Flötentöne statt Pauken und Trompeten

Flötentöne statt Pauken und Trompeten

Willkommen am Montag, 10. Januar, zum Start in eine neue Woche. Es ist heute kein Tag für Pauken und Trompeten. Vielmehr sollen uns die Flötentöne beigebracht werden. Und zwar im Wortsinn, denn der 10. Januar ist der „Tag der Blockflöte“.

„Die Blockflöte – Folterwerkzeug oder Zauberstab?, so titelte einst Verena Fischer-Zernin in der „Welt“. Vor die Wahl gestellt, muss ich persönlich eingedenk gruseliger Kindheitserinnerungen nicht lange überlegen…

Aber der durchlöcherte Zauberstab scheint doch viele Fans zu haben. Das Stichwort „Blockflöte“ im Verzeichnis lieferbarer Bücher spuckt 557 Treffer aus. Generationenübergreifend von „Blockflöte für die Kleinsten“1 bis „Senioren musizieren: Blockflöte“1. Irritiert hat mich „Old Mac Donald spielt Blockflöte“1. Ich dachte immer, der hätte eine Farm und mit dem ganzen laut Lied so schön bellenden, gackernden, grundzenden Viehzeug genug zu tun…

Musikalisch waren die Würfel bei mir also früh gefallen. Um ein großes Wort umzumünzen. Was aber insofern passt, als es heute auf den Tag 2071 Jahre her ist, dass Gaius Julius Caesar 49 v. Chr. mit den Worten „Alea iacta est“ den nicht minder sprichwörtlichen Rubikon gen Rom überschritt.

Klugschwätzerei

Was mir wiederum die Chance für ein wenig Klugschwätzerei bietet. „Alea iacta est“ ist nämlich die lateinische Übersetzung einer griechischen Redewendung. Und nach der sind die Würfel keineswegs gefallen. „Der Würfel ist geworfen“ umschreibt, dass ein Würfel in der Luft ist, das Ergebnis nicht mehr beeinflusst werden kann.

Erinnern möchte ich als Balladen-Fan schließlich noch an eine große deutsche Schriftstellerin: Am 9. Januar 1797, vor 725 Jahren, wurde Annette von Droste-Hülshoff geboren. „Der Knabe im Moor“ war zu meiner Schulzeit Pflichtlektüre.

Wer in das Schaffenswerk der deutschen Dichter eintauchen möchte, kann sich von einem gebürtigen Goslarer führen lassen: Lutz Hagestedt, geboren 1960 in der Kaiserstadt, gab bei Piper „Die Lieblingsgedichte der Deutschen“1 heraus. Und bei den Top 100 der Reim-Elite darf „Der Knabe im Moor“ ebenso wenig fehlen wie Schillers „Lied von der Glocke“, Rilkes „Panther“ oder des „Wandrers Nachtlied“ von Goethe. Wenig erstaunliches Ergebnis der Lektüre:

Lyrik lohnt!

1 Wer sich eines der genannten Bücher kaufen will, sollte sich noch ein wenig gedulden. Schließlich ist Vorfreude die schönste Freude. Und am 2. April öffnet die Bücher-Heimat ihre Pforten. Gutscheine kann man schon jetzt erwerben.

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