Thorsten Schleif:
Richter morden besser
Thorsten Schleif ist im Hauptberuf Jugendrichter am Amtsgericht Dinslaken, hat sich bisher in zwei Sachbüchern zu skandalösen Urteilen an deutschen Gerichten ausgelassen und ist nun mit seinem ersten Roman „Richter morden besser“ um die Ecke gekommen.
In dem wird dann auch gleich sehr geschickt und irgendwie erfrischend befriedigend ein böser Bube um die Ecke gebracht. Weil sich sonst keiner traut, dem bekanntesten Drogendealer der Stadt, auf dessen Konto diverse Tote gehen, den Laden dicht zu machen, nimmt das bei Schleif der Richter Siggi Buckmann selbst in die Hand.
Das Leben hat den einst idealistischen Jurastudenten zu einem ironisch-sarkastischen Beamten gemacht, der gefrustet Dienst nach Vorschrift schiebt. Der Tod eines Obdachlosen durch „dreckige Drogen“ jedoch lässt ihn zum Mörder werden. Während andere Berufsgruppen dabei eher zu Messern oder Schusswaffen tendieren, nimmt Buckmann, was er zur Hand hat: Er ordnet Haft an. Ein fast perfekter Mord, denn jeder sucht nur nach dem unmittelbaren Täter.
Wenn man bereit ist, sich auf Schleifs schwarzhumorigen Ton einzulassen, ist dieses Buch extrem unterhaltend. Die Beurteilung des Wahrheitsgehaltes überlasse ich denen, die sich damit auskennen.
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