Donnerstag, 20. Oktober: Faultiere und Statistiker

Die drei Arten von Lüge

Ein wenig Futter für Statistiker: Dieser Donnerstag, 20. Oktober 2022, ist der 293. Tag des Jahres, es bleiben 72 Tage bis zum Jahresende. Und 65 bis Heiligabend.

Eigentlich müsste ich mich heute dem „Internationaler Tag des Faultiers“ (International Sloth Day) widmen. Was mir vom Namen her schon immer sympathisch war. Aber ich liebe Statistiken. Und ich kann dennoch dem Churchill zugeschriebenen Satz: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, einiges abgewinnen.

Mit dem Exkurs zur Statistik liege ich im Grunde total daneben. Zwar ist der 20. Oktober der „Weltstatistiktag“, aber er wird nur alle fünf Jahre begangen. Bis 2025 jedoch wollte ich nicht warten. Zumal ich mir gerade ein Buch zum Thema anschaffen will: „Grüne fahren SUV und Joggen macht unsterblich“ soll unterhaltsam und lehrreich zugleich über „Risiken und Nebenwirkungen der Unstatistik“ aufklären.

Der britische Staatsmann Benjamin Disraeli hätte solch ausgewogene Aufklärungslektüre im 19. Jahrhundert vermutlich rundweg abgelehnt. Sein drastisches Urteil stand – großartig formuliert – unverrückbar fest: „Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, infame Lügen und Statistiken.

Dass Statistik kein einfaches Thema ist, wird auch dadurch verdeutlicht, dass es gleich drei Bücher „Statistik für Dummies“ gibt. Da ich wie schon erwähnt eine gewisse Tendenz zur Faulheit aufweise, tendiere ich zu „Statistik kompakt für Dummies“. Vielleicht gelingt mir dann, was Ex-VW-Boss Carl Hahn einst postulierte: „Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand einzusetzen.“     

Wer da glaubt, „Wer wird Millionär“ sei eine unendliche Fernsehgeschichte, sollte sich ein anderes Format vor Augen rufen: Heute vor 55 Jahren (!), am 20. Oktober 1967, startete Eduard Zimmermann im ZDF mit „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Die Reihe hat es sogar in „Akademische Schriftenreihen“ geschafft: „,Aktenzeichen XY…ungelöst‘ – Eine Fahndungssendung als Ausdruck der Kontrollgesellschaft“. Und dass, obwohl der Moderator gestand: „Auch in war ein Gauner“.

Er würde heute 99 Jahre alt, sein Werk ist unsterblich: Otfried Preußler schrieb 32 Kinderbücher, darunter Klassiker wie „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Die kleine Hexe“. Die Bücher wurden in 55 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von mehr als 50 Millionen Exemplaren erreicht.  Wer ein Weihnachtsgeschenk für Kinder sucht, macht mir Preußler garantiert nichts verkehrt. Mein Favorit ist „Der kleine Wassermann“ – vermutlich, weil ich vom Sternzeichen her selber einer bin.

Für „den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen“ erhielt die heute vor 76 Jahren geborene Elfriede Jelinek 2004 den Nobelpreis für Literatur. Ihr erfolgreichster Roman erschien 1983: „Die Klavierspielerin“.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.