Pizza & Pasta für einen Asketen
Noch keine Idee fürs Mittagessen? Heute ist der Tag für Pizza, Pasta & Co., denn der 17. Januar ist der „Internationale Tag der italienischen Küche“ („International Day of italian cuisines“, kurz IDIC).
„Italian cuisine“ geht bei mir immer – außer Pizza. Aufgrund meiner Aversion gegen Pizza und auch gegen Pommes war ich schon zu Schulzeiten als kulinarischen Sonderling abgestempelt. Die regelmäßige Currywurst aus dem „Bratwurstglöckle“ in Göttingen musste meinen ramponierten Ruf retten. Bücher zur italienischen Küche empfehlen ist allein aufgrund der unübersehbaren Menge schwer. „Die echte italienische Küche“1 bietet laut Klappentext „Typische Rezepte und kulinarische Impressionen aus allen Regionen“ – und war das erste in der Liste.
Den 17. Januar als Internationalen Tag der italienischen Küche hat sich die Initiative itchefs-GVCI (Virtual Group of Italian Chefs) ausgeguckt. Zum einen markiert der 17. Januar den Beginn des italienischen Karnevals, in dem ausgiebiges Essen und Trinken fast Pflicht sind. Zum anderen ist heute der Ehrentag des Heiligen Antonius des Großen.
Der war, so ist es im Großen Lesebuch der Heiligenlegenden1 nachzulesen, ein ägyptischer Mönch, Einsiedler und – Asket. Pizza und Penne wären kaum sein Ding gewesen. Wobei Antonius auch als Schutzpatron der Bauern, der Schweinehirten und Metzger gilt. Das würde wieder zum Schlemmertag passen und brachte dem Heiligen regional so neckische Namen wie „Sautoni“ und „Swinetünnes“ ein.
Ein echtes Problem habe ich mit dem Heiligen jedoch nur mit Blick auf meine geliebten Bauernregeln. So sehr der Mönch zwischen Asket und Metzger-Heiligem pendelt, so indifferent sind die Wetterregeln an seinem Tag.
Kleine Auswahl gefällig: „Wenn zu Antoni die Luft ist klar, gibt’s ein trockenes Jahr.“ Danach sollte das Jahr nass werden, denn Schneeregen ist für heute angesagt. Bei 2 bis 4 Grad Tagestemperatur erledigt sich auch die zweite Regel: „Große Kälte am Antoniustag manchmal nicht lange halten mag.“
„Am Schnee nicht spart Sankt Anton mit dem weißen Bart.“ Zumindest den Wetterportalen nach wird es eher ein Schneeregen-Mischmasch. Womit die vierte Bauernregel alle Optionen offen hält: „Der Antonius mit dem weißen Bart, wenn’s da nicht regnet, er mit dem Schnee nicht spart.“
1 Wer sich eines der genannten Bücher kaufen will, sollte sich noch ein wenig gedulden. Schließlich ist Vorfreude die schönste Freude. Und am 2. April öffnet die Bücher-Heimat ihre Pforten. Gutscheine kann man schon jetzt erwerben.