Donnerstag 2. Juni Zahnarzt-Liebe

Schmökersommer und Zahnarzt-Liebe

Die Sonne kratzt in der Frühe schon an der 5-Uhr-Marke. An diesem Donnerstag, 2. Juni 2022, geht sie um 5.04 Uhr auf. Vor ihr liegt mit 16:20 Stunden ein sehr langer Arbeitstag. Da kann man verstehen, dass sie bei uns Pausen einlegt. Ohne Pause macht es nur Queen Elizabeth II., die heute die Parade „Trooping the Colour“ abnimmt (ARD 11.30 Uhr)

Nochmal zu meinem gestrigen persönlichen Sommerbeginn: Wenigstens die BÜCHER-HEIMAT lässt sich von den Temperaturen auch nicht beeindrucken. Das neue Kundenmagazin „schöner lesen“ ist da und trägt den verheißungsvollen Titel „Schmökersommer ­ – Die schönsten Bücher im Gepäck“. Das Heft mit vielen Lesetipps und einem Titelfoto aus der Provence, das einen in Urlaubsträume gleiten lässt, gibt es in der BÜCHER-HEIMAT „zum Anfassen“ und an dieser Stelle auch digital als pdf (Download, zum Blättern auch auf der Website).

Sodann müssen, wo möglich nach jedem Essen, alle Lücken und Höhlen der Zähne durch Zahnstocher und Zahnbürste von Speiseresten, vorzüglich aber von solchen die leicht faulen (also von thierischen Speisen), befreit werden. […] Jedenfalls aber müssen auch die Zähne öfters einer ordentlichen Untersuchung von Seiten eines Zahnarztes unterliegen.“ Der gute Rat stammt aus Deutschlands erstem Boulevardblatt, erschien 1853 in der „Gartenlaube“.

Das Zitat passt insofern zu diesem Tag, weil er als internationaler „I-love-my-dentist-day“ (Ich liebe meinen Zahnarzt-Tag) begangen werden soll. Ich räume gleich ein, meine Gefühle meinem (sehr guten) Zahnarzt gegenüber sind gänzlich andere. Aber heute soll es auch nicht um romantische Verstrickungen in der Zahnarztpraxis gehen.

Es ist der Tag, an dem für die Prävention von Zahnerkrankungen geworben werden soll. Aus gutem Grund, denn in Industrieländern gehört Zahnkaries zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Der oft angstgeprägte Gang zum Dentisten ist also unvermeidlich. Den richtigen Zahnarzt zu finden, dazu will das „Sachbuch des Jahres 2016“ beitragen: „Du, Dein Zahnarzt und ichAu Backe. Alles ohne Betäubung“.

Kommen wir lieber zu den schönen Dingen des Lebens. Heute vor 40 Jahren wurde in Amsterdam das Van-Gogh-Museum eröffnet, das die größte Sammlung mit Werken des niederländischen Malers sein Eigen nennt. Der gehört weiter zu den Popstars der Kunst: 2016 hatte das Haus 2.076.526 Besucher und gehörte damit zu den meistbesuchten Kunstmuseen der Welt.

Meine Familie war schon da, ich konnte seinerzeit nicht mit, so steht das Museum weiter auf meiner Besuchsliste. Man kann sich an den Bildern aber auch nicht satt sehen. Bis ich nach Amsterdam komme, bleibt mir daher „Vincent van Gogh: Sämtliche Gemälde“. Angesichts der Werke, die im Original für Millionen gehandelt werden, sind 40 Euro ein Schnäppchen.

Nicht risikolos ist es heute, dem vermutlich bekanntesten Geburtstagskind des Tages zu gratulieren, denn dessen Ruf war ziemlich mies. Donatien Alphonse François de Sade, Verfasser „gewaltpornographischer Romane“ (Wikipedia) und Namensgeber des Sadismus, erblickte am 2. Juni 1740 das Licht der Welt.  Und während die einen ihn als „freiesten Geist, der jemals existiert hat“ (Apollinaire) feiern, sehen andere (Blanchot) „das anstößigste Werk vor uns, das jemals geschrieben wurde“. Klassiker sind de Sades Bücher so oder so geworden…

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