch: „Zum Frühstück gibt’s Apps“.

Sie haben unterdessen bestimmt schon Ihr Frühstück genossen. Oder Sie sind „brunchig“ noch dabei. Falls dazu Lektüre gewünscht wird, empfehlen wir eine Frühstücks-Tour durch die BÜCHER-HEIMAT, deren Online-Shop hat auch sonntags geöffnet und das Suchwort „Frühstück“ haben wir bei diesem Link schon eingegeben (551 Einträge!).

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Die Wanderstiefel schnüren

Die Wanderstiefel schnüren

Die Wanderstiefel schnüren

Was man am heutigen Samstag, 14. Mai, unternehmen könnte? Was für eine Frage, zumal im Harz! Heute ist der bundesweite Tag des Wanderns. Auf geht’s!

Der Deutsche Wanderverband als Initiator dieses Aktionstages hat Bad Harzburg einst gemeinsam mit dem Harzklub das größte Wanderspektakel überhaupt beschert: Der 114. Deutsche Wandertag machte 2014 in der Kurstadt Station (Foto oben vom Festumzug) und wurde von vielen Teilnehmern als eine der besten Veranstaltungen ihrer Art gefeiert. Was schon etwas heißen will, denn den Deutschen Wandertag gibt es seit 1883, als die Wanderstiefel in Fulda geschnürt wurden.

Der Deutsche Wandertag ist die Großveranstaltung des Verbandes für seine Mitgliedsvereine. In Bad Harzburg, im selbsternannten „Wellness-Wanderland“, waren schon sehr viele nichtorganisierte Wanderer mit von der Partie. Es mag die Verantwortlichen des Wanderverbandes beeinflusst haben, denn nur zwei Jahre später ging der erste, weit mehr touristisch ausgerichtete „bundesweite Tag des Wanderns“ an den Start.

Ein sehr gutes Angebot hat Bad Harzburg allerdings nicht allein in Sachen Wandern. Dank der BÜCHER-HEIMAT stehen vermehrt auch wieder Lesungen (Terminübersicht) an. Nach dem erfolgreichen Start mit Carl-Ludwig Reuss und „Carl & Anna“ lockt Carola Bethge am 27. Mai in die Mitmach-Buchhandlung und in den „Schatten des Kameldornbaums“.

Die Autorin erzählt von der überaus bewegten und bewegenden Vergangenheit ihrer Familie. Sie beginnt im Januar 1955: Der Postbote bringt Ilse Eikemeier im Flecken Lamspringe einen außergewöhnlichen Brief. Seit der Trennung vor fünf Jahren hat ihr früherer Freund Jochen Bethge nichts mehr von sich hören lassen. Und nun schreibt er plötzlich. Aus Okosongomingo, einer Farm in Südwestafrika – dem heutigen Namibia. Sie antwortet. Und schon in seinem zweiten Brief steht: „Wenn du mich immer noch willst, kannst du jetzt kommen.“

Ob sie von Lamspringe nach Namibia ging, wird am 27. Mai um 20 Uhr in der BÜCHER-HEIMAT geklärt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Wer das Buch in der Mitmach-Buchhandlung erwirbt, kann es dort auch signieren lassen. Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT, Telefon (05322) 9059599 oder per Mail: info@die-buecherheimat.de.

Während es Carola Bethges „Im Schatten des Kameldornbaums“ direkt in der BÜCHER-HEIMAT gibt, ist die Auswahl an „Wander-Literatur“ gerade auch über den Harz in der Buchhandlung wie auch in unserem Online-Shop schier unerschöpflich:

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Heute droht Paraskavedekatriaphobie

Heute droht Paraskavedekatriaphobie

Heute droht Paraskavedekatriaphobie

Es ist mal wieder soweit: Freitag, der 13. (Mai). Aber gleich vorweg: Statistisch gesehen ist Freitag der 13. ein ganz normaler Tag wie jeder andere auch. Eher passieren weniger Unfälle, weil viele Menschen an dem „Unglückstag“ deutlich vorsichtiger sind.

Der Tag Freitag und die Zahl 13 verbindet, dass sie im Volksglauben mit Negativem assoziiert werden. Bei der 13 soll dies der Fall sein, weil sie die erste Zahl nach der in vielen Kulturen besonders heiligen 12 ist. Beliebtes Beispiel: Am letzten Abendmahl nahmen 12 Personen teil. Jesus und seine 11 Jünger. Judas kam als 13. Gast dazu. Er verriet Jesus…

Der US-Amerikaner Thomas William Lawson, der durch Börsenspekulationen zum Multimillionär geworden war, schrieb 1907 den Börsenroman „Friday the 13th“, der in Deutschland als „Freitag der 13.“ erschien. Zum berühmtesten „Schwarze Freitag“ der Börsengeschichte kam es allerdings ohne die 13, die Weltwirtschaftskrise startete am Freitag, 29. Oktober 1929.

Bei dem Aufhebens, das vielfach um den „Unglückstag“ gemacht wird, kann man gut nachvollziehen, das einige Menschen sogar eine krankhafte Angst vor dem Datum entwickeln. Mehr Angst sollte man bei dem Fachbegriff um seine Zunge haben: Paraskavedekatriaphobie. (griechisch: „paraskeue“ (Freitag), „dekatria“ (dreizehn) und „phobos“ (Angst)).

Man könnte natürlich auch einfach auswandern. In Japan wird die 13 als Glückszahl gesehen. In Griechenland und Teilen Spaniens gilt die Kombination Dienstag, der 13., als unheilvoll. Vielen Chinesen gilt die 4 als böse Unglückszahl und abergläubische Italiener bleiben sicherheitshalber an einem Freitag, den 17., im trauten Heim. Zum Studium empfiehlt sich das „Wörterbuch des Aberglaubens“.

Nachweisbar kein Glück bringt die 13 beim Lotto. Zwar war die 13 die allererste Zahl, die bei der allerersten Ziehung „6 aus 49“ am 9. Oktober 1955 fiel; seither aber wird sie am seltensten gezogen. Die häufigsten Zahlen sind 6 und 49.

Wenn wir diesen Freitag, den 13., hinter uns gebracht haben, ist es für dieses Jahr geschafft. Das ominöse Datum kommt 2022 nur einmal vor. Im kommenden Jahr 2023 müssen wir uns am 13. Januar und am 13. Oktober auf Ungemach einstellen. Und ganz dicke kommt es 2026, wenn Freitag, der 13., gleich drei Mal droht, im Februar, März und November.

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Der inspirierende Harz

Der inspirierende Harz

Der inspirierende Harz

Bei dem Wetter habe ich gestern glatt den ersten Eisheiligen übersehen. Der heutige Donnerstag, 12. Mai, ist der Tag von Pankratius. Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai) bieten mit gut 15 Grad eher angenehme Erfrischung. Und ausgerechnet die Kalte Sophie (15. Mai) soll die Temperaturen wieder über die 20-Grad-Marke steigen lassen.

Bei unserem „bebücherten Kalenderblatt“ geht der Blick aber zuvorderst zurück. Beispielsweise um 166 Jahre, als sich einmal mehr zeigte, dass der Harz eine ebenso inspirierende wie animierende Region ist. Den Beweis lieferten am 12. Mai 1856 Mitglieder des Akademischen Vereins Hütte Berlin. Auf einem Ausflug in Alexisbad gründeten sie den Verein Deutscher Ingenieure (VDI), bis heute der größte technisch-wissenschaftliche Verein Europas. Der VDI steht immer noch für Qualität und Alexisbad (Foto oben: Altes Kurhaus) ist weiter vor allem auch einen Wander-Ausflug wert.

Am Montag haben wir auf den „Tag des freien Buches“ verwiesen. Dazu passt ein Ereignis, das sich zum 89. Mal jährt und von einem Schriftsteller mit Rückgrat kündet. Am 12. Mai 1933 verfasste Oskar Maria Graf einen aufsehenerregenden Protest, weil seine Bücher – nicht der Bücherverbrennung der Nazis zum Opfer gefallen waren.

Grafs Reaktion: „Verbrennt mich! Ein Protest von Oskar Maria Graf. […] Nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, daß meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen! Verbrennt die Werke des deutschen Geistes! Er selber wird unauslöschlich sein, wie eure Schmach! (Alle anständigen Zeitungen werden um Abdruck dieses Protestes ersucht. Oskar Maria Graf.)

Danach brannten Grafs Bücher wie „Der Abgrund“. Er wurde ausgebürgert.

Wer kann sich noch darin erinnern, dass der deutsche Fußballmeister nicht Bayern München hieß? Es ist exakt zehn Jahre her, als letztmals Borussia Dortmund nicht nur den Meistertitel, sondern gleich das Double schaffte. Mit einem 5:2 sicherte sich das Team um Robert Lewandowski, der damals noch drei Tore für die Schwarz-Gelben schoss, am 12. Mai 2012 den DFB-Pokal. Seither sind die Dortmunder intensiv dabei, Bayer Leverkusen den Ruf als „Vizekusen“ streitig zu machen.

Zum Geburtstag gratulieren können wir heute einem ebenso engagierten wie couragierten Schriftsteller. Ferdinand von Schirach, geboren am 12. Mai 1964, ist erfolgreicher Schriftsteller und erfolgreicher Jurist. Bekannt wurde er als Rechtsanwalt unter anderem als Strafverteidiger in den Mauerschützenprozessen. „Terror“, „Der Fall Collini“ und „Die Würde ist antastbar“ wurden Bestseller.

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Altes Buch und uralter Weinbrand

Altes Buch und uralter Weinbrand

Altes Buch und uralter Weinbrand

Bergfest feiert die 19. Kalenderwoche an diesem Mittwoch, 11. Mai. Mein Lieblings-Musical macht das Datum zu einem „Katzen-Tag“.

Oh Mann, der Gutenberg hat sich aber auch Zeit gelassen. Heute vor 1154 Jahren, am 11. Mai 868, wurde in China das älteste Druck-Bucherzeugnis produziert. Im Holztafeldruck entstand die Diamant-Sutra mit den wichtigsten Weisheitstexten des Mahayana-Buddhismus. Und es wird heute noch nachgedruckt, das schaffen auch nicht viele Bücher.

Wenn einem also Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert„. Ich muss vermutlich nicht erklären, dass ich gerade abrupt das Thema wechselte. Den Werbespruch der Weinbrennerei Asbach & Co kennt vermutlich jeder. Heute vor 130 Jahren, am 11. Mai 1892 gründete der deutsche Destillateur Hugo Asbach nach seiner Rückkehr aus Frankreich in Rüdesheim am Rhein die Weinbrennerei Asbach & Co, um deutschen Weinbrand herzustellen.

Mit Cognac hatte ich es nie so. Ganz ehrlich, ich finde, selbst die besseren schmecken irgendwie nach Seife. Aber meine Familie sagt mir ohnehin einen verqueren Geschmack nach. Trotz meiner Cognac-Aversion aber kenne ich den Werbespruch aus den 1950er und 1960er Jahren. Der Slogan gehört zu den unvergesslichen Werbesprüchen (Spiel) und ihm gelang Außergewöhnliches: Der Markenname „Asbach“ wird in Deutschland umgangssprachlich als Synonym für „uralt“ verwendet.

Der 11. Mai ist auch ein Katzen-Tag. Genauer gesagt ein „Cats-Day“, denn das Licht der Welt erblickte am 11. Mai 1981 ein Musical über die Stubentiger. „Cats“ von Andrew Lloyd Webber und Trevor Nunn nach T. S. Eliots „Old Possum’s Book of Practical Cats“, einer für Kinder geschriebenen Gedichtsammlung, wurde im New London Theatre uraufgeführt und avancierte zu einem der erfolgreichsten Musicals der Welt. Allein die Londoner Aufführung brachte es auf sagenhafte 9000 Vorstellungen, ehe 2002 der letzte Vorhang fiel. Wieder an einem 11. Mai. „Cats-Day“.

Als „bebüchertes Kalenderblatt“ wollen wir heute zudem noch gratulieren und beschränken uns nicht auf Schriftsteller. Denn von Salvador Dalí, einem der Hauptvertreter des Surrealismus und einem der bekanntesten Maler des 20. Jahrhunderts, kann man in der BÜCHER-HEIMAT gern auch einen opulenten Bildband erwerben. Außerdem war der am 11. Mai 1904 geborene exzentrische Spanier auch als Grafiker, Schriftsteller, Bildhauer und Bühnenbildner unterwegs.

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Der freie Kauf des freien Buches

Der freie Kauf des freien Buches

Der freie Kauf des freien Buches

An diesem Dienstag, 10. Mai, ist der freie Kauf eines freien Buches schon fast Pflicht, denn es ist der „Tag des (freien) Buches“. Erstmals stand er 1929 im Kalender, am 10. Mai 1947 wurde er im mahnenden Gedenken an die Bücherverbrennung 1933 in Dritten Reich reaktiviert.  In der DDR als „Tag des freien Buches“ weitergeführt, wird der Gedenktag in der Bundesrepublik erst seit 1983 wieder begangen.

Mit einem Buchkauf kann man bestens dokumentieren, was uns ein freies Buch und eine freie Meinung wert sind. Sogar, wenn man Bücher kauft, die fordern: „Schluss mit der Meinungsfreiheit!“ Das Werk des Kabarettisten Florian Schröder soll sich dann aber auch als ein Plädoyer „für mehr Hirn und weniger Hysterie“ entpuppen.

Auch in ernster Zeit gibt es zum Glück keinen Mangel an humorigen Aktionstagen. Am 10. Mai 1975 veröffentlichte eine legendäre britische Komikertruppe „Monty Python and the Holy Grail“ (DVD, schon fast sprichwörtlicher deutscher Titel: „Die Ritter der Kokosnuss“). Seit 2013 feiern MP-Fans in aller Welt den „Internationalen Monty Python Status Day“.

Es dürfte ohne Frage einer der lustigsten und meist belachten „Gedenktage“ sein. Wie man ihn feiert? Monty Python lesen, gucken, hören und „ablachen“. Beispielsweise mit einem meiner Lieblinge, dem „Dead-Parrot-Sketch“ mit John Cleese und Michael Palin. „Der Papagei ist tot … mausetot!“ ist schon ein geflügeltes Wort.  Und als endlich klar ist, dass der „norwegische Blauling“ tatsächlich „abgeritten zu seinen Ahnen“ ist, schließt sich nahtlos der göttliche Holzfäller-Song an.

Zum Glück lebe ich besonders heute nicht in den Vereinigten Staaten. Da steht am 10. Mai alljährlich der “Clean Up Your Room Day” (Räum-Dein-Zimmer-auf-Tag) im Kalender. In der Hoffnung, dass meine Kinder die nun folgende Beichte nicht lesen: Ich habe den Tonfall meiner Eltern beim mahnenden „Räum Dein Zimmer auf“ bis heute im Ohr. Hoffentlich klinge ich bei meinen gleichlautenden Ansagen ein wenig anders…

Aber zum Glück ist Aufräumen dank einiger Influencer und DIY-Videos (Do it yourself) heute fast schon in. Das Stichwort „aufräumen“ bringt im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT fast 200 Fundstellen. Wobei ich den Verdacht nicht los werde, dass Titel wie „Ordnung nebenbei“ und „Das große Magic-Cleaning-Buch“ am Ende mit Zauberei nichts zu tun haben und doch in Arbeit münden.

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Eisheilige und politische Eiszeit

Eisheilige und politische Eiszeit

Eisheilige und politische Eiszeit

Wir starten an diesem Montag, 9. Mai, in die zweite Maiwoche und treffen auf die Eisheiligen. Doch auf das Wetter ist ja einfach kein Verlass mehr. Wie scheinbar auf die ganze Weltordnung.

Wie es derzeit aussieht, treffen wir Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia (15. Mai) eher gemütlich in der Eisdiele als bei strengen Nachtfrösten im dicken Winterrock bibbernd. Knapp an die 20 Grad sollen es durch die Bank in dieser Woche werden. Wenn die Eisheiligen tatsächlich die letzten Frosttage eines Jahres ankündigen, haben wir es nun geschafft.

„Zieh euch warm an, es wird heiß“, mit diesem Buchtitel hat TV-Meteorologe Sven Plöger allerdings nicht das Ausbleiben der Eisheiligen allein im Blick. Ihm geht es um die Klimakrise. Lesenswert! Ebenso wie das Buch „Wo unser Wetter entsteht“. Klare Erklärungen von oft unbegreiflich scheinenden Kapriolen, die auch Nicht-Wetterfrösche faszinieren können.

Es ist schwierig, an einem Tag wie diesem im Plauderton zu bleiben. Weit mehr als das Wetter dürften die meisten Menschen heute Moskau und den russischen Herrscher Putin sorgenvoll im Blick haben. Seit Wochen wird in den Medien darüber spekuliert, was der heute in Russland und einigen GUS-Staaten zu feiernde „Tag des Sieges“ (über die deutschen Nationalsozialisten) der Welt und vor allem der unter der Kriegsgeißel leidenden Ukraine bringen wird.

Es erscheint fast als bitterer Treppenwitz der Weltgeschichte, dass ebenfalls am heutigen Montag der „Europatag“ begangenen wird. Erinnert wird damit an die Pariser Rede von Frankreichs Außenminister Robert Schuman am 9. Mai 1950, in der er eine Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl anregte. Die Montanunion bildete später den Grundstein der heutigen Europäischen Union. Und auch wenn viele lieber an der EU rumkritteln, ich halte Europa weiter für ein großartiges Zukunftsmodell.

Ich glaube, zum Feiern wird heute niemandem so wirklich zumute sein. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Und zumindest in der Europäischen Union dominiert der Wunsch nach der Rückkehr des so lange stabilen Friedens alle Gedanken.

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Mach mal Pause, trink…

Mach mal Pause, trink…

Mach mal Pause, trink…

Sonntag, 8. Mai. Muttertag. Buchtechnisch sind wir darauf ja gestern bereits eingegangen. Heute vielleicht ein Ausflugstipp für alle, die gern wandern und Harzer Folklore mögen: Um 11.00 Uhr beginnt das Maisingen des Harzklubs am Molkenhaus.

In Erinnerung an den 8. Mai 1886 sollten wir jetzt einem weltberühmten Werbeslogan folgen, Pause machen und Coke trinken. Heute vor 136 Jahren verkaufte in Atlanta der Drogist John Pemberton erstmals ein Getränk gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit. Geburtsstunde einer der berühmtesten Marken und erfolgreichsten Unternehmen auf diesem Globus: Coca-Cola.

Pemberton’s French Wine Coca wurde mit Wein, Kolanüssen, Damiana und einem Extrakt der Cocapflanze gebraut. Wegen der Prohibition blieb der Wein weg – voilà, die Coke war da. Das Glas kostete 5 Cent. Heute macht der Konzern Milliardenumsätze und gehört zu den „Global Playern“, die der WDR im „Marken-Check“ (eBook) unter die Lupe nahm: Ikea, Aldi, Apple, ADAC, McDonald’s, Ferrero, Media Markt, dm, Lidl, adidas, Aral, Rewe/Edeka, TUI, H & M.

Wer trotz aller oft berechtigter Kritik nicht verzichten mag, kann zu einem anderen Buch greifen. Dabei geht es nicht um die Frage, welcher Wein zum Essen passt, sondern welches Rezept am besten mit Coca-Cola harmoniert. Für Gourmets wohl eher keine „Sein-oder-nicht-sein-Frage“.

An großen Fußball-Ereignissen haben die Kalenderblätter wahrlich keinen Mangel. Am „Magdeburger Wunder in Rotterdam“ führt allein schon aus regionaler Nähe aber kein Weg vorbei. Am 8. Mai 1974 eroberte der 1. FC Magdeburg als einzige Fußball-Mannschaft der DDR einen Titel im Europapokal: In Rotterdam gewann der FCM durch ein 2:0 gegen den AC Mailand den Europapokal der Pokalsieger. Aktuell kann man den Magdeburgern zur Meisterschaft in der 3. Liga und zum Aufstieg gratulieren – hoffentlich trotz der Meppen-Pleite Seite an Seite mit der Braunschweiger Eintracht

Noch eine im wahrsten Sinn des Wortes Höchstleistung: Am 8. Mai 1978 kraxelten Reinhold Messner und Peter Habeler erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff auf den Mount Everest. Was mich allerdings viel mehr fasziniert: Wann hat Messner eigentlich die unzähligen Bücher geschrieben? Gefühlt sind es mehr als alle seine Gipfel zusammen. 125 Fundstellen zu „Messner, Reinhold“ bietet der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT.

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Morde zum Muttertag

Morde zum Muttertag

Morde zum Muttertag

Einmal werden wir noch wach, heißa, dann ist Muttertag. Diese Erkenntnis mag an diesem Samstag, 7. Mai 2022, den einen erfreuen, den anderen in Panik versetzen. Mal wieder nichts besorgt? Guter Tipp: Bis 13.00 Uhr hat die BÜCHER-HEIMAT noch geöffnet.  Und gute Bücher sind immer gut.

Wir wollen dabei nicht verschweigen, dass Buchgeschenke im Grunde zwei Tücken aufweisen. Man(n) und Kind sollte in jedem Fall die Interessen- und Stimmungslage der Mutter (Frau) einschätzen können. Wenn es dann noch ein Überraschungsgeschenk werden soll, sind allzu plumpe Recherchefragen wie „Kennst Du den neuen Roman von Elizabeth George?“ („Was im Verborgenen ruht“) entweder zu vermeiden oder aber mit ausreichend (verschleierndem) zeitlichem Abstand zu stellen.

Die zweite Tücke: Wenn man den Roman vorher nicht selbst gelesen hat, muss man sich auf externe Kritik-Quellen verlassen. Der Buchtitel allein kann gewaltig in die Irre führen. Als blutrünstiges Beispiel könnte ein Werk von Krimi-Bestsellerautorin Nele Neuhaus dienen. Wer das Werk „Muttertag“ erwirbt, erhält statt großer und liebevoller Gefühle reichlich grausiges Gruseln. Aber spannend soll es sein – auch für Mütter.

Eher die Zielgruppe Kinder haben unzählige andere Bücher rund um den Muttertag im Blick. Die Legionen an Bastelbüchern wie „Das habe ich für Dich gemacht“ dürften den Erwartungsdruck, den ich mir als Kind einst deutlich mehr selber machte, allerdings noch erhöhen. Meine Basteleien sahen jedenfalls nie so aus wie auf den Vorlagen. Meine Mutter hat sich dennoch gefreut. Sagte sie jedenfalls immer.

Etwas ratlos haben mich nach meinen Muttertags-Buchstöbereien die vielen Notiz- oder Tagebücher wie „Alles Liebe zum Muttertag“ zurückgelassen. Da stellt sich doch zwangsläufig die Frage, was dort notiert werden soll. Wenn ein Tagebuch geführt werden muss, um sich an die schönen Momente zu erinnern, fangen für mich die Zweifel an.

Allen Tücken weitestgehend aus dem Weg gehen kann man beim Buchkauf natürlich mit einem Blick auf die Bestsellerlisten. Und die bieten in dieser Woche sowohl bei den gebundenen wie bei den Taschenbüchern gleich zwei neue Nummer 1. Gisa Pauly entführt ihre Leser wieder nach Sylt. „Schwarze Schafe“ tummeln sich in ihrem neuen Krimi aus der Mamma-Carlotta-Reihe, der in der Bestsellerliste Taschenbuch Belletristik den ersten Platz erreicht.

Ebenfalls eine Fortsetzung ist auf Platz 1 der Bestsellerliste Hardcover Belletristik zu finden. Volker Klüpfel und Michael Kobr liefern den 12. Fall ihres Kommissars Kluftinger. „Affenhitze“ heißt der Krimi um einen toten Professor und eine etwas seltsame Tagesmutter.

Ich muss allerdings zugeben, dass wie bei Nele Neuhaus Morde zum Muttertag vielleicht doch nicht so passend sind. Aber es ist ja bald auch Vatertag. Und auch dafür gibt es Krimis. Info an alle Herren der Schöpfung, die das Event schon aufgeregt planen: Bier und Buch fangen beide mit B an und müssen sich ja nicht ausschließen…

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