Dienstag 24. Mai Alles neu…

Alles neu macht der Mai

Er scheint ein Tag für Premieren zu sein, dieser 24. Mai, der in diesem Jahr 2022 auf einen Dienstag fällt. Vom Luxushotel über Gesangwettbewerbe bis hin zu Parkuhren gingen große Dinge an den Start – alles neu macht der Mai.

dit dahdah dit dah dit“ – am 24. Mai 1844 sendete Samuel F. B. Morse das erste Telegramm in Morsecode. Unseren lautmalerisch dargestellten Code hat er dabei nicht verwandt, denn „dit dahdah dit dah dit“ oder für alle, die lieber Zeichen mögen „. _ _ . _ .“, ist ziemlich neu im Morsealphabet und steht für das @-Zeichen. Damit kann man sich dann einfach Mails schreiben…

Samuel Morse schrieb 1844 „What hath God wrought?“ (Was hat Gott getan?). Mögliche Antwort: Viele Sprachen entstehen lassen. Was wiederum dazu führt, dass wir „Das dicke Buch der Alphabete“ haben sollten. Dieses behandelte „unsere Sprache und unsere Buchstaben, Keilschrift, Morsecode, Katakana, Emojis und vieles mehr“. Und übrigens: Ein Dah hat eine Länge von 3 Dit.

Ebenfalls an einem 24. Mai, in diesem Fall des Jahres 1906, hat der Schweizer Hotelier César Ritz in London ein weiteres Ritz-Hotel eröffnet. Sensation: Jede Suite hatte ein eigenes Badezimmer. Das Ritz fasziniert auch Autoren. Ein Beispiel: „Die Königin des Ritz“. Die Geschichte des Hotelier-Ehepaars, das im 2. Weltkrieg das Pariser Ritz geführt hat. Geschrieben von Melanie Benjamin, deren bisherige fünf Romane durchweg zu New York Times-Bestsellern wurden.

Drei Jahre ließ sich das US-Patentamt Zeit, dann aber erteilte es Carl C. Magee das Patent Nr. 2.118.318 für die Parkuhr. Meine Meinung: Wäre doch nicht nötig gewesen! Mittlerweile ist das Abstellen des Autos komplizierter als das Fahren. Zu empfehlen wäre da „Das Recht des ruhenden Verkehrs“. Der „Band macht die vielschichtige Rechtslage beim Halten, Parken und Abschleppen transparent“. Auf 626 Seiten, für 89,00 Euro. Ich glaube, ich nehme die Knöllchen in Kauf…

O mein Papa“: Nicht mit ihrem größten Hit, sondern mit „Refrain“ (hier auf Youtube) wurde Lys Assia am 24. Mai 1956 die erste Gewinnerin des Grand Prix Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest). Und das ohne den heutigen Hype: Die Abstimmung erfolgte geheim.

So ein Vorgehen könnte Verschwörungstheoretiker auf den Plan rufen. Und dann wäre sicher irgendwann auch Erich von Däniken mit seinen Pseudowissenschaften aktiv geworden. Der gute Mann hat so viele Bücher geschrieben (zur Übersicht), dass mich ein Titel besonders amüsiert: „Was ich jahrzehntelang verschwiegen habe“.

Am 24. Mai 2003 eröffnete er ganz handfest den „Mystery Park“ in Interlaken, der sich der „Präsentation unerklärlicher und doch real fassbarer Welträtsel“ widmen sollte. Das größte Rätsel für die Betreiber: Finanziell über die Runden zu kommen. Seit 2009 als „Kinderparadies“  unter neuer Flagge als „JungfrauPark“.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Montag 23. Mai Insel-Bücher

Von der Insel für die Insel

Mit einer Schnapszahl startet dieser Montag, 23. Mai, in die neue Woche: Es liegen noch 222 Tage bis zum Jahreswechsel 2022/23 vor uns.

Auf eine sehr erfolgreiche Idee weit zurückblicken kann ein deutscher Verlag: Heute vor 110 Jahren, am 23. Mai 1912, kündigte der Leipziger Insel Verlag durch ein Rundschreiben an die deutschen Buchhändler und eine Ankündigung in Nr. 118 des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel das Erscheinen der Insel-Bücherei an – die heute noch verlegt wird. Sozusagen Bücher von der Insel für die Insel…

Schöne Aufmachung, günstige Preise. Eine Kernidee zieht weiter. In der Insel-Bücherei macht das Stöbern stets Spaß. Sowohl auf der Website des Insel-Verlags wie auch in der Internet-Präsenz der BÜCHER-HEIMAT, deren Online-Shop den Vorteil hat, dass man die aufgestöberten Bücher gleich bestellen kann. Die Auswahl „Insel-Bücherei“ haben wir bei dem Link schon getroffen. Service.

Entdecken kann man auf dieser speziellen „Insel“ nicht allein starke Lektüre, auch ein Ausflugstipp für’s kommende (und für manche dank Himmelfahrt längere) Wochenende findet sich: Kia Vahlands „Gartenreich Wörlitz ­ – Ausflug in eine Utopie“. Und für alle, die den Brückentag nutzen: „Dessau und Wörlitz – Die 99 besonderen Seiten der Region“.

Wer so weit nicht reisen mag, kann auch in der Region mit einem Insel-Taschenbuch auf Entdeckungsreise gehen – und dabei noch viel mehr Lesestoff entdecken. „Die Herzog August Bibliothek – Eine Geschichte in Büchern“, stellt der Chef der weltbekannten „HAB“ in Wolfenbüttel, Peter Burschel, vor.

Und wo wir gerade bei Bibliotheken sind: Am 23. Mai 1895 hatte der New Yorker Rechtsanwalt John Bigelow eine geniale Idee.  Mit dem Vermögen des verstorbenen Politikers Samuel J. Tilden, der verfügt hatte, eine Bibliothek in New York City einzurichten, sanierte er die finanziell angeschlagenen Astor- und Lenox-Bibliotheken. Das Ergebnis kann sich bis heute bestens sehen lassen:  The New York Public Library (NYPL).

Die NYPL ist mit mehr als 55 Millionen Medien eine der größten Bibliotheken der Erde. Die Bibliothek besitzt unter anderem eine Gutenberg-Bibel und eine Ausgabe der Philosophiae Naturalis Principia Mathematica. Kein Wunde, dass über diese Bücherei Bücher geschrieben werden, die dann auch noch den beziehungsreichen Titel „Treasures“ (Schätze) erhalten.

Aber die Bibliothek bietet sage und schreibe 800.000 Digitalisate online an. Womit wir wieder beim Stöbern wären. Hinzu kommen im digitalen Angebot rund 20.000 Stück historischer Landkarten.

Das faszinierende NYPL-Hauptgebäude in der Fifth Avenue wurde vom Beaux-Arts-Architektenbüro Carrère and Hastings geplant. Die meisten von uns haben es daher schon mal gesehen, vorzugsweise auch in Filmen wie „Spider-Man“, „Ghost-Busters“ oder „The Day After Tomorrow“, in denen die Bibliothek als Kulisse gilt. Und in „Sex and the City – Der Film“ wählt Carrie Bradshaw die Bibliothek als Standort für ihre Hochzeit aus. Wer da nicht Ja sagt…

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Sonntag 22. Mai Im Gedankenpalast

Ein Sonntag im Gedankenpalast

Willkommen an diesem Sonntag, 22. Mai 2022. Klare Kombination, alles Augenmerk gilt heute einem meiner absoluten Lieblingshelden: Es ist der „Sherlock-Holmes-Tag“.

Dass ausgerechnet der 22. Mai dem Meisterdetektiv gewidmet ist, kommt natürlich nicht von ungefähr. Am 22. Mai 1869 wurde Holmes‘ geistiger Vater Sir Arthur Ignatius Conan Doyle geboren. Der Autor ist also vom Sternzeichen Zwilling, kein Wunder, das es seine Helden Holmes und Watson im Doppelpack gibt.

Wer alle Holmes-Romane lesen will, ist mit Sherlock Holmes – Die Romane. Leipziger Ausgabe in fünf Bänden“ gut bedient. Immerhin 56 Kurzgeschichten und vier Romane mit dem Meisterdetektiv und seinem Assistenten Watson hat der britische Arzt und Schriftsteller verfasst.

Erstaunlich deutlich höher ist die Zahl der Fundstellen im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT. Insgesamt 1720 Einträge bringt die Abfrage „Sherlock Holmes“, darunter allein 231 Bücher auf Deutsch.

Dazu bei tragen allerdings auch mehr oder minder gute „Trittbrettfahrer“. Man muss nicht nur mitfiebern, wenn der große Meister seine kleinen grauen Zellen auf Trab bringt (die Anleihe bei Agatha Christie und ihrem Hercule Poirot möge man verzeihen). Man kann in Sherlock Holmes‘ „Gedankenpalast“ auch Englisch lernen oder Familienspiele genießen.

„Spielend Englisch lernen – für Anfänger Sprachniveau A1“, verspricht beispielsweise das Sherlock Holmes Escape Book“. Und knifflige Abendaufgaben für die ganze Familie soll Sherlock Holmes – Die Nachwuchs-Investigatoren“, einKrimi-Comic-Spiel garantieren. Allen, die Bilder benötigen, um sich ein Bild zu machen, sei Im Kopf von Sherlock Holmes“empfohlen. In einem „komplett farbigen Comicalbum“ geht es um „Das Rätsel der skandalösen Eintrittskarte“.

Als Fan der Zeit-Kreuzworträtsel liebäugele ich derweil mit eigenen Herausforderungen: Das Sherlock Holmes‘ Buch der Logikrätsel“wirbt ebenfalls mit dem Slogan „um die Ecke gedacht“ und offeriert „Gehirnjogging & Denksportaufgaben“.

Bei den Recherchen zum „bebücherten Kalenderblatt“ fiel mir eine Lektüre ins Auge, die allein vom Titel her zum „siebten Tag“ passt: „Sonntag“ aus der Feder von Georges Simenon. Es geht um ein geplantes Verbrechen, geschildert aus der Sicht des mutmaßlichen Täters, um menschliche Triebe und eine folgenschwere „Amour fou“. Großartige Zutaten für einen tollen Autor, in diesem Fall jedoch ohne dessen berühmten Kommissar Maigret – versuchen will ich es aber trotzdem.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Samstag 21. Mai 2022

Prost und gute Gesundheit

„Slàinte Mhath“ wünsche ich allen an diesem Samstag, 21. Mai 2022. Okay, ich habe gegoogelt, die schottisch-gälische Zunge ist mir ansonsten fremd. „Slàinte Mhath“ heißt „gute Gesundheit“ und meint „Prost!“. Ersteres kann man immer gebrauchen, letzteres passt heute.

Wir haben den „World Whisky Day“, der im Jahr 2012 vom Schotten Blair Bowman an der University of Aberdeen ins Leben gerufen wurde. Er reiht sich damit ein in eine ganze Reihe alkoholreicher „Feiertage“: der Bloody-Mary-Tag am 1. Januar, der Tag des Absinth am 5. März, der Martinitag am 19. Juni, der Tag der Piña Colada am 10. Juli, der Tag des Daiquiri am 19. Juli, der Tag des Tequila am 24. Juli oder der Sangria-Tag am 20. Dezember. Spätestens jetzt macht sich das Fehlen eines Cocktailführers im Haus bemerkbar.

Das „Wasser des Lebens“ aber kann man mehrfach feiern. Der „International Whisky Day“ wird seit 2009 immer am 27. März zu Ehren des britischen Autors und Whisky-Experten Michael Jackson gefeiert. Was aber nicht weiter schlimm ist, zwei Whisky pro Jahr sollten drin sein. Zumal an beiden Aktionstagen explizit auf den maßvollen Konsum und vernünftigen Umgang mit der hochprozentigen Spirituose verwiesen wird.

Es gibt übrigens auch noch einen „Tag des Deutschen Whiskys“, der steht am letzten Samstag im Juni an. Und da haben wir Harzer guten Grund, mit einem guten Schluck mitzufeiern – natürlich mit einem heimischen Harzer Glen Els/Elsburn aus der Hercynian Distilling Co. in der Hammerschmiede in Zorge (Firma ext.). Und obwohl es „Wasser des Lebens“ heißt, bieten sich dazu offenkundig Krimis mit Mord und Totschlag als Lektüre an.

Zwei fliegerische Meisterleistungen jähren sich zum 95. beziehungsweise zum 90. Mal. Ausnahmsweise sparen wir uns mal das „Ladies first“, denn den weit berühmteren Flug beendete Charles Lindbergh am 21. Mai 1927 nach 33,5 Stunden Alleinflug über den Atlantik, indem er mit seiner Spirit of St. Louis sicher auf dem Flughafen Le Bourget in Frankreich landete. Dazu passt eine sehr schöne mausische Variante… (der Blick ins Buch im Shop lohnt).

Eine faszinierende Frau und großartige Fliegerin sorgte fünf Jahre später, am 21. Mai 1932, für den nächsten herausragenden Rekord. Nach dem ersten Alleinflug einer Frau über den Atlantik muss Amelia Earhart auf Gallaghers Weide in der Nähe von Londonderry in Nordirland notlanden. Sie ist damit auch der erste Mensch, der zweimal den Atlantik überflogen hat. Ein auch kindgerechtes Porträt.

Und noch einen Geburtstagsgruß muss ich loswerden, schließlich hat er meinen Lieblingshasen in Aquarell verewigt (neben vielen anderen großen Werken): Heute vor 551 Jahren (1471) erblickte der Maler, Zeichner, Graphiker und Kunstschriftsteller Albrecht Dürer das Licht der Welt.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Freitag 20. Mai 2022

Süße Sachen und vitiöse Reden

Dieser 20. Mai ist mal ein ganz süßer Freitag. Heute sind der Weltbienentag und der Pflücke-Erdbeeren-Tag. Und es ist ein Festtag für Fremdwortfans.

Der Weltbienentag wird auf Beschluss der Vereinten Nationen seit dem Jahr 2018 am 20. Mai gefeiert. An diesem Tag des Jahres 1734 wurde Anton Janša geboren, der als Pionier der modernen Imkerei gilt.

Ziel des Weltbienentages ist es, die enorme Bedeutung von Bienen aufzuzeigen. Sie fördern die biologische Artenvielfalt und die Nahrungssicherung von Menschen und Tieren. Genau deswegen soll mit dem Aktionstag auch auf den starken Rückgang der Bienenpopulation und den erforderlichen Schutz dieser Insekten hingewiesen werden.

Neben der Honigbiene existieren weltweit etwa 30.000 Wildbienenarten. Davon leben in Deutschland etwas mehr als 500 Arten – und die Hälfte dieser Bienenarten muss als bedroht eingestuft werden. Höchste Zeit, weltweit aktiv zu werden. Und da kann jeder etwas tun.

Der „National Pick Strawberries Day“ wird heute in den Vereinigten Staaten begangen (wo morgen der „Erdbeeren-mit-Sahne-Tag“ folgt). Aber einen  Pflücke-Erdbeeren-Tag kann man natürlich ganz prima und mit höchst leckerem Ergebnis beispielsweise auf den Wedde-Erdbeerfeldern bei Bettingerode einlegen. Und wer das Bücken nicht mag: Man kann ja auch einen „Ich-lasse-Erdbeeren-pflücken-Tag“ einschieben. Und dann die beiden aktuellen Gourmet-Glücklichmacher in einem Menü mit Spargel & Erdbeeren verbinden…

Ich liebe Fremdwörter. Und heute ist damit mein Tag, nämlich der „Bundesweite Tag der Fremdwörter“. Auch wenn ich nicht verstehe, wozu so ein Aktionstag gut sein soll.

Viele Fremdwörter (oder heißt es Fremdworte?) verstehe ich zwar nicht, aber da das bei den Gesprächspartnern meist nicht anders aussieht, kann man mit ein paar lässig eingestreuten Zungenbrechern einen ziemlich dicken Max machen. Beispielsweise wenn man sagt, dass die Ausführungen des Gegenübers „inkongruent“ (nicht zueinander passend) sind, klingt das viel besser, als würde man sagen: „Du redest Mist!“

Damit will ich an dieser Stelle gar nichts „insinuieren“ (unterstellen). Zumal das „vitiös“ (bösartig, lasterhaft) wäre. Und ich neige hoffentlich nicht zur „Koprolalie“ (krankhafter Gebrauch vulgärer Ausdrücke). Aber dennoch werde ich mir zur Vervollkommnung meiner Fähigkeiten den „Angeberwortschatz“ zulegen. Gleich morgen in der BÜCHER-HEIMAT.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Das berühmteste Geburtstagständchen

Das berühmteste Geburtstagständchen

“A kiss is just a kiss. A sigh is just a sigh“. Warum ich ausgerechnet an diesem Donnerstag, 19. Mai 2022, auf die Textzeile aus dem Lied „As Time Goes By“ komme? Nein, es hat nichts mit dem herrlichen Film „Casablanca“ zu tun. Wohl aber mit dem berühmtesten Geburtstagsständchen der Welt, das rückwirkend betrachtet für die Sängerin wohl auch ein schwermütiger Seufzer und für den Besungenen eher „A kiss is just a kiss“ war.

Die Rede ist von Marilyn Monroes letztem öffentlichen Auftritt am 19. Mai 1962: Auf einer Geburtstagsgala für den US-Präsidenten John F. Kennedy im Madison Square Garden in New York sang die Schauspielerin ein lasziv hingehauchtes „Happy Birthday, Mr. President“. Was die Gerüchte um eine Affäre zwischen JFK und dem Hollywood-Sexsymbol weiter beförderte. Geklärt wurde dies nie, denn knapp drei Monate später, am 4. August 1962, starb Marilyn Monroe.

Was blieb, so makaber dies anmutet, ist das Kleid, dass die Schauspielerin sich für den Auftritt hatte schneidern lassen.  Das hautfarbene, transparent wirkende Kleid, mit 2500 Strass-Kristallen besetzt, hatte der Designer Jean Louis entworfen. Das Kleid kostete seinerzeit 1440,33 Dollar. 1999 wurde es für 1.260.000 Dollar versteigert.

Und erwies sich damit für den Käufer noch als perfekte Wertanlage, denn 2016 fiel der Hammer bei einer erneuten Versteigerung in Los Angeles erst bei sagenhaften 4.800.000 Dollar. Damit wurde es zum teuersten Kleid aller Zeiten. Abgelöst hat das Glitzergewand übrigens das weiße Kleid, das Marilyn Monroe in dem Film „Das verflixte 7. Jahr“ trug. Der Luftschacht. Mehr muss man(n) vermutlich nicht sagen. Außer vielleicht: „Zur Hölle mit der Mode“.

Wenn wir schon bei Geburtstagen sind, wollen wir zwei Künstlern gratulieren, die zu Lebzeiten Kunst und Kultur (und die Dessertkarte) nachhaltig beeinflussten. Heute vor 94 Jahren wurde Regisseur und Theaterintendant Peter Zadek geboren. Er schrieb Theatergeschichte insbesondere mit seinen unkonventionellen Inszenierungen der Werke von Shakespeare.

Wer schon einmal „Pfirsich Melba“ oder „Toast Melba“ gegessen hat, hat dies hoffentlich genossen und war sich vielleicht nicht bewusst, dass der Genuss zugleich eine Verbeugung vor einer der größten Opernsängerinnen aller Zeiten war. Nellie Melba wurde 1861 als Helen Mitchell geboren und ging offiziell später als Dame Helen Porter Armstrong GBE durchs Leben. Ihr Künstlername spielt auf ihre Geburtsstadt Melbourne an.

Die Sopranistin gilt als erste Primadonna der Welt. Nach einer Premiere der Oper „Lohengrin“ im Jahre 1892 kreierte der nicht minder berühmte Küchenchef im Savoy Hotel in London, Auguste Escoffier, ein besonderes Dessert: Ein enthäuteter Pfirsich, zwei Kugeln Vanilleeis, überzogen mit einem Himbeerschleier sollten den Schwan aus dem 1. Akt darstellen. „Pêche Melba“ (Pfirsich Melba) war geboren.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Neue Leiden und großer Grusel

Neue Leiden und großer Grusel

Dieses Jubiläum muss ich feiern: Heute, am Mittwoch, 18. Mai 2022, ist es exakt ein halbes Jahrhundert her, dass eines meiner absoluten Lieblingsbücher erstmals als Bühnenstück aufgeführt wurde: „Die neuen Leiden des jungen W.“.

Ulrich Plenzdorfs Roman um den DDR-Jugendlichen Edgar Wibeau wurde als Theaterstück am 18. Mai 1972 in Halle (Saale) uraufgeführt. Zumindest in meiner Schulzeit hat mich kein Roman mehr bewegt als das so grandios mit Goethes „Die Leiden des jungen Werther“, Salingers „Der Fänger im Roggen“ und Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ jonglierende Werk Plenzdorfs.

Vermutlich auch, weil ich gerade in einer dieser jugendlichen Phasen gewesen sein dürfte, in denen man durchaus auch damit kokettiert, als „gebrochener jugendlicher Held“ zu reüssieren. Dazu mein Vorname und schon passen die „Die neuen Leiden des jungen W.“ perfekt.

Auf stolze 125 Jahre bringt es mein Lieblings-Horrorroman. Am 18. Mai 1897 wurde der Vampirroman „Dracula“ des irischen Autors Bram Stoker in London veröffentlicht. Wobei ich ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Gruselbüchern oder -filmen habe. Sie faszinieren mich, aber ich bin ein „Schisshase“.

Dies nahm bisweilen merkwürdige Ausformungen an. Als Teenager nutzte ich die freitägliche Abwesenheit der Eltern, um auf NDR „Monstren, Mumien, Mutationen“ zu sehen. Auf dem bequemen Vatersessel hockend, in eine Decke gewickelt, die Knie angezogen, darauf eines der Paradekissen, die Mutter mit präzisem Handkantenschlag in der Mitte eingeknickt hatte. Durch den so entstandenen Spalt konnte man sich gefahrloser gruseln. „Dracula“ hat ohne Frage eine Schmuckausgabe verdient.

Als „bebüchertes Kalenderblatt“ dürfen wir heute zudem noch einem Literatur-Nobelpreisträger zum Geburtstag gratulieren. Am 18. Mai 1872, heute vor 150 Jahren, wurde Bertrand Russell geboren. Der Brite beeindruckte als Philosoph, Mathematiker („Principia Mathematica“), Sozialkritiker sowie als Träger des Nobelpreises für Literatur.

Den erhielt er 1950 „als Anerkennung für seine vielseitige und bedeutungsvolle Verfasserschaft, worin er als Vorkämpfer der Humanität und Gedankenfreiheit hervortritt“. Bei meiner Mathe-Lebens- und Leidensgeschichte können mich die Principia Mathematica wenig reizen.  Anders sieht es mit einem anderen Russell-Werk aus. Zugegeben, ich habe es (noch) nicht gelesen, aber der Titel ist vielversprechend: „Eroberung des Glücks – Neue Wege zu einer besseren Lebensgestaltung“. Auf geht’s!

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Probleme am laufenden Höhenmeter

Probleme am laufenden Höhenmeter

An diesem Dienstag, 17. Mai, sind Gewitter angesagt. Was mir gar nicht so ungelegen kommt. Zum einen ist Regen ohne Frage gut für Wald, Feld und Garten. Zum anderen bietet er mir eine Ausrede, nach vier „Wandertagen“ mal eine Pause zu machen und meinen Muskelkater zu streicheln.

Weit weg bin ich geistig und körperlich von einem Marathon. Trotzdem: In der Bäcker-Müller-Kurve fasziniert mich jedes Mal das Transparent „Bad Harzburg Berg-Marathon“, zu dem am Pfingstsamstag, 4. Juni, eingeladen wird (Hier geht es zur Anmeldung).

Trotz meines jüngst gestarteten vorsichtigen Fitnessprogramms sind da gleich zwei Worte drin, die mir suspekt sind: Marathon und Berg. Im Internet wartet der Berg-Marathon zudem mit einem Slogan auf, der Jahr für Jahr Läuferscharen anlockt: „Hitze, Harz und Höhenmeter“. Na danke!

Aber vielleicht läuft ja Wigald Boning mit. Als Comedian ist er wohl nicht mehr so gefragt, wenn er in einem Jahr „52 mal 42 km“ absolvierte. Sein „abenteuerliches Marathon-Jahr“ und was er „dabei über Laufen, Leben und Luftküsse lernte“, kann man im Bestseller „Lauf, Wigald, lauf!“ nachlesen.

Ich gebe ja zu, dass aus mir sicher auch ein wenig Neid spricht. Grundsätzlich aber würde ich es lieber mit dem Motto eines anderen Buchtitels halten: „Das Limit bin nur ich“. Ich befürchte nur, dass Jonas Deichmann den Satz etwas anders interpretiert als ich, denn er hat als erster Mensch die Welt im Triathlon umrundeten. Wozu auch immer das gut sein mag.

Vielleicht brauche ich ja lediglich geistiges Rüstzeug. Da böte sich ein weiters Buch an: „Mentaltraining für Läufer – Weil Laufen auch Kopfsache ist“. Aber vermutlich würde das bei mir so enden wie mein gedanklicher Flirt mit dem Golf-Sport. Am Computer absolviere ich jeden PGA-Course deutlich unter Par. Die Konfrontation mit der Realität auf dem Golfplatz in Bad Harzburg war arg ernüchternd.

So, genug Sport. Ein „bebüchertes Kalenderblatt“ hat auch noch andere Themen. Zum Beispiel kann daran erinnert werden, dass am 17. Mai 1970, Thor Heyerdahl mit der Ra II von Marokko aus zum erneuten Versuch einer Ost-West-Überquerung des Atlantiks auf einem Papyrusboot startete. Diesmal erreichte der das Ziel auf Barbados. Obwohl Barbados meine Lieblingsinsel ist, blieb mir persönlich Heyerdahls Kon-Tiki-Abenteuer immer mehr in Erinnerung.

Dass jemand ein Buch veröffentlicht und damit den Termin für einen regionalen Feiertag setzt, dürfte auch nicht so oft vorkommen. Gelungen ist dies am 17. Mai 1863 der (mir völlig unbekannten) spanischen Lyrikerin Rosalía de Castro. Sie veröffentlicht die „Cantares gallegos“ (Galicische Gesänge), ihr erstes Werk in Galicischer Sprache. Der Tag ist bis heute Feiertag in der autonomen Region Galicien.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Ruuuudi und Ressentiments

Ruuuudi und Ressentiments

Die nächste Woche. Selbst als Rentner mag ich noch die Boomtown Rats mit ihrem „I don’t like mondays“ hören. Das gilt auch für den heutigen Montag, 16. Mai 2022.

Ein‘ Rudi Völler – es gibt nur ein‘ Rudi Völler…“ Da könnten vermutlich sogar Nichtfußball-Fans mitsingen, wenngleich es seit Samstag heißen muss, es gab nur einen Rudi Völler. Die Ikone hat dem Fußball Adieu gesagt.

Über Völler sind aktuell die Zeitungen voll. Mich interessieren auch mehr die Stars vergangener Tage, also die „Abräumer, Abstauber, Abenteurer“, die die ersten deutschen Fußballstars waren. Andererseits hat Ruuuudi Völler mein Leben begleitet. „Tante Käthe“ mit der Minipli-Frisur war modisch zum Glück zwar nie ein Vorbild, aber er war halt erfolgreich und sympathisch zugleich. Selbst wenn er Journalisten wie Waldemar Hartmann in legendären Wutreden zur Schnecke machte. Kein Wunder, dass „Es gibt nur ein’ Rudi Völler“ im Jahr 2002 zum Satz des Jahres gekürt wurde.

Einräumen muss ich allerdings, dass Rudi Völler mittelbar auch für meine leider ziemlich tief verwurzelten Vorurteile gegen Niederländer verantwortlich ist. Die Ressentiments gegen „Holländer“ wuchsen, als Völler während der WM 1990 vom niederländischen Nationalspieler Frank Rijkaard mehrmals bespuckt wurde.

Igitt! Seither prägt der Satz eines Buchtitels mein Denken: „So sind sie, die Niederländer“. Es soll sich um einen „Fremdenversteher von Reise Know-How“ handeln. Sollte ich vielleicht mal lesen, denn ich schäme mich ja für die Vorurteile. Aber vielleicht braucht es da ein weiteres Werk: „Der Ditz oder: Alles was man über Niederländer wissen sollte“.

Zwei weit berühmtere Bücher sind heute vor 212 Jahren erschienen. Natürlich von Goethe, aber ausnahmsweise kein „Faust“. Am 16. Mai 1810 1810 gab die Tübinger Cotta’schen Verlagsbuchhandlung die beiden Buchbände „Zur Farbenlehre“ heraus.  Ich muss ja zugeben, dass ich sie nie gelesen, dennoch aber oft genug wissend genickt habe, denn das Werk ist so bekannt, dass man besser so tut, als würde man es kennen…

In unserem „bebücherten Kalenderblatt“ wollen wir heute nicht an zwei Showbiz-Ereignissen vorbei gehen. Am 16. Mai 1929 wurden die ersten zwölf Academy Awards (engl.), die noch nicht Oscars hießen, vergeben. Der allererste „Beste Hauptdarsteller“ war übrigens der Deutsche Emil Jannings.  

Da kann man nur sagen: „There’s No Business Like Show Business“. Was ebenfalls heute passt, denn am 16. Mai 1946 erlebte das Musical „Annie Get Your Gun“ von Irving Berlin seine Uraufführung. Für alle, die mitsingen wollen, gibt es ein „Annie Get Your Gun“-Liederbuch.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Eine kleine Frühstücks-Philosophie

Eine kleine Frühstücks-Philosophie

Eine kleine Frühstücks-Philosophie

Und sonntags auch mal zwei…“: Ich plane ein opulentes Frühstück an diesem Sonntag, 15. Mai 2022. Und ich werde es nach meiner Façon gestalten. Es gibt zwar unzählige Bücher zum Thema, aber weder Low Carb oder vegan, noch Porridge können mich so wirklich überzeugen.

Ich bin da mehr der Traditionalist mit dem Frühstücksei. Nicht zu hart, eher mittel. Auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, von Loriot und seiner Berta klassifiziert zu werden: „Gott, was sind Männer primitiv!“ Wobei ich versichere, dass mir der letzte Satz von Hermann aus dem „Frühstücks-Ei“-Sketch nicht in den Sinn kommt: „Ich bringe sie um … morgen bringe ich sie um!

Aber ich schweife ab und mein Ei ist mittlerweile steinhart gekocht. Trotzdem kann ich die Frühstücks-Philosophie nicht abbrechen, ohne eines/einen meiner Lieblings-Bücher/-Filme erwähnt zu haben. Truman Capotes „Frühstück bei Tiffany“ und der gleichnamige, zumindest kongeniale Film mit Audrey Hepburn als Holly Golightly. Und dazu die Musik von Henry Mancini. „Moonriver“ geht auch am Morgen.

In Romanen werden ohnehin sehr unterschiedlich Dinge „… zum Frühstück“ präferiert, die Palette reicht von Chianti, Pizza und Zimtschnecken bis zu Gift oder – im Vergleich dann schon wieder bekömmlicher – „Sixpack zum Frühstück“. Letzteres gereicht vom Bad Boy der US-Literatur, Charles Bukowski.

Oder wir gehen zum Frühstück aus. Ziel könnte eine weitere „Segnung“ aus USA sein. Das „Big Breakfast“ wäre an diesem Sonntag besonders passend, heute vor 82 Jahren öffnete der erste McDonald’s in San Bernardino, Kalifornien.

Jetzt ist mein Frühstücksei nicht nur steinhart, sondern auch kalt. Zu lange im Smartphone zum Thema Frühstück recherchiert. Um zu erfahren, wie ich in „in der neuen digitalen Welt die Orientierung verlieren – und wiedergewinnen“ kann, greife ich also statt zur Marmelade zum nächsten Buch: „Zum Frühstück gibt’s Apps“.

Sie haben unterdessen bestimmt schon Ihr Frühstück genossen. Oder Sie sind „brunchig“ noch dabei. Falls dazu Lektüre gewünscht wird, empfehlen wir eine Frühstücks-Tour durch die BÜCHER-HEIMAT, deren Online-Shop hat auch sonntags geöffnet und das Suchwort „Frühstück“ haben wir bei diesem Link schon eingegeben (551 Einträge!).

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —