Probleme am laufenden Höhenmeter
An diesem Dienstag, 17. Mai, sind Gewitter angesagt. Was mir gar nicht so ungelegen kommt. Zum einen ist Regen ohne Frage gut für Wald, Feld und Garten. Zum anderen bietet er mir eine Ausrede, nach vier „Wandertagen“ mal eine Pause zu machen und meinen Muskelkater zu streicheln.
Weit weg bin ich geistig und körperlich von einem Marathon. Trotzdem: In der Bäcker-Müller-Kurve fasziniert mich jedes Mal das Transparent „Bad Harzburg Berg-Marathon“, zu dem am Pfingstsamstag, 4. Juni, eingeladen wird (Hier geht es zur Anmeldung).
Trotz meines jüngst gestarteten vorsichtigen Fitnessprogramms sind da gleich zwei Worte drin, die mir suspekt sind: Marathon und Berg. Im Internet wartet der Berg-Marathon zudem mit einem Slogan auf, der Jahr für Jahr Läuferscharen anlockt: „Hitze, Harz und Höhenmeter“. Na danke!
Aber vielleicht läuft ja Wigald Boning mit. Als Comedian ist er wohl nicht mehr so gefragt, wenn er in einem Jahr „52 mal 42 km“ absolvierte. Sein „abenteuerliches Marathon-Jahr“ und was er „dabei über Laufen, Leben und Luftküsse lernte“, kann man im Bestseller „Lauf, Wigald, lauf!“ nachlesen.
Ich gebe ja zu, dass aus mir sicher auch ein wenig Neid spricht. Grundsätzlich aber würde ich es lieber mit dem Motto eines anderen Buchtitels halten: „Das Limit bin nur ich“. Ich befürchte nur, dass Jonas Deichmann den Satz etwas anders interpretiert als ich, denn er hat als erster Mensch die Welt im Triathlon umrundeten. Wozu auch immer das gut sein mag.
Vielleicht brauche ich ja lediglich geistiges Rüstzeug. Da böte sich ein weiters Buch an: „Mentaltraining für Läufer – Weil Laufen auch Kopfsache ist“. Aber vermutlich würde das bei mir so enden wie mein gedanklicher Flirt mit dem Golf-Sport. Am Computer absolviere ich jeden PGA-Course deutlich unter Par. Die Konfrontation mit der Realität auf dem Golfplatz in Bad Harzburg war arg ernüchternd.
So, genug Sport. Ein „bebüchertes Kalenderblatt“ hat auch noch andere Themen. Zum Beispiel kann daran erinnert werden, dass am 17. Mai 1970, Thor Heyerdahl mit der Ra II von Marokko aus zum erneuten Versuch einer Ost-West-Überquerung des Atlantiks auf einem Papyrusboot startete. Diesmal erreichte der das Ziel auf Barbados. Obwohl Barbados meine Lieblingsinsel ist, blieb mir persönlich Heyerdahls Kon-Tiki-Abenteuer immer mehr in Erinnerung.
Dass jemand ein Buch veröffentlicht und damit den Termin für einen regionalen Feiertag setzt, dürfte auch nicht so oft vorkommen. Gelungen ist dies am 17. Mai 1863 der (mir völlig unbekannten) spanischen Lyrikerin Rosalía de Castro. Sie veröffentlicht die „Cantares gallegos“ (Galicische Gesänge), ihr erstes Werk in Galicischer Sprache. Der Tag ist bis heute Feiertag in der autonomen Region Galicien.
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