Ein himmlisches Wünsch-Dir-Was
Ein Mann stellte am 6. August 1991 die Weichen dafür, dass es am heutigen Samstag, 6. August 2022, diesen Blog gibt. Tatsächlich ist es erst 31 Jahr her, dass Tim Berners-Lee das Projekt World Wide Web als Hypertext-Dienst vorstellte.
Das weltweite Netz war alles andere als eine schnell verglühende Sternschnuppe. Ein Meteorstrom bestimmt derzeit jedoch den nächtlichen Harzer Himmel. Die Perseiden ziehen ihre leuchtenden Bahnen. Für viele Menschen das große Wünsch-Dir-Was, denn wer den Zauber des Moments nicht verquatscht, dessen Wunsch wird angeblich beim Anblick einer Sternschnuppe erfüllt.
Es ist dies nicht der einzige Mythos. Wo eine Sternschnuppe hinfällt, dort liegt ein Schatz begraben, will der Volksglaube wissen. Ich dachte zwar immer, dafür seien Regenbögen zuständig, aber zumindest in Westfalen ist das wohl anders: „Sternschnuppen Schatz-Sagen“.
Aber es gibt auch größere „Schätze“ zu gewinnen, kaum ein Roman mit „Sternschnuppe“ im Titel, der nichts mit Liebe zu tun hat. Und wenn man damit noch nicht so viele Erfahrungen hat, soll auch ein deutschen Schulen ein „Entscheidungsroman für Jugendliche“ helfen: „Wie fängt man eine Sternschnuppe“.
Getoppt wird der Meteorstrom zum Thema Liebe nur von den Kinderbüchern. Da kann der Nachwuchs dann alles rund um „Der kleine Igel und die Sternschnuppen“ lernen. Wissenschaftlich fundierter hilft da ein Standardwerk weiter: „Den Nachthimmel erleben“ – wobei wir dafür einen noch besseren (Live-)Tipp hätten: die Sternwarte St. Andreasberg.
In der Sternwarte im Internationalen Haus Sonnenberg stehen Perseiden-Nächte am Freitag, 12. August, und Samstag, 13. August, jeweils ab 21.00 Uhr an. Anmeldungen sind erforderlich, denn erfahrungsgemäß wird der Andrang groß sein. Tatsächlich wird der Höhepunkt der Perseiden mit hunderten Sternschnuppen in der Nacht vom 12. auf 13. Vorausgesagt. „Störenfried“ ist allein der noch fast volle und hell strahlende Mond.
Wer keine Sternschnuppe sieht und somit seine Wunschchance verpasst, hat heute die Chance, zumindest den besten Blues zu bekommen: Der „Internationale Tag des Blues“ feiert nicht weniger als den Blues und dessen Wurzeln. Wobei das Buch „Die Geheimsprache des Blues“ helfen kann, es verspricht „die wahre Bedeutung der Songtexte“.
Wahrhaft keine tiefere Bedeutung hatten die Texte einiger Blödelbarden, die in den 1970er Jahren als Insterburg & Co. mit Ingo Insterburg, Karl Dall, Jürgen Barz und Peter Ehlebracht (der heute 82 Jahre alt wird) Erfolge feierten: „Du bist so lang, hast keine Frau, ach Funkturm, bist ne`arme Sau!“ Ich muss zugeben, dass ich grübele, was wir an „Insterburg & Co – Das Beste aus der Kunst des höheren Blödelns“ (DVD-Video) wohl so geschätzt haben. Die Limericks dürften es kaum gewesen sein: „Ein Kanufahrer am Ganges, / Ein Sportler besonderen Ranges, / Steuerte sein Schiff / nicht gegen ein Riff, / sondern entlang es.“ Aua!