Ein zauberhafter Sonntag
Ein zauberhaftes Jubiläum steht an diesem Sonntag, 26. Juni, an: Heute vor 25 Jahren (1997) erschien in Großbritannien das erste Harry-Potter-Buch „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Auftakt einer sagenhaften Erfolgsgeschichte – die eher zurückhaltend begann.
So richtig gewaltig setzte der Bloomsbury-Verlag seinerzeit zunächst nicht auf die unbekannte Autorin Joanne K. Rowling. Der erste Harry-Potter-Band startete mit 500 Exemplaren und wurde innerhalb von zehn Jahren mit mehr als 100 Millionen verkaufter Bücher zu einem der größten weltweiten Bestseller überhaupt.
Die komplette Potter-Serie bringt es locker auf weit mehr als 500 Millionen verkaufter Exemplare in 80 Sprachen, allein die deutsche Ausgabe auf fast 40 Millionen Exemplare. Was nichts anderes heißt, als dass jeder zweite Deutsche den „Stein der Weisen“ im Bücherregal hat. Und im Nachhinein werden zumindest einige Sammler für die magere Startauflage dankbar sein: Einzelne Exemplare werden für mehr als 10.000 Euro gehandelt.
Literarisch gesehen gibt es heute noch mehr zu feiern. Der Geburtstag der großen Schriftstellerin Pearl S. Buck jährt sich heute zum 130. Mal (1892). Sie erhielt 1938 „für ihre reichen und wahrhaft epischen Schilderungen des chinesischen Bauernlebens und für ihre biographischen Meisterwerke“ den Nobelpreis für Literatur, nachdem sie sechs Jahre zuvor für „Die gute Erde“ bereits den Pulitzer-Preis erhalten hatte.
Um den Nobelpreis allerdings gab es heftige Diskussionen. Viele Kritiker sahen in Pearl S. Bucks Werk eher Trivialliteratur wie im Roman „Die Frauen des Hauses Wu“. Der Liebesroman gilt als ein „Klassiker der Unterhaltungsliteratur“ – wobei ich nie verstanden habe, was an gut gemachter, fesselnder und bewegender Unterhaltung schlecht oder minderwertig sein soll.
Damit der tödliche Schuss 2006 auf den „Problembär“ Bruno nicht in Vergessenheit gerät, hat die Stiftung für Bären den 26. Juni zum „Bärengedenktag“ ausgerufen. Wer mehr über die schwierigen Lebensbedingungen von Bären erfahren will, dem sei ein Besuch im Alternativen Bärenpark Worbis (ext.) bei Duderstadt empfohlen.
Was die Literatur angeht, muss ich allerdings gestehen, dass mir beim Stichwort „Bär“ als erstes ein Roman einfällt, der nur sehr bedingt mit Bären zu tun hat. Aber das Urmenschen-Epos „Ayla und der Clan des Bären“ hat mich nachhaltig gefesselt.
Auf das Niveau „immaterielles Kulturerbe“ klettern wir wieder mit einem Abstecher nach Hameln. Heute ist der „Hamelner Pfeifer Tag“ (Pied Piper Day). Ich fand das Grimmsche Märchen ja immer gruselig und habe mich stets geärgert, dass ihm nach dem Motto „weg ist weg“ ein Schluss fehlt.
Den aber, so habe ich nun erfahren, soll es von Michael Ende geben. In seinem Libretto für das Musiktheater „Der Rattenfänger – Ein Hamelner Totentanz“ greift Michael Ende das Thema auf und gibt ihm laut Verlagswerbung ein originelles und zeitgemäßes Ende. Ich bin gespannt.
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