Montag, 14. November: Geschenke-Alarm

Weltliteratur oder doch ein Locher?

Dieser Weihnachtsalarm (nur noch 40 Tage!) legt eine Punktlandung am Montag, 14. November 2022, hin. Gestern wäre die „Geschenkemahnung“ angesichts geschlossener Läden etwas verpufft. Und im Internet bestellen ist doch kein Shoppingerlebnis. Allerdings habe ich den Sonntag genutzt, um mir im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT schon einmal den Mund wässrig zu machen.

Entdeckt habe ich dabei unter anderem ein Buch, das meinem „Selbstwertgefühl Flügel wachsen“ lassen soll: „Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt“ soll mich „spüren lassen, wie wertvoll“ ich bin. Die Frage ist, ob auch alle anderen die Tatsache, dass es mich gibt, als „wertvoll“ einstufen. Ich fürchte, ich werde eher fragende Blicke ernten, sollte ich mich als Geschenk unter den Christbaum legen.

Dann vielleicht doch eher Nobelpreis-geadelte Weltliteratur. Zu diesem illustren Kreis ist Hermann Hesse seit dem 14. November 1946 zu zählen, als ihm der Literaturnobelpreis zugesprochen wurde. Auch wenn ich nicht mehr der Jugend auf Sinnsuche angehöre, die „Der Steppenwolf“ für sich entdeckte, mag ich die Prosa von „Siddhartha“ bis „Narziß und Goldmund“ ebenso wie die Gedichte („Stufen“) bis heute.

Zum 100. Geburtstag dürfen wir heute einer Institution gratulieren, die ein “Broadcasting Empire” (engl.) aufbaute: Am 14. November 1922 begann die British Broadcasting Corporation (BBC) mit ihren Hörfunksendungen. Es war also eher der erste „Schrei“, der Geburtstag stand mit der Gründung bereits am 1. Oktober 1922 an.

„Hebammen“ waren übrigens Elektrogeräteherstellern, die den Absatz ihrer Rundfunkgeräte ankurbeln wollten. Zur Anstalt des öffentlichen Rechts wurde die BBC erst fünf Jahre später. Und seither steht sie wie fast alle „Öffentlich-Rechtlichen“ unter Beschuss. Ich persönlich hoffe ja, dass die Konstruktion insgesamt überlebt, ausschließlich privates Flach-Fernsehen wäre mir ein Graus.

Bei der BBC arbeitete einst auch ein weiteres Geburtstagskind, das heute 112 Jahre alt geworden wäre: Eric Malpass, der mit den Gaylord-Romanen („Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“) Weltruhm erlangte.

Weltbekannt als die „schnellste Frau des 19. Jahrhunderts“ war auch die Reporterin Nellie Bly, die am 14. November 1889 startete, um Jules Vernes „Reise um die Erde in 80 Tagen“ umzusetzen. In Rekordzeit kehrte sie nach New York City zurück: „Around the World in 72 Days“. Zwei Jahre zuvor hatte Nellie Bly bereits einen Meilenstein des investigativen Journalismus vorgelegt: Für „Zehn Tage im Irrenhaus“ ließ sie sich in die Psychiatrie einweisen und lieferte einen erschreckenden Bericht.

Zum Schluss und aus gegebenem Anlass noch einen eher praxisorientierten Geschenketipp für Workaholics:  Heute ist der „Tag des Lochers“, den am 14. November 1886 erhielt Friedrich Soennecken das Patent für das praktische Büro-Utensil. Mit Krawatte oder Socken kann ein formschöner Locher doch bestimmt mithalten…

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



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