Montag, 2. Januar: Unser Miteinander

Das Kind beim richtigen Namen nennen

Heute ist Montag, 2. Januar 2023. Und ich bin stolz auf mich: Zwei Tage im neuen Jahr, ohne dass ich in 2022 abgerutscht bin. Aber bislang ist die Phase der „Jahres-Konfusion“ noch immer zuverlässig gekommen.

Konfus machen kann angehende Eltern die Vornamenssuche. Der Name soll selbstverständlich so einmalig und schön sein wie das eigene Kind es ist. Dazu soll der Vorname nicht aus der Zeit gefallen sein. Und schließlich sollte man daran denken, dass der genervte elterliche Ruf nach dem Kind später auch noch einigermaßen melodisch über den Spielplatz hallt.

Bei der Auswahl kann das „Lexikon der Vornamen“ aus dem Hause Duden hilfreich sein – oder einer der anderen unzähligen Namens-Ratgeber. Will man etwas Besonderes, sind aktuelle Vornamen-Hitlisten eher zu meiden. Da belegten im vergangenen Jahr Emilia, Mia und Sophia bei den Mädchen die Plätze auf dem Siegertreppchen, während bei den Jungen Noah, Matteo und Elias ganz vorn landeten. Durch das Trauma meiner Schulzeit geprägt, fällt mir zu den Mädels nur Lessings „Emilia Galotti“ ein, während bei den Jungennamen neben der Bibel  jüngere Lektüre mitspielt:  Fitzeks Thriller „Noah“.

Aber es gibt auch noch regionale Unterschiede. So nehmen in Niedersachsen Mia und Finn die Spitzenplätze ein. Wer die Auswahl in einen größeren (zeitlichen) Kontext stellen will, greift zu „Deutsche Vornamen der letzten 500 Jahre“ (eBook). Was nicht verkehrt sein muss, denn wie in der Mode kehrt alles immer mal wieder. So sind zum Beispiel in Sachsen Erwin und Kurt im Kommen.

Ein wichtiges Datum ist der 2. Januar für zwei Werke, die unser (bewusstes oder unbewusstes) Miteinander beeinfluss(t)en: Heute vor 122 Jahren (1901) veröffentlichte Sigmund Freud seine Arbeit „Zur Psychopathologie des Alltagslebens“. Der Untertitel „Über Vergessen, Versprechen, Vergreifen, Aberglaube und Irrtum“ weist darauf hin, dass es um alltägliche Fehlleistungen als Ausdruck unbewusster Absichten geht. „Verrät“ man sich versehentlich, spricht man von „Freud’scher Versprechern“.

Deutlich älter ist mit 235 Jahren (1788) Adolph Knigges Ratgeber „Über den Umgang mit Menschen“. Dabei geht es weniger um Etikette, sondern vielmehr um die Frage, wie wir miteinander umgehen. Heute vermittelt „Der neue große Knigge“ „richtige Umfangsformen privat und im Beruf“. Nachdenklich stimmt dabei, dass er mit einem „Extra: Hygiene und Umwelt“ wirbt.

Und noch ein Blick gen Süden: In der hessisch-thüringischen Grenzregion um Hainich und Eichsfeld steht heute der Waldmännchentag oder Schlägelstag an. Wer da die Wald- oder Berggeister stört, hat mit Ärger zu rechnen.  „Gespenstisches aus der Thüringer Sagenwelt“ hilft, das Drohszenario des Unglückstages richtig einzuordnen.

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