Donnerstag 14. Juli „Fronkreisch, Fronkreisch“

Räder rollen, Frankreich feiert

Donnerstag, 14. Juli 2022 – wir müssen gar nicht erst diskutieren, es ist der Tag der Franzosen. Die Tour de France rollt und ganz Frankreich fiebert mit in der Hoffnung, dass einer der ihren am Nationalfeiertag die Etappe gewinnen möge. Vive la France! Oder deutscher: „Fronkreisch, Fronkreisch!“

Ein ganz großer Tag war in dieser Hinsicht der 14. Juli 1964, als der Franzose Jacques Anquetil „mit Leib und Seele“ zum vierten Mal in Folge und zum fünften Mal insgesamt die Tour de France gewann. Und es wurde noch besser: Zweiter mit nur 55 Sekunden Rückstand wurde Anquetils Landsmann Raymond Poulidor.

Ich bin ja bekennender Tour-de-France-Fan. Was ziemlich widersinnig ist, denn ich fahre nicht gern Fahrrad und lese die Berichte über Doping im Radsport. Und dennoch bin ich fasziniert gerade von den majestätischen Bergetappen. Allerdings bevorzuge ich die faule Variante, kämpfe also im Fernsehsessel mit. Und wenn es mal langweiliger wird, greife ich stilecht gern zu Asterix-Band 6 „Tour de France“.

Es gibt allerdings auch unfassbar viele Hobby-Radsportler, die das Spektakel hautnah verfolgen und sogar allen Ehrgeiz darin setzen, die Königsetappen selbst zu fahren. Für alle, die das auch mal probieren wollen, hier das Buch zum Wahnsinn: „Tour de France – 100 legendäre Anstiege mit allen Infos zum Nachfahren“.

Eher zum Schmunzeln und Genießen (…wie Gott in Frankreich…) empfehle ich zum Nationalfeiertag der Nachbarn ein Buch des genialen Zeichners und Karikaturisten Jean-Jacques Sempé: „Vive la France“.  Ich habe es selbst zwar noch gar nicht gelesen, aber allein die Verlagsankündigung lässt einen schwelgen: „Begleiten wir Sempé auf seinen Streifzügen durch Paris und durch die französische Provinz, zu Fuß, auf dem Fahrrad, ein noch warmes Baguette unterm Arm. Seine Zeichnungen sind wie Szenen aus ungeschriebenen Romanen, sorgfältig komponiert, voll traumhafter Menschenkenntnis – ein untergegangenes, ein modernes und ein ewiges Frankreich.“

An zwei „nicht-französischen“ Ereignissen, die auf einen 14. Juli datieren, komme ich nicht vorbei. Als Western-Fan weiß ich natürlich, dass am 14. Juli 1881 William Bonney, besser bekannt als Billy the Kid, wird von Pat Garrett, Sheriff in Lincoln County, erschossen wurde. Sarkastisch formuliert: Ende Legende – oder war es doch eher der Anfang? Auskünfte kann ein Buch geben, dass ausgerechnet Pat Garrett schrieb. Und der muss „Das wahre Leben von Billy the Kid“ kennen, die beiden waren einst dicke Freunde.

Deutlich fröhlicher ist das Finale unseres „bebücherten Kalenderblatts“: Am 14. Juli 1955 wurde einer meiner absoluten Lieblingsfilme uraufgeführt: „Drei Männer im Schnee“ (DVD) nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner. Kongenial verfilmt von Regisseur Kurt Hoffmann mit Paul Dahlke, Günther Lüders, Claus Biederstaedt, Margarete Haagen und Nicole Heesters in den Hauptrollen.

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