Gemütererregungskünstler

Gemütererregungskünstler

Neuer Monat, neue Woche. Willkommen am Montag, 2. Mai. Vor uns soll eine sonnenreiche Woche liegen. Allerdings mit zu wenig Regen für die Harzer Wälder und Felder.

In einem „bebücherten Kalenderblatt“ muss heute eines Mannes gedacht werden, dessen 250. Geburtstag ansteht: Georg Philipp Friedrich von Hardenberg. Falls es bei diesem Namen nicht sofort klickt, können wir das mit seinem Pseudonym sicher ändern: Novalis. „Poesie = Gemüterregungskunst“, formulierte der Schriftsteller der Frühromantik, der besonders auch für seine Gedichte berühmt wurde. Und als Philosoph. Auch wenn er da bisweilen auf scheinbar seit Urzeiten ausgetretenen Pfaden wandelte: „Der Mann ist lyrisch, die Frau episch, die Ehe dramatisch.

Zu den „Gemütererregungskünstlern“, in deren Leben ein 2. Mai eine entscheidende Rolle spielt, gehört auch Karl May. Allerdings war es bei ihm nur bedingt ein Grund zum Feiern, er wurde am 2. Mai 1874 aus dem Zuchthaus entlassen und stand vor dem Nichts. Die unfassbare Kraft seiner Fantasie aber ließ ihn zu einem der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einem der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller werden.

Seine „Gesammelten Werke“ liegen als eBook vor. Im durchschnittlichen bundesdeutschen Bücherregal hätten die mehr als 300 Titel auch kaum Platz. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen und erreichte eine weltweite Auflage seiner Werke von mehr als 200 Millionen Exemplaren. Sein „Winnetou“ prägte wie bei so vielen Menschen meine Kindheit. Auch wenn ich bei unseren Cowboy-und-Indianer-Spielen eher (wie Karl May selbst) zu Old Shatterhand tendierte.

Viele Werke Karl Mays wurden wie die legendären „Winnetou-Filme“ der 1960er Jahre verfilmt, für die Bühne adaptiert, zu Hörspielen verarbeitet, als Comics umgesetzt und (letztlich höchstes Lob) ebenso oft parodiert. May Leben skizziert in Wikipedia der Literaturwissenschaftler Helmut Schmiedt in einem spannenden Satz: „Bei Lichte betrachtet, erschreibt und inszeniert sich hier ein Mensch, der aus jämmerlichen Verhältnissen stammt und dem im Leben zunächst vieles danebengegangen ist, eine Traumexistenz, mit der alles zum Besseren hin korrigiert wird.

„Mit Leib und Seele“, so der Untertitel eines Standardwerkes über einen der berühmtesten Märkte der Welt, sollte man den „Viktualienmarkt“ in München unbedingt erleben und genießen. Dessen große Geschichte begann heute vor 215 Jahren, als der Marienplatz als Standort des Münchner Stadtmarktes zu klein geworden war. König Max I. Joseph verfügte, einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen Heilig-Geist-Kirche und Frauenstraße zu verlegen. Der Viktualienmarkt war geboren.

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