Degradierter Planet und ein Huckleberry Friend

Degradierter Planet und ein Huckleberry Friend

Ein erst als große Entdeckung gefeierter und später degradierter Planet sowie zwei gleichermaßen legendäre, aber höchst unterschiedliche US-„Outlaws“ stehen an diesem Freitag, 18. Februar, im Fokus.

Ist Pluto ein Planet?

Wenn ich „Pluto“ höre, denke ich sofort an Goofys Hund. Dies insbesondere, seit der Planet Pluto zum Zwergplaneten degradiert wurde und in meiner Wahrnehmung mit dem Disney-Hund ohnehin nicht mehr mithalten kann. Nicht übergangen werden soll aber, dass der Pluto am 18. Februar 1930 von Clyde Tombaugh im Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona, entdeckt und als Planet eingestuft wurde. Genau 76 Jahre konnte er sein Image wahren, dann wurde ihm am 24. August 2006 der Status durch die Internationale Astronomische Union (IAU) entzogen. An den sozialen Fall des jetzigen Kleinplaneten mit der Nummer 134340 erinnert der „Pluto Demoted Day“ (Pluto Degradierungs-Tag).

Was mich am Pluto-Bashing viel mehr ärgerte, war die Tatsache, dass ich einen meiner mühsam eingepaukten Merksätze einmotten konnte. Mit „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“ hatte ich mir den Aufbau des Sonnensystems eingeprägt: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Stattdessen heißt es nun auf der Suche nach den nur noch acht Planeten in der richtigen Reihenfolge mit zunehmendem Abstand zur Sonne: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel” (Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun).

Viel mehr als den Disney-Hund oder den Kleinplaneten Pluto habe ich ein Buch geliebt, das sein Schöpfer Mark Twain am 18. Februar 1885 in den USA veröffentlichte: „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ („Adventures of Huckleberry Finn“) ist Twains erfolgreichstes Werk. Und Ernest Hemingway stellte den Roman sogar an den Anfang der gesamten neueren amerikanischen Literatur. So tief habe ich mich nicht reingedacht, es war eine reine Bauchentscheidung, dass ich Huckleberry Finn viel lieber mochte als Tom Sawyer. Und so könnte ich mit Audrey Hepburn im Oscar-gekrönten Song „Moon River“ („Frühstück bei Tiffany“) in das Loblied auf den fiktiven „Huckleberry Friend“ einstimmen.

So sympathisch mir der „Outlaw“ Huck Finn ist, so umstritten ist ein anderer Gesetzloser, der am 18. Februar 1878 im Lincoln-County-Rinderkrieg seine blutrünstige Karriere startete: Billy the Kid war ein kaltblütiger Killer, der es in Amerika dennoch in den „Heldenstand“ schaffte. Oder doch zumindest unter den „Western Legenden“ geführt wird. Die Anzahl der Morde, die ihm angelastet wurden, schwankt zwischen 9 und 21, sicher überliefert sind vier Morde. Billy the Kid wurde von Sheriff Pat Garrett aus dem Hinterhalt erschossen. Was auch noch für den Peckinpah-Film „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ und Bob Dylans LP „Pat Garrett & Billy the Kid“ reichte.




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