Der steinige Weg zum Einfachen

Der steinige Weg zum Einfachen

„Die Technik entwickelt sich immer mehr vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen.“ Sagte Antoine de Saint-Exupéry („Der kleine Prinz“). Mein Problem an diesem Mittwoch, 23. Februar 2022: Aus dem Primitiven hoffentlich heraus, stecken wir mit der Website im Komplizierten fest. Nicht allein der Teufel steckt im Detail, auch jede Menge Bugs (Programmfehler) – wobei in diesem Fall das Problem wohl 80 Zentimeter vorm Bildschirm sitzt

Die Himmelsscheibe von Nebra

Aber es gibt ja auch noch schöne Dinge beim Blick in die Kalenderblätter zu entdecken. Den „Schlüssel zu einer untergegangenen Kultur im Herzen Europas“ wollten Raubgräber heute vor 20 Jahren verscherbeln.  Der Polizei in Basel gelingt es jedoch, die aus der Bronzezeit stammende „Himmelsscheibe von Nebra“ sicherzustellen. Der „archäologische Sensationsfund zeigt die Bronzezeit in neuem Licht“, heißt auch ein Untertitel des Buches „Die Himmelsscheibe von Nebra“. Das Artefakt aus Bronze und Gold, das 1999 auf der Spitze des Mittelbergs bei Nebra (südöstlich von Nordhausen und Kyffhäuser) gefunden wurde, ist die älteste Darstellung des Himmels. Der Archäologe Harald Meller geht der spannenden Frage nach, wer die Menschen waren, die die Scheibe vor 3600 Jahren erschaffen haben.

„Die Dreigroschenoper“, „Mutter Courage und ihre Kinder“ und „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ werden weltweit aufgeführt. Ihnen verdankt der deutsche Dramatiker Bertolt Brecht den Ruf als Begründer des „dialektischen Theaters“. Weltruhm schützt allerdings noch lange nicht davor, verfemt zu sein. Zehn Jahre lang, von 1953 bis 1963, folgten die etablierten Wiener Theater dem „Brecht-Boykott“, angeführt von den Publizisten Hans Weigel und Friedrich Torberg sowie Burgtheaterdirektor Ernst Haeussermann.  Beendet wurde der Boykott am 23. Februar 1963 am Wiener Volkstheater mit „Mutter Courage und ihre Kinder“, obwohl dem Theater für die Absage sogar Geld geboten worden war. Die „Blockadebrecher“-Premiere ging mit großem Ensemble über die Bühne, darunter Dorothea Neff, Fritz Muliar und Ulrich Wildgruber. Pikant am Rande: Auf der Bühne stand auch Paola Löw, die spätere Lebensgefährtin Torbergs.

„Quo vadis?“ ist laut Internet-Lexika ein „bildungssprachlicher Begriff“, der die Frage „Wohin wird das führen?“ umschreibt. Vom Thema Bildung war zumindest die Verfilmung von  Henryk Sienkiewicz‘ großem Roman meilenweit entfernt. Nachdem der Monumental-Streifen mit Robert Taylor und Deborah Kerr am 23. Februar 1951 seine Premiere erlebt hatte, hagelte es laut Wikipedia Verrisse. „Bunter amerikanischer Monumentalfilm. […] Sensationsunterhaltung großen Stils, teilweise auf Kosten des guten Geschmacks.“ Oder auch: „Aus dem Drama der Christenverfolgung wurde eine Kolossal-Show. Die darstellerischen Leistungen gehen im Löwengebrüll und Fanfarengeschmetter unter.“ Doch da gibt es noch einen Pluspunkt, dem ich voll und ganz zustimmen würde: Der Film sei „nur noch wegen einer exquisiten Darstellung des verweichlichten Nero durch Peter Ustinov erinnernswert“. Großartiger Beginn einer zu Recht großartigen Weltkarriere.



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.