Kritikwürdige Verhältnisse
Heute, am Montag, 18. Juli 2022, wäre der südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela genau 104 Jahre alt geworden. Seit zwölf Jahren ist der 18. Juli auf Beschluss der UN-Vollversammlung der „Internationale Nelson-Mandela-Tag“ (Nelson Mandela International Day).
Ein Gedenktag, der allerdings weit mehr soll, als allein zum Gedenken an Nelson Mandela anzuregen. Vielmehr erhoffen sich die Initiatoren, dass die Menschen aus der Erinnerung an Mandela dessen humanitäres Gedankengut übernehmen. Zum humanitären Verhalten anregen soll der Tag, der alle Menschen auffordert, einen aktiven persönlichen Beitrag zur Verbesserung kritikwürdiger Verhältnisse zu leisten oder sich fördernd in das Miteinander der Menschen einzubringen.
Ob Mandela mit der Wirkung des Nelson-Mandela-Tags zufrieden gewesen wäre, darf eher bezweifelt werden. Obwohl als internationaler Gedenktag konzipiert, liegt der Schwerpunkt weiter eindeutig in Südafrika – obwohl es mit Blick auf die Menschenrechte weltweit in viel zu vielen Staaten an kritikwürdigen Verhältnissen nicht mangelt.
Der Übergang nach diesem Thema fällt schwer, aber bei der Recherche zu unserem „bebücherten Kalenderblatt“ fielen mir dann doch einige Geburtstagskinder ins Auge, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Stolze 1009 Jahre würde heute Hermann von Reichenau. Von dem hatte ich zwar noch nie gehört, aber seine „Berufsliste“ in Wikipedia beeindruckt: Mönch, Historiker, Schriftsteller, Musiker, Mathematiker und Astronom. Da kann man wohl vom Multitalent sprechen.
Seinen 211. Geburtstag könnte heute William Makepeace Thackeray feiern, der es mit „Jahrmarkt der Eitelkeiten“ (Vanity Fair) zu Weltruhm brachte. Am 18. Juli 1864 erblickte in Braunschweig Ricarda Huch das Licht der Welt, die als Schriftstellerin und Historikern weit bedeutender als ihr Bruder Rudolf ist, um den als Straßen-Namensgeber derzeit in Bad Harzburg gestritten wird. Die Suchabfrage nach Ricarda Huch bringt es im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT locker auf weit mehr als 100 Bücher.
Runden 100. Geburtstag hat zudem mit Georg Kreisler ein Kabarettist, der dafür gesorgt hat, dass ich beim Stichwort „schwarzer Humor“ oft zuerst an Österreich dachte: „Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau/Gehn wir Tauben vergiften im Park!/Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau/Gehn wir Tauben vergiften im Park!/Wir sitzen zusamm′ in der Laube/Und ein jeder vergiftet a Taube/Der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark/Beim Tauben vergiften im Park.“
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