Ein guter Tag für Griesgrame
„Beginne jeden Tag mit einem Lächeln und bring ihn damit hinter dich.“ Kein schlechter Leitspruch auch für den heutigen Sonntag, 29. Januar 2023. Er stammt von dem US-Schauspieler und begnadeten Komiker William Claude Fields, weit besser bekannt als W.C. Fields.
Ihm zu Ehren wird in den USA heute der „Griesgram-Tag“ (Curmudgeons Day) begangen, denn Fields wurde am 29. Januar 1880 geboren. Der Entertainer verkörperte den dennoch liebenswerten „Curmudgeon“ wie kein zweiter. Seine „beabsichtigte Autobiographie mit bisher unveröffentlichten Briefen, Notizen, Skripten und Artikeln“ liegt in englischer Sprache vor: “W.C. Fields by Himself”.
Ebenso wie die Parodie “Fields for President”, mit der er 1940 seine Präsidentschaft-Kandidatur ankündigte. Hape Kerkelings Horst Schlämmer war eben nicht der erste Komiker, der sich „isch kandidiere“ vornahm. Herrliche Zitate liefern aber beide. Noch ein Fields?: „Alle Dinge, die Spaß machen, sind entweder illegal, unmoralisch oder machen dick.“
Heute vor 94 Jahren wurde Tempo gemacht. Im wahrsten Sinn des Wortes. Die Vereinigten Papierwerke Nürnberg beantragten am 29. Januar 1929 beim Reichspatentamt in Berlin den Schutz des Warenzeichens „Tempo“ für das von ihnen produzierte Taschentuch. Und produzierten damit fortan auch ein „Deonym“.
Endlich konnte ich mal wieder „klugscheißen“ – und wusste bis heute Morgen selbst nicht, was der Begriff bedeutet. Deonyme sind von (Marken-)Namen abgeleitete Begriffe, die sich für Produktgruppen durchgesetzt haben. Berühmte Beispiele neben Tempo: „Tesa“, „Leitz-Ordner“, „Labello“, „Nivea“, „Tipp-Ex“, „Edding“ und „Knirps“. Das Buch „Erfolgsfaktor Markenname“ zeigt auf, „wie Unternehmen gute Markennamen entwickeln, etablieren und schützen“.
Noch wichtiger sind heutzutage oft aber gute, vor allem einprägsame Logos: Der opulente (und 60 Euro teure) Band „Logo Beginnings“ beschreibt die Geschichte von 6000 Markenlogos seit 1870. Wohin das im Idealfall für die Unternehmen führen kann, zeigte eine Erhebung aus den 2010er Jahren: Die M-Bögen von McDonald’s erkennen 72 Prozent aller Kinder. Das reicht für Platz zehn im weltweiten Markenranking – und beschert Eltern an jedem M quengelnde Kinder auf den Rücksitzen.
Ebenfalls heute vor 94 Jahren, am 29. Januar 1929, kam der Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque in den Handel. Die Erstauflage war schon durch Vorbestellungen vergriffen. Ein Welterfolg bis heute als Roman und mit Verfilmungen. Die jüngste Adaption ist aktuell für elf Oscar nominiert.
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