Ruuuudi und Ressentiments
Die nächste Woche. Selbst als Rentner mag ich noch die Boomtown Rats mit ihrem „I don’t like mondays“ hören. Das gilt auch für den heutigen Montag, 16. Mai 2022.
„Ein‘ Rudi Völler – es gibt nur ein‘ Rudi Völler…“ Da könnten vermutlich sogar Nichtfußball-Fans mitsingen, wenngleich es seit Samstag heißen muss, es gab nur einen Rudi Völler. Die Ikone hat dem Fußball Adieu gesagt.
Über Völler sind aktuell die Zeitungen voll. Mich interessieren auch mehr die Stars vergangener Tage, also die „Abräumer, Abstauber, Abenteurer“, die die ersten deutschen Fußballstars waren. Andererseits hat Ruuuudi Völler mein Leben begleitet. „Tante Käthe“ mit der Minipli-Frisur war modisch zum Glück zwar nie ein Vorbild, aber er war halt erfolgreich und sympathisch zugleich. Selbst wenn er Journalisten wie Waldemar Hartmann in legendären Wutreden zur Schnecke machte. Kein Wunder, dass „Es gibt nur ein’ Rudi Völler“ im Jahr 2002 zum Satz des Jahres gekürt wurde.
Einräumen muss ich allerdings, dass Rudi Völler mittelbar auch für meine leider ziemlich tief verwurzelten Vorurteile gegen Niederländer verantwortlich ist. Die Ressentiments gegen „Holländer“ wuchsen, als Völler während der WM 1990 vom niederländischen Nationalspieler Frank Rijkaard mehrmals bespuckt wurde.
Igitt! Seither prägt der Satz eines Buchtitels mein Denken: „So sind sie, die Niederländer“. Es soll sich um einen „Fremdenversteher von Reise Know-How“ handeln. Sollte ich vielleicht mal lesen, denn ich schäme mich ja für die Vorurteile. Aber vielleicht braucht es da ein weiteres Werk: „Der Ditz oder: Alles was man über Niederländer wissen sollte“.
Zwei weit berühmtere Bücher sind heute vor 212 Jahren erschienen. Natürlich von Goethe, aber ausnahmsweise kein „Faust“. Am 16. Mai 1810 1810 gab die Tübinger Cotta’schen Verlagsbuchhandlung die beiden Buchbände „Zur Farbenlehre“ heraus. Ich muss ja zugeben, dass ich sie nie gelesen, dennoch aber oft genug wissend genickt habe, denn das Werk ist so bekannt, dass man besser so tut, als würde man es kennen…
In unserem „bebücherten Kalenderblatt“ wollen wir heute nicht an zwei Showbiz-Ereignissen vorbei gehen. Am 16. Mai 1929 wurden die ersten zwölf Academy Awards (engl.), die noch nicht Oscars hießen, vergeben. Der allererste „Beste Hauptdarsteller“ war übrigens der Deutsche Emil Jannings.
Da kann man nur sagen: „There’s No Business Like Show Business“. Was ebenfalls heute passt, denn am 16. Mai 1946 erlebte das Musical „Annie Get Your Gun“ von Irving Berlin seine Uraufführung. Für alle, die mitsingen wollen, gibt es ein „Annie Get Your Gun“-Liederbuch.
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —