Sonntag, 18. September: Gordisches

Die Knoten kommender Generationen

Es wird ein eher flinker Gruß an diesem Sonntag, 18. September 2022 – auf Reisen fehlt die Ruhe und fehlt vor allem der heimische Schreibtisch, an dem meine Muse gemeinhin rumlungert.

Derart ungeküsst mache ich mich im Wortsinn daran, den gordischen Knoten der Schreibblockade zu lösen. Was insoweit passend ist, als wir heute den „Weltknotentag“ (World Knot Tying Day) begehen. Hinter dem Aktionstag, der erst seit 2018 begangen wird, steht die Internationale Gilde der Knoten-Binder (International Guild of Knot Tyers), die damit auch Clifford W. Ashley und sein Standardwerk „Ashley Book of Knots“ (1944) feiert.

Der gute Mister Ashley hatte über einen Zeitraum von elf Jahren genau 3854 nummerierte Einträge mit rund 7000 Abbildungen von mehr als 2000 verschiedenen Knoten gesammelt, illustriert und kommentiert. Und wer sich dabei nicht verheddern will, muss eigentlich zwingend in die Gilde eintreten, die als eingetragene britische Bildungseinrichtung jedem offensteht, der oder die sich für die Kunst des Verknotens interessiert.

„Wie man die mehr als 25 nützlichsten Seilknoten bindet“, kann man laut Verlagswerbung allerdings auch durch „Das Nützliche Knotenbuch“ erlernen. Und dies auch noch auf Deutsch, was hilfreich ist, denn wenn man sich schon die Finger verknotet, sollte wenigstens die Zunge verschont bleiben.

Und es gilt natürlich, beständig an den Nachwuchs und die Knoten kommender Generationen zu denken. „Das Knotenbuch für Kinder“ beinhaltet30 Knoten, Schritt-für-Schritt, anschaulich mit Illustrationen erklärt“. Und es weist einen weiteren praktischen Vorteil auf: „Durch das praktische Aufstellerbuch hat man die Hände frei zum Knoten und kann mit den beigelegten Fäden direkt loslegen.“

Ich glaube, ich versuche mich an dem Knotenbuch für Kindern. Und damit ich das nicht vergessen, mache ich mir gleich nach diesem Blog einen Knoten ins Taschentuch

Ich persönliche lese ganz gern auf Smartphone, Tablet oder PC-Monitor, verstehe aber auch jene (wie meine Frau) gut, denen dabei der haptische Genuss der Buch-Lektüre fehlt. Heute könnte die Diskussion gut wieder aufflammen, denn im Kalender steht der „Internationale Lies-ein-E-Book-Tag“ (International Read An Ebook Day).

Falls nun die Frage aufkommt, wer sich solche Aktionstage ausdenkt, habe ich eine „Überraschung“ zu bieten: Den weltweiten Ehrentag des elektronischen Buches hat sich der auf E-Books, Hörbücher, Musik und Videos spezialisierte US-Verlag „Digital Publisher OverDrive Inc.“ im Jahr 2014 ausgedacht. Honni soit qui mal y pense (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt).

Für all jene, die sich nun aber dennoch mit dem Gedanken an ein EBook tragen, hätten wir als Tipp die Nummer 1 der Spiegel-Bestsellerliste Belletristik Hardcover, Ferdinand von Schirachs Erzählband „Nachmittage“. Was aber natürlich auch als ordentlich gebundenes Buch verkauft wird.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



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