Clark Gable als Bugs-Bunny-Vorbild
Mein Sonntag, 27. Februar, ist nach dem Stöbern durch die Kalenderblätter verplant: Erst Spaziergang (nach Wetterlage) und dann ein gemütlicher Fernsehnachmittag auf der Couch mit einem wahrhaft „golden Oldie“. Die Streaming-Anbieter machen es möglich.
Die Filmauswahl fällt mir häufig schwer, bei Horrorstreifen siegt die Angst, oft sind mir schon „normale“ Action-Filme viel zu blutrünstig. Was bleibt sind beispielsweise romantische Komödien wie „Es geschah in einer Nacht“ von Starregisseur Frank Capra.
Ich räume ein, dass ich den Film bislang nicht kannte. Dürfte an meiner in diesem Fall „späten Geburt“ (1957) liegen, denn der Film wurde bereits 1934 gedreht. Und er setzte neue Maßstäbe: „Es geschah in einer Nacht“ war 1935 der erste Film, der Oscars in den fünf wichtigsten Kategorien gewann. Die „Big Five“ einer Oscar-Nacht sind Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller und Beste Hauptdarstellerin, Bestes Drehbuch. Das Drehbuch entstand auf der Grundlage der Kurzgeschichte „Night Bus“ von Samuel Hopkins Adams, von dem und über den es nach meinen Recherchen nur englischsprachige Bücher gibt. Seit „Es geschah in einer Nacht“ haben nur noch „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) und „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) derart abgeräumt.
Zwei amüsante und in der Filmwelt legendäre Randnotizen. Claudette Colbert ergatterte die Hauptrolle nur, weil die damaligen Topstars wie Margaret Sullavan, Constance Bennett, Miriam Hopkins und Carole Lombard ablehnten. Und auch Claudette Colbert nahm die Rolle nur an, weil sie das Doppelte ihrer üblichen Gage bei Paramount und eine Drehzeit von maximal vier Wochen zusicherte. Bei der Besetzung der männlichen Hauptrolle soll es sich gar um eine Strafe wegen aufsässigen Verhaltens gehandelt haben: Clark Gable soll von MGM-Boss Louis B. Mayer persönlich dazu gezwungen worden sein, die Rolle anzunehmen.
Womit Clark Gable sicher nicht gerechnet hatte: Mit einer Szene wurde er nach Angaben des Looney-Tunes-Cartoonisten Friz Freleng zum Vorbild für die Zeichentrickfigur Bugs Bunny, der Hase mümmelte seine Karotten fortan wie Clark Gable in dem Film, den der „Film-Kurier“ einen „Triumph amerikanischer Lustspieltechnik“ nannte.
Etwas weniger Spaß macht mir derweil ein Sport-Geburtstag, denn als Fan der Fohlen von Borussia Mönchengladbach mache ich gerade eine schwere Zeit durch. Doch obwohl es mir im tiefsten Innern meines Fußball-Fanherzens zuwider ist, komme ich an diesem Fakt heute nicht vorbei: Am 27. Februar 1900 sprangen nach einem Streit mit der Vereinsführung des MTV München elf Fußballspieler ab und gründen den FC Bayern München. Geburtsstunde des erfolgreichsten deutschen und eines der international bekanntesten Fußballvereine. Eine Erfolgsstory mit so vielen Kapiteln passt natürlich nicht in ein Buch allein, darum gibt es „Die Bayern-Chronik: Zwei Bände im Schuber“.