Die „Meisterin der Liebesschnulze“
Heute ist Donnerstag, 22. September 2022. Wir sind am 265 Tag des Jahres angekommen und können nun das Maßband rausholen, um die letzten 100 Tage bis 2023 einzeln abzutrennen.
Falls Sie auch noch nichts vom Internationalen Autofreien Tag (World Car Free Day) gehört haben, geht es Ihnen wie mir. Obwohl der Tag seit den 1980er-Jahren jeweils am 22. September begangen wird. Seit 2002 im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis zum 22. September. Es geht sozusagen um die „Verkehrswende 2.0 – Was uns in Zukunft bewegen wird“.
Laut deren Website nehmen fast 3000 Kommunen in Europa an dem Aktionstag teil. Eine Harzer Stadt habe ich nicht entdecken können (oder beim Durchblättern der 151 Einträge übersehen). Sinn und Zweck des Tages sind leicht zu durchschauen, das Auto soll einfach öfter stehen bleiben. Und um dies zu propagieren, sind die teilnehmenden Kommunen aufgerufen, Bereiche des öffentlichen Raums zumindest zeitweise für den Autoverkehr zu sperren. Um es mit einem Spiegel-Bestseller zu sagen: „Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt“.
In dieser lebenswerten Welt brachte der 22. September etliche gerade auch kulturelle Ereignisse, die des Erinnerns Wert sind. Heute vor 58 Jahren (1964) erlebte das Musical „Anatevka – Fiddler on the roof“ von Jerry Bocks seine Weltpremiere in New York. Literarische Vorlage für die Geschichte von Tewje, dem Milchmann war Scholem Alejchems “Anatevka”.
Eine gigantische Rettungsaktion fand heute vor 54 Jahren (1968) ihren Abschluss. Damit sie nicht in den Fluten des Nasserstausees versinken, wurden die beiden Tempel von Abu Simbel in Einzelteile zerschnitten und auf höher gelegenem Grund wieder zusammengesetzt. Die faszinierenden Tempelanlagen kommen auch als Kulisse für Bestseller wie Christian Jacqs „Ramses: Die Herrin von Abu Simbel“ prima rüber.
Eine „Alien Life Form“, kurz und knapp auch „Alf“ (DVD) genannt, erobert vom 22. September 1986 an die Fernsehwelt. Und zwar im Wortsinn rund um den Globus. Die 102-teilige US-amerikanische Sitcom „Alf“ gehört zu den meist wiederholten Serien – was für den bis heute anhaltenden Erfolg beim Publikum spricht.
Posthum gratulieren wir heute einer Schriftstellerin zum 98. Geburtstag, die vielfach als Kitschautorin verlacht wurde, dennoch aber zu den erfolgreichsten Autorinnen weltweit gehört. Rosamunde Pilcher verkaufte rund 65 Millionen Bücher und verdiente zu Lebzeiten rund 100 Millionen britische Pfund.
Mit dem Roman „Die Muschelsucher“ fand die „Meisterin der Liebesschnulze“ den weltweiten Erfolg, den sie mit Büchern wie „Karussell des Lebens“ dann gepachtet zu haben schien. Erst mit „Meine beiden Mütter“beendete sie ihre so überaus produktive Schaffensphase und legte mit 87 Jahren (sieben Jahre vor ihrem Tod) die Feder beiseite.
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