Die Kanne Kaffee für Schlafmützen
Einfach mal liegenbleiben, das wäre an diesem Mittwoch, 27. Juli 2022, meine Devise, wenn ich in Finnland wäre. Bei den skandinavischen Nachbarn steht heute „Unikeonpäivä“ an. Die finnische Variante unseres Siebenschläfertages vom 27. Juni.
Es geht zwar auch in Finnland im Kern um die sieben (heiligen) Schläfer von Ephesus („Siebenschläferlegende“), aber der Tag kann für Langschläfer mit kaltem Wasser als Wecker beginnen. Ganz nebenbei erwirbt man sich den fragwürdigen Titel „faulste Person im Haushalt“. Unikeonpäivä lässt sich nämlich am besten übersetzen mit „Tag der Schlafmütze“ (National Sleepy Head Day).
Einmal früh aus den Federn, das sollte zu schaffen sein. Zumal mit einer ordentlichen Kanne Kaffee. Womit man dann auch gleich für einen am morgigen 28. Juli anstehenden Aktionstag vorsorgen könnte: Der „bundesweite Tag des Kaffeesatzes“ steht vor der Tür.
Kaffeesatz, so habe ich bei den Recherchen zu diesem „bebücherten Kalenderblatt“ gelernt, soll hilfreich bei Kompostierung und als Geruchsbindemittel sein. Ich kannte es bislang nur als Lektüre, neigte ich doch schon immer zur Kaffeesatzleserei. Vermutlich eine Journalisten-Berufskrankheit. Dass es „Kaffeesatzlesen für Anfänger“ und „Die Kunst des Kaffeesatzlesens“ lediglich als eBooks gibt, empfinde ich als desillusionierend.
Zwei Weltstars hatten an einem 27. Juli ihren großen Durchbruch. Madonna Louise Ciccone veröffentlichte ihr Debütalbum und benannte es selbstbewusst nach sich selbst: „Madonna“. Was offenkundig ankam, das Album verkaufte sich über 16 Millionen Mal und wurde 2006 als eines der „Capital Gold’s All-Time Top 500“ der britischen Charts ausgezeichnet.
Der zweite Weltstar hatte am 27. Juli 1940 seinen ersten Filmauftritt in „Die Hasenfalle“. Unter der Regie von Tex Avery stieg Bugs Bunny in die Karriereleiter ein. Er brachte es auf gut 200 Filme, erhielt 1958 den Oscar (Bester animierter Kurzfilm) und bekam 1985 zweite Zeichentrickfigur nach Micky Maus einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame zugesprochen.
Schon wieder hat Alexandre Dumas heute Geburtstag. Allerdings „Dumas fils“, also Alexandre Dumas der Jüngere, der 1824 das Licht der Welt erblickte und später beispielsweise mit der „Kameliendame“ literarischen Ruhm erlangte. Seinem Papa (der mit den „Musketieren“) haben wir vor drei Tagen gratuliert.
Erinnert werden soll auch an Jack Higgins, der im Frühjahr verstarb und heute 93 Jahre alt geworden wäre. Als Thriller-Fan bin ich dem Bestseller-Autor in einem Fall zu Dank verpflichtet, sein Roman „Der Adler ist gelandet“ gehört zu den spannendsten Büchern, die ich gelesen habe.
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