Teekesselchen, der Harz und das Alter

Teekesselchen, der Harz und das Alter

An diesem Freitag, 11. Februar 2022, starten wir ins Wochenende. Eigentlich ein guter Tag, um mal ein wenig zu jammern. Nicht über die Bürden des Alters (was sich auch anbieten würde), sondern vielmehr über die Tücken des täglichen Kalenderblatt-Schreibens. Zumal, wenn man dabei gern auch auf der Suche nach Themen aus der Harzer Heimat ist.

Die Fallstricke liegen vor allem darin begründet, dass „Harz“ ein Teekesselchen ist. An Baumharze aller Art habe ich mich gewöhnt. Heimtückischer sind Namen. Für Irritationen sorgt beispielsweise der Iffland-Ring geschmückte Schauspieler Jens Harzer. Und gegen Ende April werde ich in regionaler Feierlaune wieder über den Fußballtrainer Maik Walpurgis stolpern – obwohl der nach seinem 2019 beendeten Gastspiel bei Dynamo Dresden derzeit nicht so aktiv zu sein scheint. Dazu ein Tipp für alle, die Rätselspiele so lieben wie ich: „Teekesselchen to go – 525-mal Rätselspaß für unterwegs“.

Die Internet-Recherche für das Kalenderblatt der Bücher-Heimat hat aber auch dann noch Tücken, wenn man schon eine ergiebige Nachschlageseite gefunden hat. Will man die Tageseinträge bei Wikipedia beispielsweise mit der Sucheingabe „harz“ durchforsten, liefert das erstmal jeden Facharzt. Und wenn ich bis zum allerletzten Buchstaben glaube, einen „Goslar“-Eintrag gefunden zu haben, kommt meist JuGOSLAwien dabei raus. Getoppt wird das noch von der Netzrecherche nach unserem guten alten „Brocken“, die ohne weitere einschränkende Begriffe eine Info-Lawine auslöst. Inklusive Aufklärung über die Herkunft der Redewendung „die Brocken hinwerfen“. Und selbstverständlich gibt es auch jede Menge Lektüre zu „Redensarten & Sprichwörter – Herkunft, Bedeutung, Verwendung“.

Meist ist die Suche nach Harzer Bezügen in den großen Datenbanken der Weltgeschichte vergebene Liebesmüh‘. Oder man muss schon sehr aufmerksam sein, um das „missing link“ zum Harz nicht zu übersehen. Beispielsweise wenn es um die „Schlacht am Welfesholz“ am 11. Februar 1115 geht.

Wer weiß schon, wo Welfesholz liegt? Jetzt gehöre ich zu den Wissenden und kann alle daran teilhaben lassen: Welfesholz ist eine Siedlung bei Hettstedt nahe Mansfeld im heutigen Landkreis (Trommelwirbel!) Mansfeld-Südharz. Der guten Ordnung halber hier auch noch die Beteiligten: Das Heer Kaiser Heinrichs V. unter Hoyer I. von Mansfeld verlor gegen ein Bündnis sächsischer Edelleute unter dem späteren Kaiser Lothar von Supplinburg. Und auch dazu gibt’s natürlich ein Buch. Zum 900-jährigen Jubiläum, das im Jahr 2015 begangen wurde.

Zum Freitag-Finale will ich aber doch nochmal auf die eingangs erwähnten Bürden des Alters zurückkommen. Und dies nicht allein, weil mich das Thema aus gegebenem Anlass nachhaltiger beschäftigt, sondern weil ich noch ein Buch empfehlen möchte. Im Grunde nicht einmal das Buch, das sicher lesenswert ist, das ich selbst aber noch gar nicht gelesen habe. Dafür finde ich den Titel, den Joachim Fuchsberger seiner Autobiografie verpasst hat, ebenso genial wie korrekt: „Altwerden ist nichts für Feiglinge“.


Wer ein Buch zum Start der Bücher-Heimat am 2. April vorbestellen möchte, füllt bitte dieses Formular aus. Gutscheine für die Bücher-Heimat kann man sich hier ausdrucken.

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