Viele Äpfel und eine Elphi
„An apple a day keeps the doctor away.” Darf man einen englischen Einstiegssatz für den „Tag des deutschen Apfels“ wählen? Denn den begehen wir an diesem Dienstag, 11. Januar, an dem die Sonne von 8.22 bis 16.29 Uhr sogar strahlend unterwegs sein soll.
Das beliebteste Obst
Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag 2010 von der Initiative „Deutschland – Mein Garten“. Eigentlich überfällig, denn der Apfel ist das mit Abstand beliebteste Obst der Deutschen. Pro Jahr und Kopf wurden laut Statista 2019 rund 21,9 Kilogramm Äpfel gegessen. Die Banane bringt es auf schlappe 11,9 Kilogramm pro Kopf. Und einen Doktor hält sie wohl auch nicht so gut fern.
Dabei kämpfen die Äpfel mit einem „Sortensterben“. Elstar, Cox Orange, Gala, Braeburn, Boskop, Gloster, Golden Delicious, Granny Smith, Jonagold, Pink Lady, das sind die Sorten, die heute vorwiegend in den Supermärkten zu finden sind. Obstbauexperten, die auf die schöne Bezeichnung „Pomologen“ hören, gehen davon aus, dass es einst mindestens 3000 Apfelsorten in Deutschland gegeben habe. Für eine Spurensuche empfohlen sei das Buch „Alte Apfelsorten neu entdeckt“1.
Nicht vergessen sollten wir heute ein junges Geburtstagskind in Hamburg: „Elphi“ wird 5 Jahre alt. Die Elbphilharmonie wurde am 11. Januar 2017 eingeweiht und ist ein Wahrzeichen der Hansestadt und ein echter Blickfang geworden. Hingucker sind aber auch einige Zahlen, obwohl man sich da eher mit Grausen abwenden möchte. Mit großen Bauprojekten haben wir Deutschen es ja nicht mehr so…
Das Konzept für das 110 Meter hohe Gebäude in der HafenCity geht auf eine Idee aus dem Jahr 2001 zurück. Fertigstellung sollte 2010 sein. Zur Schlüsselübergabe kam es aber erst im Oktober 2016. Die Zeit nutzten auch die Baukosten und galoppierten munter davon. 77 Millionen Euro hätte Elphi kosten sollen, es wurden 866 Millionen Euro, also mehr als das 11-fache. Immerhin schwärmen Musiker und Besucher von der unvergleichlichen Klangwelt des Konzertsaales und berichten unzählige Bücher schon jetzt über „Geschichten und Geheimnisse der Elbphilharmonie“ 1.
Jedem seine Elphi
Wer mag, der kann sich zum Jubiläum auch seine eigene Elphi bauen. Deutlich kleiner, aber auch garantiert günstiger als Elbphilharmonie-Bastelbogen 1.
Also dann: Herzlichen Glückwunsch!
1 Wer sich eines der genannten Bücher kaufen will, sollte sich noch ein wenig gedulden. Schließlich ist Vorfreude die schönste Freude. Und am 2. April öffnet die Bücher-Heimat ihre Pforten. Gutscheine kann man schon jetzt erwerben.