Alles neu macht der Mai
Er scheint ein Tag für Premieren zu sein, dieser 24. Mai, der in diesem Jahr 2022 auf einen Dienstag fällt. Vom Luxushotel über Gesangwettbewerbe bis hin zu Parkuhren gingen große Dinge an den Start – alles neu macht der Mai.
„dit dahdah dit dah dit“ – am 24. Mai 1844 sendete Samuel F. B. Morse das erste Telegramm in Morsecode. Unseren lautmalerisch dargestellten Code hat er dabei nicht verwandt, denn „dit dahdah dit dah dit“ oder für alle, die lieber Zeichen mögen „. _ _ . _ .“, ist ziemlich neu im Morsealphabet und steht für das @-Zeichen. Damit kann man sich dann einfach Mails schreiben…
Samuel Morse schrieb 1844 „What hath God wrought?“ (Was hat Gott getan?). Mögliche Antwort: Viele Sprachen entstehen lassen. Was wiederum dazu führt, dass wir „Das dicke Buch der Alphabete“ haben sollten. Dieses behandelte „unsere Sprache und unsere Buchstaben, Keilschrift, Morsecode, Katakana, Emojis und vieles mehr“. Und übrigens: Ein Dah hat eine Länge von 3 Dit.
Ebenfalls an einem 24. Mai, in diesem Fall des Jahres 1906, hat der Schweizer Hotelier César Ritz in London ein weiteres Ritz-Hotel eröffnet. Sensation: Jede Suite hatte ein eigenes Badezimmer. Das Ritz fasziniert auch Autoren. Ein Beispiel: „Die Königin des Ritz“. Die Geschichte des Hotelier-Ehepaars, das im 2. Weltkrieg das Pariser Ritz geführt hat. Geschrieben von Melanie Benjamin, deren bisherige fünf Romane durchweg zu New York Times-Bestsellern wurden.
Drei Jahre ließ sich das US-Patentamt Zeit, dann aber erteilte es Carl C. Magee das Patent Nr. 2.118.318 für die Parkuhr. Meine Meinung: Wäre doch nicht nötig gewesen! Mittlerweile ist das Abstellen des Autos komplizierter als das Fahren. Zu empfehlen wäre da „Das Recht des ruhenden Verkehrs“. Der „Band macht die vielschichtige Rechtslage beim Halten, Parken und Abschleppen transparent“. Auf 626 Seiten, für 89,00 Euro. Ich glaube, ich nehme die Knöllchen in Kauf…
„O mein Papa“: Nicht mit ihrem größten Hit, sondern mit „Refrain“ (hier auf Youtube) wurde Lys Assia am 24. Mai 1956 die erste Gewinnerin des Grand Prix Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest). Und das ohne den heutigen Hype: Die Abstimmung erfolgte geheim.
So ein Vorgehen könnte Verschwörungstheoretiker auf den Plan rufen. Und dann wäre sicher irgendwann auch Erich von Däniken mit seinen Pseudowissenschaften aktiv geworden. Der gute Mann hat so viele Bücher geschrieben (zur Übersicht), dass mich ein Titel besonders amüsiert: „Was ich jahrzehntelang verschwiegen habe“.
Am 24. Mai 2003 eröffnete er ganz handfest den „Mystery Park“ in Interlaken, der sich der „Präsentation unerklärlicher und doch real fassbarer Welträtsel“ widmen sollte. Das größte Rätsel für die Betreiber: Finanziell über die Runden zu kommen. Seit 2009 als „Kinderparadies“ unter neuer Flagge als „JungfrauPark“.
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