Beam me up, Scotty!
Immer wieder sonntags – also auch heute, am 30. Januar, überfällt mich eine gewisse Ratlosigkeit. Sonntage waren einst stets beliebte Treff-Tage. Familie, Freunde, Bekannte schauten vorbei oder wir überfielen sie. Bis Corona kam. Rechtlich sprichts zwar meist nichts gegen Treffen im kleinen Kreis, aber irgendwie hat die Zeit Unternehmungslust gekostet. Was in meinem Fall auch für’s Reisen gilt.
Dabei wäre gerade heute ein Tag, an dem man prima über Reisen sinnieren und sich an ferne Gestade träumen könnte. Nicht allein des Harzer Wetters wegen. Heute vor 149 Jahren (1873) erschien mit „Le Tour du monde en quatre-vingts jours“ (Reise um die Erde in 80 Tagen) von Jules Verne eines meiner absoluten Lieblingsbücher. In jungen Jahren löste Jules Verne irgendwann Karl May ab, auf Winnetou folgte Phileas Fogg. Wobei mein eigentlicher Held dessen pfiffiger Diener Passepartout war.
Der Roman bescherte Verne übrigens einigen Ärger, ausgerechnet durch den Mann, der den Anstoß für das Werk gab: Der Roman beruht auf den Weltreisen des Amerikaners George Francis Train (nomen est omen), der 1870, 1890 und 1892 um den Globus reiste. Die letzte Weltreise absolvierte das Vorbild sogar in nur 60 Tagen. Erbost aber war Train nicht über die 20-Tage-Differenz, sondern dass Verne statt des Namens „Train“ den „Phileas Fogg“ wählte. Eitelkeit ist eine Zier…
Exakt 100 Jahre nach Jules Verne veröffentlichte der amerikanische Science-Fiction-Schriftsteller Philip José Farmer den Roman „Das echte Log des Phileas Fogg“. Bei dieser Reise um die Welt mischen dann auch noch Außerirdische mit. Vielleicht ahnte Farmer 1973 schon, dass einmal etliche Milliardäre so richtig abheben und sich ein Wettrennen ins Weltall liefern.
Bei Jeff Bezos, Richard Branson und Elon Musk wäre ich aber nicht mal mit von der Partie, wenn ich das nötige Kleingeld hätte. Zumal ich keine Ahnung habe, wie man in der Schwerelosigkeit seine Liege mit einem Handtuch markieren könnte. Da warte ich lieber weitere Techniksprünge ab. Beam me up, Scotty!
Legendäres Rooftop Concert
Nicht vorbei kommen wir heute auch an einem großen Musikereignis. Am 30. Januar 1969 spielten die Beatles auf dem Dach der Apple-Studios in der Savile Row in London ihr letztes Live-Konzert, das „Rooftop Concert“. Wegen eines drohenden Verkehrschaos musste nach 42 Minuten abgebrochen werden. Die Ereignisse rundherum kann man in einem Peter-Jackson-Dokumentarfilm auf Disney+ streamen. Wahre Beatles-Fans aber werden etwas in der Hand haben wollen. Ein Tipp wäre die Special Edition von „Get Back“.
Ein kleiner Vorgeschmack auf Youtube gefällig (1.54 min):
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