Freitag, 26. August: Von Hunden und Hamstern

Ein Sommerloch mit großen Momenten

Wir sind an diesem Freitag, 26. August 2022, ja eigentlich schon fast aus dem „Sommerloch“ heraus, aber meine Themensuche dominiert es weiter. Auch wenn es immer große Momente gab.

Die Wikipedia-Rubrik Gedenk- und Aktionstage bleibt über Tage leer. Und die „kuriosen Kalender“ liefern nur noch mehr oder minder tiefschürfenden US-Unsinn wie den „Kirsch-Wassereis-am-Stiel-Tag“ (National Cherry Popsicle Day). Eher mitgehen könnte man da schon beim   US-„Tag des Hundes“.  Dagegen ist der „Tag des Toilettenpapiers“ (National Toilet Paper Day) wohl eher etwas für Menschen die in der Denke dem „Cricetus cricetus“ (dem gemeinen Hamster) nahestehen…

Etwas mehr Zutrauen in die eigene Genialität hätte dem französischen Tüftler Charles Bourseul nicht geschadet: Am 26. August 1854 beschreibt er in der Zeitschrift „L’illustration“ detailliert seine Idee des Telefons – und erntete überwiegend Spott. Er verfolgte das Projekt nicht weiter und überließ das Feld anderen wie  Philipp Reis, der zum zentralen Wegbereiter des Telefons wurde, ehe schließlich Alexander Graham Bell das Telefon 1876 zur Marktreife brachte.

Ein wahrhaft bleibendes Werk (zumindest in Teilen) schrieb heute vor 181 Jahren (1841) August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Der Dichter vollendet in diesem Jahr sein „Lied der Deutschen“, dessen dritte Strophe bis heute der Text der deutschen Nationalhymne ist.

„Der Choral der Hölle“  betitelte André Milewski seinen historischen Roman – und hatte damit keineswegs übertrieben, denn es geht um den Ausbruch des Vulkans Krakatau am 26. August 1883. Einen Tag später stürzte der Vulkankegel in sich zusammen und verursachte gigantische Tsunamis, die abertausende Menschen in den Tod rissen.

Zwiespältig sind die Erinnerungen der Deutschen, wenn sie an die XX. Olympische Sommerspiele in München zurückdenken. Das „fröhliche Fest des Friedens“ wurde heute vor 50 Jahren (1972) durch Bundespräsident Gustav Heinemann eröffnet. Bis ein brutaler Terroranschlag am 5. September für Fassungslosigkeit und Trauer sorgte.

Erinnert werden soll an ihrem Geburtstag noch an zwei große Autoren. Am 26. August 1880 wurde der Schriftsteller und Kunstkritiker Guillaume Apollinaire geboren. Regelmäßige Leser*innen unseres bebilderten Bücherblogs erinnern sich: Gemeinsam mit Picasso stand Apollinaire einst unter Verdacht, die Mona Lisa aus dem Louvre geklaut zu haben.

An Christopher Isherwood, der am 26. August 1904 zur Welt kam, muss ich allein deshalb erinnern, weil er die literarische Vorlage für einen meiner Lieblingsfilme schuf „Cabaret“. In seinen sogenannten Berliner Erzählungen schuf Isherwoods die Cabaret-Charaktere, die kurz vor der Machtergreifung der Nazis  „die Augen vor der drohenden Katastrophe verschließen und sich um den Verstand feiern“. Wir sollten in diesen schwierigen Zeiten beim Feiern wieder vorsichtiger sein…

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