Fatma Aydemir:
Dschinns
Sehr berührt hat mich das gerade erst im Februar 2022 erschienen Buch „Dschinns“ von Fatma Aydemir. Es ist die Innenansicht einer türkischen Familie. Der Vater kam in den 70-igern nach Deutschland, als Gastarbeiter, wie viele. Nach und nach holte er seine Familie ebenfalls nach. Kinder wurden in Deutschland geboren. Eines von mehreren Geheimnissen in der Familie, der Vater und die Mutter sind Kurden, gehörten also in der Türkei zur ausgegrenzten, verfolgten Bevölkerung.
Sie bauen sich ein bescheidenes Leben in Deutschland auf. Der Vater kauft eine Wohnung in der Türkei, um als Rentner mit seiner Ehefrau (eventuell auch den Kindern?) zurück in die Türkei zu gehen. Als es soweit ist und er die Wohnung bezieht, stirbt er am gleichen Tag. Die Ehefrau und die Kinder sowie andere Verwandte aus der Türkei treffen sich in der Wohnung, um die Beerdigung zu vollziehen. In dem Buch werden nun die einzelnen Familienmitglieder mit ihrer (Lebens)-Geschichte dargestellt; beginnend mit dem Toten. Als letztes kommt die Ehefrau „zu Wort“, die dann ihrer Tochter ein weiteres Geheimnis der Familie preisgibt…