Verlockungen an süßen Tagen
Ein süßes Versehen muss ich an diesem Mittwoch, 14. September 2022, beichten: Gestern war der „Internationale Tag der Schokolade“ und ich habe ihn übersehen…
Vielleicht mag es daran liegen, dass ich eher der Weingummi-Typ bin. Und süßes Gebäck jeder Art der Schokolade vorziehe. Wenn überhaupt muss es Vollmilch-Nuss sein. Mit ganzen Nüssen. Dann mag ich Schokolade. Allerdings eher wegen der Nüsse. Daran wird auch der „Genuss- und Geschmacksverführer Schokolade & Wein“ nichts ändern. Trotz der zugegeben verlockenden Kombination.
Dagegen muss mich an den heutigen „Tag des Berliners“ garantiert niemand erinnern, den „Jelly-Filled Doughnut Day“ werde ich stilvoll mümmelnd begehen. Auch da aber habe ich klare Vorlieben: Mit Zuckerguss und Pflaumenmus sind meine Favoriten versehen.
Eine echte Herausforderung ist allerdings, im Onlineshop der BÜCHER-HEIMAT ein Buch über Berliner zu finden. Die Sucheingabe „Berliner“ bringt erstmal unzählige Mauerbücher. Nimmt man das Berliner „Pfannkuchen“, kommen die platten Varianten gleichen Namens. Babylonische Sprachverwirrung. Fündig wurde ich erst unter „Bäuerinnen backen Krapfen & traditionelles Schmalzgebäck“.
Ich lasse mich schon wieder ablenken, denn aus meiner Fan-Sicht kann der heutige Tag nur einem gehören: Günter Netzer wird 78 Jahre alt. Seinetwegen ließ ich mir einst die Haare lang wachsen und versuchte (vergebens) „aus der Tiefe des Raumes“ zu kommen. Meine Borussia-Mönchengladbach-Ikone war Anfang der 1970er Jahre einer der größten Stars der Bundesliga. Und er prägte vor allem „Das deutsche Fußballjahr 1971 / 1972“ und die wohl beste Nationalelf aller Zeiten ganz entscheidend mit. Herzlichen Glückwunsch!
Ein weiterer großer Geburtstag bringt uns zurück vom Fußballplatz ins Bücherregal: Heute vor 205 Jahren (1817) wurde Theodor Storm geboren. Er gehörte zu denen, die mir die Schule (in diesem Fall mit „Pole Poppenspäler“) etwas vermiesten und die ich als Erwachsener erst widerwillig, dann aber zunehmend angetan wiederentdeckte. Vor allem natürlich seine letzte und berühmteste Novelle fasziniert: „Der Schimmelreiter“.
Geburtstag hätte heute auch der 1938 geborene und 2004 verstorbene Tiziano Terzani. Ungemein geschätzt habe ich ihn schon als Spiegel-Redakteur. Und dieser Eintrag hat mich daran erinnert, dass ich unbedingt noch ein Buch lesen will, je älter ich und je älter meine Söhne werden: „Das Ende ist mein Anfang“. Bewusstes Abschiednehmen, ein Vater, ein Sohn und die große Reise des Lebens. Allein die Idee fasziniert und bewegt.
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