Wie Gott im Weltall…

Wie Gott im Weltall…

Literarisch gesehen macht der 7. Februar was her. Bei der Kalenderblatt-Recherche stolpert man an diesem Montag von einer Literatur-Größe zur nächsten. Wobei die Autoren und/oder der Werke zu Lebzeiten bisweilen nicht unumstritten waren.

Gustave Flaubert Madame Bovary

Nehmen wir das Beispiel Gustave Flaubert. Der stand heute vor 165 Jahren (1857) vor Gericht. Mit seinem Roman „Madame Bovary“, so die Anklage, habe er gegen Moral und Religion verstoßen. Im Grunde absehbar, denn schon der Untertitel versprach „Ein Sittenbild aus der Provinz“. Flaubert schilderte, basierend auf einem realen Fall, das Schicksal einer Arztgattin auf der Suche nach einem spannenderen Leben in besseren gesellschaftlichen Kreisen. Die Zensurbehörde klagte Flaubert wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“ und „Verherrlichung des Ehebruchs“ an.

Flaubert verteidigte sich: „Der Autor muss in seinem Werk wie Gott im Weltall sein, überall anwesend und nirgends sichtbar.“. Anders gesagt: Man könne ihm nichts vorwerfen, da er lediglich beschreibe, aber keine eigene Meinung äußere. Das Gericht folgte der Argumentation und sprach Flaubert am 7. Februar 1857 frei. „Madame Bovary“ zählt heute zu den ganz großen Werken der Weltliteratur. Was Wikipedia nicht davon abhält, die Geschichte um den Prozess unter „Gesellschaft“, nicht unter „Kultur“ zu verbuchen.

Charles Dickens Oliver Twist

Charles Dickens, der am 7. Februar 1812 zur Welt kam, sortieren Literaturwissenschaftler unter den bedeutendsten britischen Romanautoren ein. Und auch er landete vor dem Kadi. In Dickens‘ Fall allerdings als Kläger gegen Edward Lloyd. Der Verleger warf in Ermangelung eines durchgreifenden Urheberrechts reihenweise schlechte Imitate auf den Markt. Sein zum Glück in Vergessenheit geratener Roman „Oliver Twiss“ war im 19. Jahrhundert jedoch weit erfolgreicher als das große Original – das zwölfmal teurer war…

Wenn wir schon von einem großen Literatur-Datum sprechen, kommen wir heute an Sinclair Lewis nicht vorbei. Für seine gesellschaftskritischen und satirischen Romane wie „Babbitt“, „Dr. med. Arrowsmith“ und „Elmer Gantry“ wurde ihm als erstem Amerikaner 1930 der Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Auch Sinclair Lewis erblickte an einem 7. Februar (1885) das Licht der Welt.

Doris Gercke Bella Block Weinschröter

Am selben Datum geboren wie Charles Dickens und Sinclair Lewis, da bleibt ja kaum etwas anderes, als selbst zur Feder zu greifen. Was Doris Gercke (7. Februar 1937) tat. Sie wählte ein Genre, das meiner Lesewelt näher ist, und schuf die raubeinige und trinkfeste Kriminalbeamtin „Bella Block“. Die Romane wurden nicht zuletzt durch die Fernsehverfilmungen mit Hannelore Hoger in der Titelrolle zu Bestsellern. Obwohl die Drehbücher mittlerweile von anderen Autoren geschrieben werden, nachdem Doris Gercke die Rechte an der Fernsehfigur abgegeben hat.


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