Platz für neue Bücher schaffen
Zumindest einen kleinen Hinweis auf die weitere Wetterlage hätte ich nach den heftigen Stürmen an diesem Sonntag, 20. Februar, aus den Bauernregeln erwartet. Aber: Fehlanzeige! Kein Eintrag.
Dafür wird es morgen und übermorgen umso spannender. Da haben sich gleich zwei Heilige (St. Felix und Petrus) zusammengetan, um einen längerfristigen Wetterhinweis zu geben: „Felix und Petrus zeigen an, was wir vierzig Tag für Wetter ha’n.“ Damit sind wir Ende März und ganz dicht hoffentlich vor dem Frühling und sicher vor der Eröffnung der „Bücher-Heimat“. Dort können wir uns dann mit den „444 besten Bauernregeln“ den Wetterdurchblick verschaffen. Wobei ich angesichts des Titels noch rätsele, ob es dabei um die zutreffendsten Regeln oder eine Art Wetter-Wünsch-Dir-Was geht.
Ansonsten begehen die US-Amerikaner heute den „Clean Out Your Bookcase Day”. Was die Auflistungen kurioser Feiertage im Internet nicht ganz zutreffend mit „Putze-Dein-Bücherregal-Tag“ übersetzen. Gemeint ist vorrangig nicht das Staubwedeln (was den Büchern aber auch gut tut), sondern das Aussortieren und Platz schaffen für neue Bücher. Ein ebenso schwieriger (Trennungsschmerz) wie großartiger (Neuerwerb) Rat. Und die entstandenen Lücken können vom 2. April an in der „Bücher-Heimat“ aufgefüllt werden.
Wir im Harz haben zwar keinen eigenen Dichterfürsten zu bieten, aber immerhin eine dichtende Gräfin. Eleonore zu Stolberg-Wernigerode, geboren am 20. Februar 1835, wurde durch Heirat Prinzessin Reuß zu Köstritz und avancierte zu einer namhaften (Kirchen-)Liederdichterin. In der Deutschen Biographie heißt es: „In einzelnen Liedern gelang ihr Zeitlos-Gültiges; so lebt ihr Name vor allem fort in dem Choral ,Das Jahr geht still zu Ende‘, den die erst 22jährige auf den Tod der Freundin Marie von Nathusius schrieb.“ Die Buchempfehlung an dieser Stelle ist eher eine Verlegenheitslösung. Ich habe schlicht keine Bücher der Gräfin im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) gefunden. Also kommt das Buch der Bücher zum Zug, in der Bibel (Psalm 126,5-6) kann man nachlesen, welche Passage die Gräfin zu ihrem bekanntesten Werk inspiriert hat.
„Pubblico è mobile“ möchte man mit einer Anleihe bei Verdis Rigoletto über „launisches Publikum“ summen, wenn man über die Uraufführung von Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ heute vor 2016 liest. Die Oper nach dem Schauspiel „Le Barbier de Seville“ von Beaumarchais fiel beim Publikum krachend durch. Mittlerweile hat sie ihren Platz unter den meistaufgeführten Opern der Welt sicher.
Nun sind Opern generell (selbst wenn sie auf Deutsch gesungen werden) häufig erst nach Klärung des meist verzwickten Inhalts zu genießen. Und selbst dann bedarf es angesichts mehrstündiger Aufführungen noch eines funktionierenden Kurzzeitgedächtnisses. So ist es grundsätzlich zu empfehlen, einen Opernführer zur Hand zu haben. Wer sich da nicht durch monströse Wälzer quälen möchte, dem sein Loriots „Kleiner Opernführer“ empfohlen. Laut Diogenes-Verlag mit „56 Opern von Wagner, Mozart, Puccini, Verdi, Händel, Rossini u.v.a.m. – fast vollständig erzählt von Loriot“.