Ein Promille-Hirsch und ein Scharfschütze

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Ein Promille-Hirsch und ein Scharfschütze

Der Blick ins Kalenderblatt muss an diesem Donnerstag, 24. März, fußball-lastig ausfallen. Eintracht Braunschweig und Miroslav Klose gehören meine Sympathien, da führt an deren wichtigen Daten kein Weg vorbei.

Die deutsche Meisterschaft war 1967 im Frühsommer in Braunschweig unter Dach und Fach. Danach war sportlich eher Magerkost angesagt. Sechs Jahre später allerdings gönnte ein Wolfenbütteler Sponsor der Eintracht im Wortsinn einen ordentlichen Schluck aus der Pulle – und läutete mit der Trikotwerbung ein neues Marketing-Zeitalter ein: Am 24. März 1973 im Spiel gegen Schalke 04 lief die Braunschweiger Elf erstmals in den Hirschkopf-Trikots in der Bundesliga auf. Dazu mussten die DFB-Regeln umgangen werden: Die Eintracht übernahm das Firmenlogo von Jägermeister als Vereinswappen… Ich muss allerdings gestehen, dass mir Braunschweiger Löwen bis heute deutlich lieber sind als ein vielleicht noch betrunken röhrender Hirsch.

Auch wenn Jägermeister-Chef Günter Mast oft als Vater der Trikotwerbung gehandelt wird, war die Braunschweiger Eintracht nicht die erste Elf, die im deutschen Fußball Reklame über den Platz lief. Wormatia Worms machte aus Finanznot im Regionalligaspiel gegen den SV Alsenborn am 20. August 1967 bereits mit dem Schriftzug „CAT“ für Caterpillar auf dem Trikot Werbung. Stolze 5000 DM sollen die Wormser dafür bekommen haben. Plus Trikots und Trainingsanzügen.  „Richtig Gummi gegeben“ hat in Sachen Werbung dann 1987 der FC Homburg, dessen Trikotsponsor die Kondomfirma „London“ war. Der DFB verlangte, dass die Werbung abgeklebt wurde. Vor Gericht jedoch setzte sich der FC Homburg durch. Geschichten, über die die Sport-Vermarkter heute nur milde schmunzeln, Männer wie Red-Bull-Chef Mateschitz haben da ganz andere Schlagzahlen vorgegeben.

Ein Fußball-Liebling auf dem Weg zur Fußball-Legende: Am 24. März 2001 erzielte im peinlichen Zitter-WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien kurz vor Schluss ein Nationalelf-Debütant den erlösenden 2:1-Siegtreffer. Es war das erste von ganz vielen Toren, heute ist Miroslav Klose mit 71 Treffern der erfolgreichste Torschütze der deutschen Nationalmannschaft und mit 16 „Buden“ der alleinige WM-Rekordtorschütze. 1. FC Kaiserslautern, SV Werder Bremen, FC Bayern München, Lazio Rom, deutsche Nationalmannschaft – einerlei, in welchem Trikot er auflief, der 1978 im polnischen Opole geborene „Miro“ Klose war der Liebling der Fans.



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