Dienstag 31. Mai Keinen blauen Dunst

Blauer Dunst und güldener Schatz

Wir wollen ganz besonders an diesem Dienstag, 31. Mai, niemandem „blauen Dunst“ vormachen, denn das Datum ist seit 1987 Weltnichtrauchertag. Damals habe ich selbst noch geraucht, aber vor gut zwanzig Jahren fiel dann auch bei mir der Groschen: Tabakkonsum galt und gilt leider auch weiterhin als eine der größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken der Menschheit.

Die spannendsten Geschichten erzählt das Leben selbst. Wer auch immer diesen Satz prägte, er könnte an den 31. Mai 1873 gedacht haben. An diesem Tag barg der deutsche Hobbyarchäologe Heinrich Schliemann im von ihm angeblich entdeckten Troja den „Schatz des Priamos“. Schon zu Lebzeiten und bis heute sind „Schliemann und das Gold von Troja – Mythos und Wirklichkeit“ umstritten.

Der funkelnde Schatz, von Schliemann kurzerhand dem sagenhaften König Priamos zugeordnet, umfasst unglaubliche 8000 Gegenstände. 1881 wurde der Schatz von Schliemann dem deutschen Volk geschenkt und ab 1885 im Völkerkundemuseum Berlin verwahrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Beutekunst in die Sowjetunion gebracht. In Berlin befindet sich nur eine originalgetreue Nachbildung.

Mit dem „Das Rätsel um Troja“ befasst sich auch eine Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE. Spannend rekonstruiert wird das abenteuerliche Leben Schliemanns, einem der reichsten Männer seiner Zeit, und die Vorgeschichte des Fundes. So nähert man sich der alles entscheidenden Frage: Hat Schliemann Troja wirklich entdeckt?

Wer mit all dem partout nichts anfangen kann, der sollte sich vielleicht nochmal in den antiken Heldenstoff einlesen. In „Troja – Von Göttern und Menschen, Liebe und Hass“ liefert Stephen Fry laut der Zeitung Observer „eine unnachahmliche Neuerzählung der Belagerung von Troja … geschickt humorvoll und detailreich, haucht diesen antiken Geschichten neues Leben und zeitgenössische Relevanz ein.“

Ich habe das Buch einfach nur gern gelesen, Erich Kästner aber zählte „Leonce und Lena“ zu den sechs wichtigsten klassischen Komödien deutscher Sprache. Am 31. Mai 1855 wurde Georg Büchners 1836 verfasstes Lustspiel erstmals aufgeführt. So ganz abgewandt hat sich Büchner damit nicht von seinen sonst üblichen „Revolutionstexten“. Hinter der Maske der Komödie ist beißende Kritik an der provinziellen Kleinstaaterei zur Zeit des Deutschen Bundes unübersehbar.

Seit 163 Jahren eine ganz besondere Art Ohrwurm ist der Westminsterschlag von Big Ben in London. Am 31. Mai 1859 erklang der weltberühmte Glockenschlag (Hörprobe YouTube) erstmals vom Uhrturm des Palace of Westminster. Selbst bei nur „1 Tag in London“ ist der Glockenschlag unüberhörbar (und unüberlesbar) mit von der Partie.

Keine Chance hätte Big Ben am 31. Mai 1976 gehabt, als die Band The Who sich auf dem Charlton Football Ground einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als lauteste Rockshow der Welt mit 120 dB, gemessen im Abstand von 50 Metern von der Bühne, erspielte. Dieser ohrenbetäubende Rekord wurde später durch die Heavy-Metal-Band „Manowar“ getoppt. Hä????

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Montag 30. Mai Schafskälte

Schäfchen zählen mit klammen Fingern

Also der Sonntag gestern kam gefühlt einem Wintereinbruch nahe. Dabei stehen wir am heutigen Montag, 30. Mai, noch einige Tage vor der Schafskälte. Und wenn die startet, soll es wärmer werden. Die Welt ist verrückt.

Mit den „meteorologischen Singularitäten“ haben wir in diesem Jahr kein Glück. Was statistisch gesehen vor allem mit dem Klimawandel zu tun hat. Schon zu den Eisheiligen Mitte Mai wurde es frühsommerhaft warm. Und bei der Schafskälte könnte es ähnlich gehen. Der Kälteeinbruch kommt normalerweise zwischen dem 4. und 20. Juni, am häufigsten um den 11. Juni.

Dass könnte in diesem Jahr sogar fast passen. Am 13. Juni sollen die Temperaturen auf 13 Grad sinken, nachdem eine Woche zuvor noch fast 25 Grad herrschen sollen. Allerdings vertraue ich meinen Wetter-Apps nicht, wenn es über 48 Stunden Vorhersagen hinausgeht. Sollte es kalt werden, bietet sich der Krimi „Schafskälte“ (e-Book) oder für den Nachwuchs „Das letzte Schaf“ an.

Die Schafskälte heißt übrigens Schafskälte, weil sie tatsächlich für Schafe durchaus gefährlich sein kann. Traditionell werden Schafe laut Lexikon Anfang Juni geschoren. Und ohne die wärmende Wolle wird es dann nicht nur ungemütlich. Muttertiere werden daher erst nach Mitte Juni geschoren. Wer jetzt Lust auf Schafzucht bekommen hat, kann sich in „Praktische Schafhaltung“ einlesen.

Von Schafskälte wird bei der Fußball-WM im Katar garantiert nicht die Rede sein. Obwohl die kurz vor Weihnachten ausgetragen wird. Vielleicht könnte die Fifa stattdessen mehr über Menschenrechte reden. Vermutlich müsste man den Begriff aber erstmal erklären. Viele Infos rund um Fußball in der Wüste bieten etliche Bücher.

Den Begriff Fairplay hatte man den Spielern bei einer Fußball-WM erklären müssen, die heute vor 60 Jahren begann. Die WM 1962 in Chile ist als die härteste und unfairste Fußball-Weltmeisterschaft in die Annalen eingegangen.  Vor allem beim Halbfinale zwischen Brasilien und Chile gab es ordentlich auf die Knochen. Superstar Garrincha wurde sogar wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt, für das Finale aber „begnadigt“.

Weltmeister wurde Titelverteidiger Brasilien mit eben jenem Garrincha, der Torschützenkönig wurde, im Finale gegen die Tschechoslowakei. Die deutsche Mannschaft schied bei ihrer letzten WM unter Trainer Sepp Herberger im Viertelfinale gegen Jugoslawien aus. Und natürlich gibt es in Büchern alle Infos und eine Chronik aller Weltmeisterschaften.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Sonntag 29. Mai Gipfelstürmer

Chart- und Gipfelstürmer

Es ist Sonntag, 29. Mai 2022. Wieder eine Woche rum, wir starten in die 22 Kalenderwoche. Bei 52 Wochen im Jahr ein untrügliches Zeichen dafür, dass bald Halbzeit ist.

Ja, ist denn heut’ scho Weihnachten?“ Die e-Plus-Werbung mit Franz Beckenbauer muss einem einfallen, wenn man Ende Mai für das „bebücherte Kalenderblatt“ recherchiert und plötzlich über „White Christmas“ stolpert – wobei die aktuellen Temperaturen und die anstehende Schafskälte gefühlt dazu passen.

Und auch das heutige Datum ist ein entscheidendes für den Welthit: Am 29. Mai 1942 nahm Bing Crosby in den Decca-Studios in New York City Irving Berlins Komposition „White Christmas” auf. Der Song wird mit mehr als 50 Millionen verkaufter Einheiten die kommerziell weltweit erfolgreichste Weihnachts-Single. Und animierte zu gleichnamigen Liebesromanen.

Wenn wir schon bei Musik sind, gilt es heute, an einen deutschen Erfolg zu erinnern. Genauer gesagt an den Erfolg der Sängerin Lena Meyer-Landrut, die vor zwölf Jahren mit ihrem Song „Satellite“ den Eurovision Song Contest gewann. Als zweite Deutsche nach Nicole, für die 1982 „Ein bißchen Frieden“ reichte.

Ganz andere Gipfelstürmer machten mit einer Tat, die die Vorstellungskraft der meisten Menschen im Wortsinn „übersteigt“, am 29. Mai 1953 von sich reden: Edmund Hillary und Tenzing Norgay erreichten als erste Bergsteiger heute vor 69 Jahren um 11.30 Uhr den Gipfel des Mount Everest. Auf dem Gipfel machte Hillary machte ein Foto von Norgay, vergaß aber ein Foto von sich machen zu lassen. Und Tenzing Norgay legte Süßigkeiten als Opfer für die Götter an der Bergspitze nieder.

Großartige Arbeit, die noch dazu keine staatlichen Gelder erhält und allein über Spenden finanziert wird, leistet seit dem 29. Mai 1865 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Es ist die deutsche nichtstaatliche Seenotrettungsorganisation, die für den Such- und Rettungsdienst (SAR: Search and Rescue) bei Seenotfällen im deutschen Teil der Nord- und Ostsee zuständig ist. Die Retter haben bisher rund 86.000 Seeleute und Wassersportler aus Seenot gerettet. Respekt!

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Samstag, 28. Mai Zeitreise durch den Harz

Ein Untermieter mit hohem Unterhaltungswert

Ausnahmsweise haben wir an diesem Samstag, 28. Mai, in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ vor allem unseren Untermieter in der „BÜCHER-HEIMAT“ im Blick: Das Ahrens-Fotoarchiv der Bad Harzburg-Stiftung ist im Internet in die öffentliche „Beta-Test-Phase“ gestartet.

Bislang liegen gut 11.000 Fotos, entstanden zwischen 1945 und 1996, aus Bad Harzburg und dem Harz, digitalisiert vor. Gerade für Harzer eine reich bebilderte Zeitreise durch die Heimatgeschichte mit hohem Unterhaltungswert.

Als die Bad-Harzburg-Stiftung 2020 begann, den unglaublichen Nachlass des Pressefotografen Herbert Ahrens zu scannen, war die Resonanz gewaltig. In nur sechs Monaten wurden fast 200.000 Seitenaufrufe verzeichnet. Aber der Erfolg hatte auch seine Tücken, in der puren Masse der hunderttausenden Fotos in fast 500 Aktenordnern waren die nur mit Bordmitteln ausgestatteten ehrenamtlichen Mitarbeiter der Stiftung bald überfordert.

Die Rettung kam aus Potsdam von Studentinnen und Studenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Ganz unbescheiden heißt es auf deren Website: „Das HPI ist eine Elite-Ausbildungsstätte von Weltklasse-Format“. Und tatsächlich ist das nicht einmal übertrieben.

Mit dem Projekt „Wenn den Bildern die Worte fehlen“ arbeiten sieben Student*innen auf ihren Bachelor hin und lieferten ein großartiges Tool ab, das die Archivarbeit deutlich vereinfacht. Zudem wurde das Programm darauf getrimmt, den Bildern die Worte zu verschaffen. Eine einfache Kommentarfunktion und die Möglichkeit zu Präsentationen vor interessierten Gruppen sollen dazu beitragen, dass Zeitzeugen ihr Wissen beisteuern.

An diesem Wochenende soll das Wetter ja eher mau sein, da kann ein Zeitreise durch den Harz im Herbert-Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung die Laune ohne Frage bessern helfen. Hier schon mal einige Fotos als „Appetizer“.

Freitag 27. Mai: Knifflige Überdosis

Fragezeichen

Eine knifflige Überdosis

An diesem Freitag, 27. Mai 2022, fällt mal wieder auf, was man als Rentner so alles aufgibt. Zum Beispiel das „Brückentag-Feeling“ und die Chance, mit einem Urlaubstag viele Tage frei zu haben. Immer frei haben kann hart sein und Rätsel aufgeben.

Von letzteren habe ich aktuell allerdings eher eine Überdosis. Ich habe mich ja schon mehrfach als Quiz- und Knobel-Nerd offenbart. Nun haben wir die Söhne zum Vatertag das „Sherlock-Holmes-Buch der Logikrätsel“ geschenkt.

Was mich doppelt freut. Zum einen, weil es zeigt, dass der Blog wenigstens in der Familie gelesen wird, denn die mit Arthur Conan-Doyles Meisterdetektiv werbenden Hirn-Hürden hatte ich erst am Sonntag besungen. Zum anderen aber auch, weil damit dieser Vatertag zu einem echten Knobel-Festtage wurde, denn das „Um die Ecke gedacht“ in der „Zeit“ steht ja ohnehin an jedem Donnerstag auf dem Plan.

Ein zwischenmenschliches Risiko allerdings bergen die Rätsel-Freuden. Da es in manchen Regionen dieser Welt unverständlicherweise die Zeit nicht käuflich zu erwerben gab und ich das Wort „Internet“ seinerzeit noch nicht kannte, habe ich gern Eckstein-Rätselbücher mit an den Strand genommen. Damit war der Tag in der Regel gelaufen, einmal festgebissen kann man nicht lockerlassen. Einige Sonnenbrände verdanke ich besonders kniffligen Zeit-Rätseln.

Da ist es dann vielleicht empfehlenswert, gleich auf eine im Wortsinn rätselhafte Reise zu gehen, ohne das traute Heim und die Leseecke verlassen zu müssen. Die Tourplanung kann in diesem Fall statt im Reisebüro in der BÜCHER-HEIMAT erledigt werden. Die „Landkarten-Rätselreise“ ist ebenso ein geistiger Ausflugstipp wie das „Landkarten-Rätselbuch“, in dem einige Seiten übrigens auch dem Harz gewidmet sind.

Ich liebe ja auch die in Krimiform verpackten Logicals. Kurz und knackig als „Crime-Puzzle“. Und all jenen, die sich als Ratefuchs lieber auf der dunklen Seite des Gesetzes herumtreiben, kann auch geholfen werden: „Das Rätselbuch des Arsène Lupin“ verspricht: „Knackt die Rätsel & werdet zum Meisterdieb“.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Donnerstag 26. Mai Regenwürmer zum Vatertag

Regenwürmer zum Vatertag

Heute, am Donnerstag, 26. Juni 2022, schlägt endlich wieder meine Stunde: Vatertag! Wobei ich schon nach dem ersten von drei Söhnen zur Erkenntnis gelangt bin, dass man diesen Tag nur so lange richtig (alkoholselig) feiert, wie man die Basisvoraussetzung (Vater sein) noch nicht erfüllt.

Sobald man(n) Vater ist, geht man zwar weiter „um die Häuser“, dabei aber wird kein Bollerwagen als Flüssignahrung-Depot gezogen, sondern ein Kinderwagen mit höchst lebendigem (und bisweilen anspruchsvollen) Inhalt geschoben. Und so richtig ernst genommen wird der Vatertag meiner Wahrnehmung nach auch nicht.

Wenn ich die helle Geschenke-Aufregung, die die Söhne vor Muttertag überfällt, mit dem Gebaren des Nachwuchs‘ vor dem Vatertag vergleiche, ist eine gewisse Diskrepanz nicht zu übersehen. Die unterschiedlichen Gewichtungen setzen sich auf allen Feldern fort. Beim Suchwort „Muttertag“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT kommen 84 Einträge zutage. Der Vatertag bringt es lediglich auf 39.

Diese wenigen Einträge sind zudem nicht sonderlich ergiebig, sollen die Väter nachhaltig geehrt werden. „Papa ist der Beste“ auf dem Cover klingt ja erstmal gut, entpuppt sich dann aber als blutiger Krimi. In anderen Fällen wird die Kreativität der Kinder offenbar nicht sonderlich hoch eingeschätzt: „Papa, ich habe ein Buch für dich geschrieben“ hört sich vielversprechend an, beinhaltet aber lediglich „kurze, witzige und liebevolle Botschaften zum individuellen Ausfüllen, Ankreuzen oder Ausmalen“.

„Regenwürmer zum Vatertag“ könnte dem Klappentext nach zwar eine niedliche Geschichte sein, anderseits aber auch Geschenkideen in die Welt setzen, die bei mir nicht so wirklich gut ankommen würden. Da greife ich dann lieber in die (Klein-)Kinder-Buchecke: „So toll ist mein Papa!“ Das sind die Titel, die man(n) lesen will.

Im Grunde genommen verursache ich mit diesen Zeilen allerdings viel Lärm um nichts, denn im Kern ist heute Christi Himmelfahrt. Und wir Väter haben den kirchlichen Feiertag quasi widerrechtlich okkupiert. Da können wir uns auch nicht wirklich über mangelnde Beachtung beklagen. Im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT stimmen die Gewichtungen: Nach Vatertag (39 Einträge) und Muttertag (84 Einträge) bringt es das Suchwort „Himmelfahrt“ auf 177 Fundstellen!

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Mittwoch 25. Mai Ein Ring…

Ein Ring sie zu finden

Nur militante Anti-Leser (die hier sicher nicht erreicht werden) sind an diesem Mittwoch, 25. März, entschuldigt, wenn sie „Herr der Ringe“ nicht in die Hand nehmen. Heute ist der internationale Tag der Tolkien-Lektüre (Tolkien Reading Day).

Der inoffizielle Feiertag wird seit 2003 begangen. Und ich meine, dies geschieht sehr zu Recht. Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe“ (The Lord of the Rings [LotR], 1954/55, auf Deutsch erst 1969/70) ist eines der erfolgreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts und gilt als grundlegendes Werk der modernen Fantasy-Literatur. Weltweit wurde der Roman etwa 150 Millionen Mal verkauft. Und beim Suchwort „Tolkien“ weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT unglaubliche 1228 Einträge auf.

Und es gibt „unzählige“ vergebene Anläufe, sich dem Stoff filmisch zu nähern, bis zu Peter Jacksons mit 17 Oscar ausgezeichneten dreiteiligen Geniestreich. So großartige ich die LotR-Filme auch finde, ein Blick in den Roman lohnt immer wieder.

Außerdem haben wir heute mal wieder einen der sogenannten Lostage, denen entscheidende Bedeutung beigemessen wird. Der 25. Mai ist der Tag des Heiligen Urban. Der war seinerzeit, also von 222 bis 230, Bischof von Rom. Ansonsten weiß man wenig über ihn. Nur in Wetterdingen ist er weiter ein Maß aller Dinge.

Zumindest im Bauernkalender. Denn der weiß: „Wie sich das Wetter an Urban verhält, so ist’s noch 20 Tage bestellt“. Und wenn das mal alles wäre. Aber: „Das Wetter um den St. Urban zeigt auch des Herbstes Wetter an“. Mit persönlich wäre das Herbstwetter zumindest jetzt im Frühsommer schnuppe (manchmal haben sogar Kölner recht: „Et kütt wie et kütt“). Wäre da nicht ein wesentlicher Urban-Merksatz: „Urban, lass’ die Sonne scheinen, damit wir nicht beim Weine weinen“.

Aber was sind schon solche Vorhersagen gegen das aus meiner Sicht irrste Versprechen des 20. Jahrhunderts. Am 25. Mai 1961 kündigte US-Präsident John F. Kennedy ein bemanntes Mondflug-Programm an, mit dem „noch vor Ende des Jahrzehnts ein Mensch zum Mond und sicher zur Erde zurückgebracht“ werden soll. Dabei hatte iach damals sicher noch ernste Zweifel an Peterchens Mondfahrt.

Exakt 45 Jahre ist es heute her, da sich zumindest die Kinowelt grundlegend veränderte: Am 25. Mai 1977 erlebten die USA die Uraufführung des ersten Star-Wars-Films.  Und danach war mit Blick auf die Vermarktung nichts mehr wie es früher war. Die Kinokasse wurde fast zum Nebenkriegsschauplatz. Merchandising heißt seither das Zauberwort.

Ich habe mittlerweile wie Übersicht verloren, wie viele Star-Wars-Filme es eigentlich gibt. Gelesen habe ich aber, dass die Serie allein an Einspielergebnissen mehr als 10,3 Milliarden US-Dollar einbrachte. Außerdem gehören zum Star-Wars-Franchise zahlreiche Serien, mehr als 250 Romane sowie Comics, Spielzeug und vieles mehr. So ist Star Wars mit gut 70 Milliarden Dollar das erfolgreichste Filmmerchandising-Franchise der Welt. Da braucht man keine Sterntaler mehr.  Märchenhaft.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Dienstag 24. Mai Alles neu…

Alles neu macht der Mai

Er scheint ein Tag für Premieren zu sein, dieser 24. Mai, der in diesem Jahr 2022 auf einen Dienstag fällt. Vom Luxushotel über Gesangwettbewerbe bis hin zu Parkuhren gingen große Dinge an den Start – alles neu macht der Mai.

dit dahdah dit dah dit“ – am 24. Mai 1844 sendete Samuel F. B. Morse das erste Telegramm in Morsecode. Unseren lautmalerisch dargestellten Code hat er dabei nicht verwandt, denn „dit dahdah dit dah dit“ oder für alle, die lieber Zeichen mögen „. _ _ . _ .“, ist ziemlich neu im Morsealphabet und steht für das @-Zeichen. Damit kann man sich dann einfach Mails schreiben…

Samuel Morse schrieb 1844 „What hath God wrought?“ (Was hat Gott getan?). Mögliche Antwort: Viele Sprachen entstehen lassen. Was wiederum dazu führt, dass wir „Das dicke Buch der Alphabete“ haben sollten. Dieses behandelte „unsere Sprache und unsere Buchstaben, Keilschrift, Morsecode, Katakana, Emojis und vieles mehr“. Und übrigens: Ein Dah hat eine Länge von 3 Dit.

Ebenfalls an einem 24. Mai, in diesem Fall des Jahres 1906, hat der Schweizer Hotelier César Ritz in London ein weiteres Ritz-Hotel eröffnet. Sensation: Jede Suite hatte ein eigenes Badezimmer. Das Ritz fasziniert auch Autoren. Ein Beispiel: „Die Königin des Ritz“. Die Geschichte des Hotelier-Ehepaars, das im 2. Weltkrieg das Pariser Ritz geführt hat. Geschrieben von Melanie Benjamin, deren bisherige fünf Romane durchweg zu New York Times-Bestsellern wurden.

Drei Jahre ließ sich das US-Patentamt Zeit, dann aber erteilte es Carl C. Magee das Patent Nr. 2.118.318 für die Parkuhr. Meine Meinung: Wäre doch nicht nötig gewesen! Mittlerweile ist das Abstellen des Autos komplizierter als das Fahren. Zu empfehlen wäre da „Das Recht des ruhenden Verkehrs“. Der „Band macht die vielschichtige Rechtslage beim Halten, Parken und Abschleppen transparent“. Auf 626 Seiten, für 89,00 Euro. Ich glaube, ich nehme die Knöllchen in Kauf…

O mein Papa“: Nicht mit ihrem größten Hit, sondern mit „Refrain“ (hier auf Youtube) wurde Lys Assia am 24. Mai 1956 die erste Gewinnerin des Grand Prix Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest). Und das ohne den heutigen Hype: Die Abstimmung erfolgte geheim.

So ein Vorgehen könnte Verschwörungstheoretiker auf den Plan rufen. Und dann wäre sicher irgendwann auch Erich von Däniken mit seinen Pseudowissenschaften aktiv geworden. Der gute Mann hat so viele Bücher geschrieben (zur Übersicht), dass mich ein Titel besonders amüsiert: „Was ich jahrzehntelang verschwiegen habe“.

Am 24. Mai 2003 eröffnete er ganz handfest den „Mystery Park“ in Interlaken, der sich der „Präsentation unerklärlicher und doch real fassbarer Welträtsel“ widmen sollte. Das größte Rätsel für die Betreiber: Finanziell über die Runden zu kommen. Seit 2009 als „Kinderparadies“  unter neuer Flagge als „JungfrauPark“.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Montag 23. Mai Insel-Bücher

Von der Insel für die Insel

Mit einer Schnapszahl startet dieser Montag, 23. Mai, in die neue Woche: Es liegen noch 222 Tage bis zum Jahreswechsel 2022/23 vor uns.

Auf eine sehr erfolgreiche Idee weit zurückblicken kann ein deutscher Verlag: Heute vor 110 Jahren, am 23. Mai 1912, kündigte der Leipziger Insel Verlag durch ein Rundschreiben an die deutschen Buchhändler und eine Ankündigung in Nr. 118 des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel das Erscheinen der Insel-Bücherei an – die heute noch verlegt wird. Sozusagen Bücher von der Insel für die Insel…

Schöne Aufmachung, günstige Preise. Eine Kernidee zieht weiter. In der Insel-Bücherei macht das Stöbern stets Spaß. Sowohl auf der Website des Insel-Verlags wie auch in der Internet-Präsenz der BÜCHER-HEIMAT, deren Online-Shop den Vorteil hat, dass man die aufgestöberten Bücher gleich bestellen kann. Die Auswahl „Insel-Bücherei“ haben wir bei dem Link schon getroffen. Service.

Entdecken kann man auf dieser speziellen „Insel“ nicht allein starke Lektüre, auch ein Ausflugstipp für’s kommende (und für manche dank Himmelfahrt längere) Wochenende findet sich: Kia Vahlands „Gartenreich Wörlitz ­ – Ausflug in eine Utopie“. Und für alle, die den Brückentag nutzen: „Dessau und Wörlitz – Die 99 besonderen Seiten der Region“.

Wer so weit nicht reisen mag, kann auch in der Region mit einem Insel-Taschenbuch auf Entdeckungsreise gehen – und dabei noch viel mehr Lesestoff entdecken. „Die Herzog August Bibliothek – Eine Geschichte in Büchern“, stellt der Chef der weltbekannten „HAB“ in Wolfenbüttel, Peter Burschel, vor.

Und wo wir gerade bei Bibliotheken sind: Am 23. Mai 1895 hatte der New Yorker Rechtsanwalt John Bigelow eine geniale Idee.  Mit dem Vermögen des verstorbenen Politikers Samuel J. Tilden, der verfügt hatte, eine Bibliothek in New York City einzurichten, sanierte er die finanziell angeschlagenen Astor- und Lenox-Bibliotheken. Das Ergebnis kann sich bis heute bestens sehen lassen:  The New York Public Library (NYPL).

Die NYPL ist mit mehr als 55 Millionen Medien eine der größten Bibliotheken der Erde. Die Bibliothek besitzt unter anderem eine Gutenberg-Bibel und eine Ausgabe der Philosophiae Naturalis Principia Mathematica. Kein Wunde, dass über diese Bücherei Bücher geschrieben werden, die dann auch noch den beziehungsreichen Titel „Treasures“ (Schätze) erhalten.

Aber die Bibliothek bietet sage und schreibe 800.000 Digitalisate online an. Womit wir wieder beim Stöbern wären. Hinzu kommen im digitalen Angebot rund 20.000 Stück historischer Landkarten.

Das faszinierende NYPL-Hauptgebäude in der Fifth Avenue wurde vom Beaux-Arts-Architektenbüro Carrère and Hastings geplant. Die meisten von uns haben es daher schon mal gesehen, vorzugsweise auch in Filmen wie „Spider-Man“, „Ghost-Busters“ oder „The Day After Tomorrow“, in denen die Bibliothek als Kulisse gilt. Und in „Sex and the City – Der Film“ wählt Carrie Bradshaw die Bibliothek als Standort für ihre Hochzeit aus. Wer da nicht Ja sagt…

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Sonntag 22. Mai Im Gedankenpalast

Ein Sonntag im Gedankenpalast

Willkommen an diesem Sonntag, 22. Mai 2022. Klare Kombination, alles Augenmerk gilt heute einem meiner absoluten Lieblingshelden: Es ist der „Sherlock-Holmes-Tag“.

Dass ausgerechnet der 22. Mai dem Meisterdetektiv gewidmet ist, kommt natürlich nicht von ungefähr. Am 22. Mai 1869 wurde Holmes‘ geistiger Vater Sir Arthur Ignatius Conan Doyle geboren. Der Autor ist also vom Sternzeichen Zwilling, kein Wunder, das es seine Helden Holmes und Watson im Doppelpack gibt.

Wer alle Holmes-Romane lesen will, ist mit Sherlock Holmes – Die Romane. Leipziger Ausgabe in fünf Bänden“ gut bedient. Immerhin 56 Kurzgeschichten und vier Romane mit dem Meisterdetektiv und seinem Assistenten Watson hat der britische Arzt und Schriftsteller verfasst.

Erstaunlich deutlich höher ist die Zahl der Fundstellen im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT. Insgesamt 1720 Einträge bringt die Abfrage „Sherlock Holmes“, darunter allein 231 Bücher auf Deutsch.

Dazu bei tragen allerdings auch mehr oder minder gute „Trittbrettfahrer“. Man muss nicht nur mitfiebern, wenn der große Meister seine kleinen grauen Zellen auf Trab bringt (die Anleihe bei Agatha Christie und ihrem Hercule Poirot möge man verzeihen). Man kann in Sherlock Holmes‘ „Gedankenpalast“ auch Englisch lernen oder Familienspiele genießen.

„Spielend Englisch lernen – für Anfänger Sprachniveau A1“, verspricht beispielsweise das Sherlock Holmes Escape Book“. Und knifflige Abendaufgaben für die ganze Familie soll Sherlock Holmes – Die Nachwuchs-Investigatoren“, einKrimi-Comic-Spiel garantieren. Allen, die Bilder benötigen, um sich ein Bild zu machen, sei Im Kopf von Sherlock Holmes“empfohlen. In einem „komplett farbigen Comicalbum“ geht es um „Das Rätsel der skandalösen Eintrittskarte“.

Als Fan der Zeit-Kreuzworträtsel liebäugele ich derweil mit eigenen Herausforderungen: Das Sherlock Holmes‘ Buch der Logikrätsel“wirbt ebenfalls mit dem Slogan „um die Ecke gedacht“ und offeriert „Gehirnjogging & Denksportaufgaben“.

Bei den Recherchen zum „bebücherten Kalenderblatt“ fiel mir eine Lektüre ins Auge, die allein vom Titel her zum „siebten Tag“ passt: „Sonntag“ aus der Feder von Georges Simenon. Es geht um ein geplantes Verbrechen, geschildert aus der Sicht des mutmaßlichen Täters, um menschliche Triebe und eine folgenschwere „Amour fou“. Großartige Zutaten für einen tollen Autor, in diesem Fall jedoch ohne dessen berühmten Kommissar Maigret – versuchen will ich es aber trotzdem.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —