Unkraut-Ehre, Torten und Thriller
Die letzte Woche ohne BÜCHER-HEIMAT ist an diesem Montag, 28. März, angebrochen. Am Samstag, 2. April, um 10.00 Uhr öffnet die Mitmach-Buchhandlung erstmals ihre Türen. Zum „Programm“ des tollen Tages für alle Bücher- und Bad-Harzburg-Fans führt dieser Link.
Was hat Unkraut mit Schwarzwälder-Kirschtorte zu tun? Ganz einfach, beide sollen heute gefeiert werden. Der 28. März ist in den USA der „National Black Forest Cake Day“ (Tag der Schwarzwälder Kirschtorte). Und weltweit haben Garten-Blogger dieses Datum auch als Internationalen (Ehren-)Tag des Unkrauts („Weed Appreciation Day“) ausgerufen. In Ermangelung eines Backbuchs, das sich allein der international berühmtesten deutschen Torte widmet, kann man sich im Krimi „Schwarzwälder Kirsch“ mit der pensionierten Kriminalkommissarin Christa Haas zumindest in die regionale Stimmung einlesen. Spannender als Backbücher und als Null-Kalorien-Lösung (wenn man die Chips weglässt) eindeutig besser für die Linie…
Der zweite Aktionstag verblüfft mich weniger, bei meiner vegan lebenden Frau ist jeder Tag irgendwie auch ein Ehrentag des Unkrauts. Vor allem der „Gewöhnliche Giersch“ (Aegopodium podagraria) hat es ihr aktuell angetan. Giersch wuchert gewaltig und ist wegen seiner unterirdischen Triebe nur schwer bekämpfen. aber er ist auch ein „wohlschmeckendes Wildgemüse“. Bei uns gibt es beispielsweise Giersch im Smoothie oder als Pesto. Rezept für Pesto gefällig? Giersch, Olivenöl, Salz, Knoblauch und eine Hand voll Sonnenblumenkernen nehmen, ab in die Küchenmaschine, Gas geben, fertig. Wer noch mehr wissen und die Unkraut-Küche pflegen will, könnte hier fündig werden: „Lob des Unkrauts Wilde Pflanzen in Garten und Stadt – nützlich und schön.“
Schön gruselig ist dagegen einer meiner Lieblingsfilme, der heute vor 59 Jahren (1963) seine Premiere erlebte: „Die Vögel“ von Alfred Hitchcock. Die Szene auf dem Spielplätz, dessen Klettergerüst im Rücken der Hauptdarstellerin von Vögeln okkupiert wird, steht für „Suspense“ schlechthin. „Alfred Hitchcock setzte die Story in ebenso erregende wie beklemmende Bildfolgen um“, schrieb treffend das Lexikon des internationalen Films. Während ich diese Zeile schreibe, zermartere ich mir das Gehirn, ob ich die literarische Vorlage von Daphne du Maurier überhaupt je gelesen habe. Aber das kann man ja nachholen. Und „Die Vögel“ teilen sich zudem ein Taschenbuch mit einem anderen Klassiker von du Maurier: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ – ebenfalls Vorlage für einen unter die Haut gehenden Thriller des britischen Regisseurs Nicolas Roeg.
Für alle, die mit ein wenig gepflegtem Suspense by Hitchcock in die Woche starten wollen, hier die „Spielplatz-Szene“ aus den „Vögeln“ (Youtube, 4:04 min)