Promis und Luftmaschen häkeln
Mit diesem Freitag, 16. September 2022, beginne ich meinen Urlaub vom stressigen Rentnerdasein. Eigentlich wollte ich mich im Nichtstun üben, aber das liegt mir nicht. Um mich abzulenken, surfte ich durch den Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT – und habe vielleicht mein neues Hobby gefunden: „Promis und Stars häkeln“.
Okay, okay, ich kann erklären, wie ich dazu gekommen bin. Bei der Suche nach Themen unter dem Datum 16. September fiel mir auf, die sich die Zeiten doch ändern. Unter „Geboren“ spielen in Wikipedia im 19. Jahrhundert noch die Schriftsteller eine gewichtige Rolle. Das aber ändert sich zusehends.
Mittlerweile sind es Influencer*innen, Skateboarder*innen, Reality-TV-Darsteller*innen und Fußballer*innen, die die Happy-Birthday-Promi-Liste dominieren. Was ich ja noch achselzuckend zur Kenntnis nehmen könnte. Warum es allerdings nötig ist, an einen „britischen Selbstmordattentäter“ zu erinnern, wird sich mir sicher nicht erschließen.
Aber zurück zu meinem neuen Hobby. Es geht um Amigurumis, also gehäkelte Figuren. Und das Buch liefert Vorlagen für „15 Kult-Stars aus Film, Musik und Fernsehen (…) von Karl Lagerfeld über Ross Antony bis Lady Gaga“.
Nun stutze ich schon wieder. Karl Lagerfeld und Lady Gaga hätte ich ja auch unter Kult-Stars verbucht. Aber Ross Antony? Im Ernst? Selbst wenn der gute Mann einen Spiegel-Bestseller landete mit „Gute Laune glänzt und glitzert“, einer Anleitung, „wie man das Leben ernst und trotzdem leichtnehmen kann“, hätte ich ihn eher unter Luftmasche abgebucht.
Aber natürlich liefert Wikipedia auch an diesem 16. September wieder reichlich Geburts- und Todestage von mehr oder minder prominenten Zeitgenossen. Da wäre zum Beispiel Esther Vilar, die vor 87 Jahren (1935) zur Welt kam und mit ihrem Megaseller „Der dressierte Mann“ und der These, dass nicht die Frau, sondern der Mann unterdrückt werde, heftige Kontroversen vor allem mit der aufkommenden Frauenbewegung auslöste.
Bis heute in vieler Munde und dadurch „um die Ecke“ weltberühmt ist die am 16. September 1888 geborene Mercédès Jellinek. Deren in Autos und seine Tochter gleichermaßen vernarrte Vater Emil Jellinek bestellte im April 1900 36 Daimler-Wagen – ein Drittel der Jahresproduktion – und forderte, dass ein neuer Wagen Mercedes genannt werden solle. Zwei Jahre später meldete die Daimler-Motoren-Gesellschaft den Namen Mercedes als Warenzeichen an…
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —