Montag, 19. September: Emoji-Geburtstag

Gelbe Grinsebacken und Gefühle

🙂 Jawoll, an diesem Montag, 19. September 2022, feiern wir Geburtstag. Und wortreiche Wünsche wären völlig fehl am Platz, denn die Geburtstagskinder sind die Emoticons (Emojis).

Auch wenn man es kaum glauben mag, die einst ausschließlich kleinen, gelben Grinsebacken werden schon 40 Jahre alt. Am 19. September 1982 schlug der Informatiker Scott E. Fahlman vor, für Scherze im E-Mail-Verkehr die aus drei ASCII-Zeichen gebildete Zeichenfolge 🙂 zu verwenden. Eine Idee, die ein neues Universum an bisweilen auch sehr merkwürdigen Bildchen wachsen ließ.

Meine persönlichen Probleme mit den bunten Bildchen beginnen im Grundsätzlichen. Ich halte sie schlicht für überflüssig, denn die deutsche Sprache bietet mehr als vielfältige Möglichkeiten, Emotionen auszudrücken. Wer es nicht glaubt, mag in „Das dicke Buch der Alphabete“ blicken und sich „über unsere Sprache und unsere Buchstaben, Keilschrift, Morsecode, Katakana, Emojis und vieles mehr“ informieren.

Nun gut, meine Emoji-Aversion könnte auch mit meiner altersbedingt nachlassenden Sehkraft zu tun haben. Oft erkenne ich die Feinheiten nicht, was zu tückischen Fehlinterpretationen führen kann. Auch damit bin ich offenkundig nicht allein, welchen Sinn würden sonst Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht unter dem Titel „Emojis im (Privat-)Recht“ ergeben.

Vielleicht sollten die Emoji-Designer „Internet und Altwerden“  über das Internet-Nutzungsverhalten der «Silver Surfer» und «Best Ager» studieren, um dann diesen 19. September und den 40. Geburtstag zu nutzen, das Alter zu ehren und zu respektieren. Denn genau dafür steht der heutige „Achtung-vor-dem-Alter-Tag“ (Keirō no Hi) in Japan. Davor

Der japanische Ehrentag der Senioren kann auf eine weiter längere Tradition als die Smileys zurückblicken. Seine Wurzeln reichen ins Jahr 1947 zurück. Und 1966 beschloss die japanische Regierung, Keirō no Hi als staatlichen Feiertag einzuführen.

Zwischen 1998 und 2001 hatten die Japaner dann noch eine geniale Idee, die wir unbedingt „abkupfern“ sollten: Sie führten das Happy Monday System (Happī Mandē Seido) ein. Die Festtage erhielten flexible Daten, sodass sie auf Montage fallen und der arbeitenden Bevölkerung ein verlängertes Wochenende bescheren. Applaus!

Nochmal zu den Emojis. Vermutlich für alle, die noch Briefe schreiben, aber auf Emojis nicht verzichten wollen, gibt es das Buch „Emoji Zeichnen Lernen“. Wobei da ein Zielgruppenkonflikt vorherrschen könnte. Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahre – und die wissen wahrscheinlich nicht mehr, was Briefe sind.

Am Schluss bleibt dann nur „Die Welt erklärt in Emojis“. Manchmal braucht es einfach einen Affen, der sich die Hände vors Gesicht hält – und sei es vor Entsetzen…

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