Ein Königreich für eine Bohne
Die Weihnachtsplätzchen sind noch nicht einmal alle verspeist, da wird am heutigen Donnerstag, 5. Januar 2023, schon wieder gebacken. Am morgigen Dreikönigstag enden die Raunächte und die Weihnachtszeit. Und der Dreikönigskuchen entscheidet über die royalen Karrieren in der Familie.
Der Königskuchen heißt in England „King’s Cake“, in Frankreich „Galette des Rois“, in Spanien „Roscón de Reyes“ und in Portugal „Bolo Rei“. Die Leckerei hat eine große Geschichte und verheißt dem „Bohnenkönig“ eine leckere Belohnung. Zur Erklärung empfiehlt sich (ganzjährig zu vielen Gelegenheiten) „Das Jahreszeitenbuch“ mit „Gedichten, Liedern und Rezepten zum Jahreslauf“.
Bei uns ist der Dreikönigskuchen immer schokoladig, immer rund, immer mit einer Marzipankrone in der Mitte und jedes Familienmitglied kennzeichnet sein Stück mit einer „Marzipanskulptur“. Wer in seinem Stück die Bohne findet, ist König und darf sich sein Lieblingsessen wünschen.
Für ein „bebüchertes Kalenderblatt“ hat der 5. Januar viel zu bieten. Wir fassen uns kurz, damit Zeit zum Backen des Dreikönigskuchens bleibt. Heute vor 90 Jahren (1933) begann der Bau der Golden Gate Bridge über die Bucht von San Francisco. Und obwohl das Jahr schon läuft, kann sich ein Kalender ja noch lohnen: „San Francisco – Cable Cars, Golden Gate Bridge und Lombard Street”.
Zwei große Uraufführungen: Am 5. Januar 1902 hob sich für das lange als „unspielbar“ geltende Drama „Dantons Tod“ (gibt es gleich im Doppelpack mit „Leonce und Lena“) von Georg Büchner der erste Vorhang in Berlin. Und heute vor 70 Jahren (1953) war Paris Premieren-Schauplatz für das Drama „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett.
Nicht so wirklich in diese Reihe passt die Erstausstrahlung der US-amerikanischen Sitcom „Alf“ (DVD) in Deutschland im ZDF. Aber ich mochte die „Außeridische Lebensform“ – abgesehen von Alfs kulinarischer Vorliebe für Katzen…
Geburtstag haben heute zwei ganz große Autoren: Am 5. Januar 1921 erblickte Friedrich Dürrenmatt das Licht der Welt. „Die Physiker“ und „Der Besuch der alten Dame“, man könnte wohl jedes Werk aus seiner Feder empfehlen. Mein Favorit: „Der Richter und sein Henker“.
Und am 5. Januar 1932 kam Umberto Eco zur Welt. Sein Weltbestseller erschien 1982, es gibt eine sehr schöne Jubiläumsausgabe 2022 von „Der Name der Rose“.
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