Montag, 26. September: Tag der europäischen Sprachen

Eine zweite Hand in Bewegung…

Guten Morgen! Good morning! Bom Dia! Bonjour! Buon giorno! God morgon! Dzień dobry! Καλημέρα! Der vielsprachige Morgengruß heißt an diesem Montag, 26. September 2022, alle am „Europäischen Tag der Sprachen“ willkommen.

Ziel des Aktionstages des Europarates, ist es, „zur Wertschätzung aller Sprachen und Kulturen beizutragen, den Menschen die Vorteile von Sprachkenntnissen bewusst zu machen, die individuelle Mehrsprachigkeit zu fördern und die Menschen in Europa zum lebensbegleitenden Lernen von Sprachen zu motivieren“ (Wikipedia).

Sprachenkenntnisse haben tatsächlich Vorteile. Die Erkenntnis kam mir allerdings nicht während der Schulzeit, als ich Spanisch-, Englisch- und Französisch-Vokabel eher als Folterinstrumente empfand. Später griff dann eine andere Erkenntnis: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Vielleicht versuche ich es jetzt mit dem Buch „So lernen Sie 4 Sprachen gleichzeitig: 200 Vokabeln zum Bekleben der Wohnung auf Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch“. Was aber vermutlich zu innerfamiliären Konflikten führen dürfte, wenn die „200 häufigsten Alltagsgegenstände im Haushalt“ mit Vokabeln beklebt sind.

Das Internet hat dazu beigetragen, dass heute fast jeder zumindest ein paar Brocken Englisch beherrscht. In meiner Jugend lernten wir die Sprache noch aus der Hitparade. Was zu Problemen führen konnte. Wen die Eurythmics „Sweet Dreams are made of this“ sangen und bei mir „Sweet dreams are made of cheese“ ankam. Oder Tina Turners Zeile „What’s love, but a second hand emotion? “ Eine Emotion aus zweiter Hand? Da wirft das Missverständnis „What’s love, but a second hand in motion?“ das Kopfkino doch gleich viel besser an…

„Mondegreens“ werden diese „Verhörer“ genannt. Oder „Soramimi“, wenn Wörter einer fremden Sprache als gleich klingende Wörter einer anderen interpretiert werden. Beispiele für beide Fälle werden in etlichen Büchern gesammelt. Als Matthias Claudius‘ Zeile „der weiße Nebel wunderbar“ aus dem Abendlied als „Der weiße Neger Wumbaba“ bei ihm ankam, griff Axel Hacke zur Feder und verfassten ein „kleines Handbuch des Verhörens“.

Sprachenkenntnisse hätten auch allen geholfen, die heute vor 150 Jahren (1872) mit dem Reisebüro Thomas Cook and Son auf die erste Weltreise überhaupt gingen. Wem der Reisestress zu groß wäre, greift zum Bildband „Weltreise – Mit Lonely Planet durch alle Länder der Erde“. Eine leckere Alternative liefert zudem die Sterneköchin Julia Komp mit „Meine Weltreise in Rezepten“. Wobei die lediglich durch „20 Sehnsuchtsländer“ führte.

Ein „Erinnerungs-Muss“ ist heute die Uraufführung des Musicals „West Side Story“ (DVD) vor 65 Jahren in New York City. Leonard Bernsteins Meisterwerk, die Gesangstexte von Stephen Sondheim sowie das Buch von Arthur Laurents nach einer Idee des Choreographen Jerome Robbins fesseln bis heute als Buch (englisch) wie vor allem aber als DVD (natürlich das Original).

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