Aphrodisierendes Kochbuch
Fiese Konstellation, wenn der Valentinstag auf einen Montag fällt und die blumigen Vorbereitungen am heutigen Sonntag, 13. Februar, getroffen werden müssen. An ganz normalen Alltagen ist es ja schon schwer genug, den Blumenstrauß am Vorabend ungesehen ins Haus zu schaffen. Und ihn dann auch noch so zu deponieren, dass er nicht als Sinnbild für verwelkende Liebe gelten kann. Aber am Sonntag, den man(n) doch durchweg an der Seite seiner Liebsten verbringt…
Das Kalenderblatt aus der Bücher-Heimat wird folgerichtig heute etwas kürzer ausfallen, denn der Valentinstag verlang generalstabsmäßige Vorarbeit. Wobei mir irgendwie auch Zweifel kommen. Die blumige Liebesgrußadresse wird ja erwartet, wozu also einen „Überraschungscoup“ planen? Außerdem soll es ja mehr ein Tag des Blumenhandels sein. Und welcher Blumenladen hat heute eigentlich offen? Wahrscheinlich alle…
Das Kalenderblatt aus der Bücher-Heimat wird folgerichtig heute etwas kürzer ausfallen, denn der Valentinstag verlang generalstabsmäßige Vorarbeit. Wobei mir irgendwie auch Zweifel kommen. Die blumige Liebesgrußadresse wird ja erwartet, wozu also einen „Überraschungscoup“ planen? Außerdem soll es ja mehr ein Tag des Blumenhandels sein. Und welcher Blumenladen hat heute eigentlich offen? Wahrscheinlich alle…
Dies sind Fragen, die die Welt bewegen. Eine andere Frage, die ich dieser Tag beim Zappen durch den TV-Dschungel aufschnappte, ließ mich fassungslos zurück: „Wir haben die Menschen auf der Straße gefragt, ob sie ohne Facebook und Instagram leben könnten“, kündigte ein Moderator mit bedeutungsschwangerer Blick einen Beitrag an. Tatsächlich ohne sich vor Lachen auszuschütten. Der Mann meinte es ernst.
Hintergrund: Der Mutterkonzern Meta hatte angekündigt, ohne Datentransfer in die USA müssten Facebook und Instagram in der EU abgeschaltet werden. Leider, so meine Sicht der Dinge, ist dies kein Versprechen des Mr. Zuckerberg. Manche Leute würden es vermutlich sogar als Erpressung verbuchen. Da sollen Facebook- und Instagram-Nutzer (die blöderweise auch Wähler sind) im Sinne des Konzerns mobilisiert werden, um Politik und Behörden in Europa auf Linie zu bringen.
Was übrigens nicht neu ist. Auch 2020 war dieses Drohszenario schonmal aufgebaut worden. Das eigentliche Problem: Es fehlen gute europäische, besser noch regionale Alternativen, bei denen man die Nutzer im Zweifel sogar mal persönlich treffen kann. Und das Ganze mit wenigstens einem Hauch Diskussionskultur. Hier aber verschlafen viele „geborene“ Anbieter solcher Dienstleistungen auch dann noch ihre Chancen, wenn sie auf dem Silbertablett vorbeigetragen werden.
Aber zurück zu den ernsten Dingen des Lebens, also zur Valentinstag-Vorbereitungs-Kampagne. Fürs nächste Jahr gebe es da ein paar Buchtipps. Menschen, die nicht so redegewandt sind, könnten zu folgendem Buch greifen: „Was ich an dir liebe – Zum Valentinstag“. Der Untertitel erklärt die vorgestanzte Idee: „Zum Ausfüllen und Verschenken“. Wem das zu platt ist, dem ist ein anderer Unterrichtsstoff zu empfehlen: „Herr Janosch, wie drückt man Liebe aus, die so groß ist, dass man keine Worte dafür findet?“ Und an alle, die noch wissen, dass es beim Valentinstag nicht wirklich um Blumen geht, noch ein letzter Tipp: „Die schönsten Rezepte zum Valentinstag – Ein aphrodisierendes Kochbuch“.