Katzenkrimis und Konflikte
Wochenend und Sonnenschein? Danach sieht es an diesem Samstag, 4. Juni 2022, laut Wettervorhersage weniger aus. Wenigstens der Sonntag soll seinem Namen etwas Ehre machen.
In den USA ist heute der „Umarme-Deine-Katze-Tag“ (Hug Your Cat Day). Unsere Katze würde sicher staunen, sie wird auch so jeden Tag geknuddelt, gestreichelt und aufs Feinste verpflegt. In der Familie bin allein ich derjenige, der gewisse Probleme mit dem Tier hat: Die Katze bevorzugt das gleiche Siesta-Eckchen auf dem Sofa wie ich. Dass muss zu Konflikten führen.
Dass Katzen raffinierte Wesen sind, wird auch dadurch untermauert, dass kein anderes Tier so prominent in der Kriminalliteratur vertreten ist. „Katzenkrimis“ sind quasi ein Genre für sich. Bei uns steht gerade „Miez Marple und die Kralle des Bösen“ hoch im Kurs. Geburtstagsgeschenk des katzenvernarrten Nachwuchses an die noch katzennärrischere Mutter…
Wenn ich mir mein Siesta-Eckchen auf dem Sofa irgendwann mal zurückerobern kann, probiere ich vielleicht Die „Mrs. Murphy-Krimis“ von Rita Mae Brown. Die sind zumindest extrem erfolgreich. Oder sollte ich doch besser „Auf leisen Pfoten kommt der Tod“ lesen? In der Anthologie sind gleich zwölf Katzenkrimis vereint – und bisweilen sind die Tiere dabei auf die Seite des Verbrechens gewechselt. Was aus meiner Sicht eher der Realität entspricht.
Wenn Ihnen/euch der Name Gustav Hartmann auf Anhieb nichts sagt, ist das kein Drama. Aber wahrscheinlich fällt der Groschen beim „Eisernen Gustav“. Der Kutscher startete am 2. April 1928 aus Protest gegen den gegen den Niedergang der Droschken durch Autos mit seiner Droschke zu einer 1000-Kilometer-Reise nach Paris, wo er am 4. Juni 1928, seinem Geburtstag, ankam.
Hans Fallada veröffentlichte zehn Jahre später den Roman „Der Eiserne Gustav“ und setzte Hartmann (den er Gustav Hackendahl nannte) damit ein literarisches Denkmal. Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt, der Stoff war in einem gleichnamigen Spielfilm mit Heinz Rühmann (DVD) sowie in einer siebenteiligen Fernsehserie mit Gustav Knuth (DVD) ebenso erfolgreich.
An einem der großen Klassiker kommen wir in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ nicht herum: Heute vor 356 Jahren (4. Juni 1666) wurde Molières Komödie „Der Menschenfeind“ (Le Misanthrope) in Paris uraufgeführt.
Und mein Leben geriet am 4. Juni 1961 für alle Samstagabende völlig aus den Fugen (obwohl ich das damals noch nicht ahnte): Die ARD strahlt erstmals die Sportschau aus. Vielleicht sollte ich das Buch „Sportschau“ lesen. Darin wird laut Klappentext der Frage nachgegangen, „welche Gene treiben die Männer dazu, jeden Sport so interessant zu finden, dass sie darüber Ehe, Kinder und die nächste Mahlzeit vernachlässigen?“ Aber will ich „den Mythos ,Sportschau‘“ wirklich ergründet wissen…?
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