Susan Abulhawa:
Mornings in Jenin | Während die Welt schlief
Die fiktive Geschichte der Familie Abulheja erstreckt sich über vier Generationen und steht beispielhaft für viele menschliche Schicksale im Nahost-Konflikt. Mit der Staatsgründung Israels 1948 werden die Bewohner des Dorfes Ein Hod von ihren Grundstücken vertrieben und in das Flüchtlingslager in Jenin umgesiedelt, welches bis zum heutigen Tage noch existiert. Hier wird 1955 auch Amal, die Enkeltochter des Familienoberhauptes, geboren. Sie ist der zentrale Charakter, aus deren Perspektive der überwiegende Teil des Romans erzählt wird. Durch sie erfahren wir nicht nur von ihrem Leben, das sie vom Flüchtlingslager in ein Waisenhaus in Jerusalem und später auch nach Amerika führt, sondern auch vom Leben ihrer beiden Brüder. Dabei sind die im Laufe der Jahre immer wieder auftretenden Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina stets präsent.
Mir hat der Roman vor allem deshalb gefallen, weil der Nahost-Konflikt aus der Perspektive der Palästinenser dargestellt wird, was bei mir zu vielen neuen Erkenntnissen geführt hat. Eine seiner Stärken ist neben der Sprache, die sich vielfach der arabischen Poesie bedient, die Mischung aus Fiktion und Dokumentation.
Die Sunday Times sagt sehr treffend: “Mornings in Jenin is the first English language novel to express fully the human dimension of the Palestinian tragedy.”