Blaubeerschnitzel und Fußballtempel
Heute ist Donnerstag, 28. April, und in den USA steht der „Tag des Blaubeerkuchens“ (National Blueberry Pie Day) an. Drei Mal darf geraten werden, womit er gefeiert wird…
Ich bin ja kein großer Freund von Blaubeeren, aber im Kopfkino startete sofort mein persönlicher Harzfilm aus der Zeit, als Blaubeer(schmand)schnitzel noch als das „harztypische Gericht“ gefeiert worden.
Nun erwarte ich bei typischen Gerichten einer Region, dass sie eine sehr lange Tradition haben. Genau daran aber weckt ausgerechnet die Vereinigung der Harzer Köche im Internet Zweifel (inkl. Rezept): „Dieses relativ neue Harzer Gericht ist inzwischen dauerhaft auf vielen Speisenkarten der Harzer Gastronomiebetriebe vertreten. Es wurde dem NDR vorgestellt, und der Sender wird es vermutlich im April 99 (…) als harztypisches Gericht vorstellen.“
Mit Blaubeeren kann man bestimmt leckere Dinge zaubern. Vielleicht helfen dabei „Blaubeeren & Schneeflocken – Rezepte aus dem hohen Norden“. Oder wir wenden uns anderen lukullischen Feldern zu und nehmen das Buch „Unsere Harz-Küche“ zur Hand, in dem der Bad Harzburger Reiner Langwald „180 alte und erneuerte Rezepte Schritt für Schritt zum Nachkochen“ gesammelt hat.
Als „Venue of Legends“ (Schauplatz der Legenden) wird das Wembley-Stadium in London bisweilen ehrfürchtig bezeichnet. Der Originalbau aus dem Jahr 1923, Spitzname „The Twin Towers“, feiert heute seinen 99. Geburtstag. Eröffnet wurde es mit dem Cupfinale zwischen West Ham United und den Bolton Wanderers.
Deutsche Fußballfans verbinden mit Wembley eher Erinnerungen an das dramatische WM-Finale 1966 zwischen England und Deutschland. Inklusive des umstrittenen „Wembley-Tores“ – wonach der deutsche Torwart Hans Tilkowski sogar seine Autobiografie betitelte: „Und ewig fällt das Wembley-Tor“.
Lieber erinnern wir uns da schon an das letzte Spiel im alten Wembley-Stadion, als am 7. Oktober 2000 Dietmar „Didi“ Hamann die deutsche Nationalelf zum 1:0-Sieg gegen England schoss. Was den Three-Lions-Fans ausgerechnet im „Herz des Fußballs“ einen sehr schmerzhaften Stich versetzte.
Als vier Jahre später das neue Wembley-Stadium an gleicher Stelle eröffnete, wurde für die Brücke zum Stadion ein Name gesucht. Es mögen hämische Rachegelüste gewesen sein, die deutsche Fans trieben, den Namen „Dietmar Hamann Bridge“ vorzuschlagen. Immerhin gelang ihnen zweierlei: Die Medien stieg weltweit auf den Coup ein, weil der Vorschlag auch noch die meisten Stimmen sammelte. Die Jury entschied sich dennoch für „White Horse Bridge“…
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