Blaue Reiter, Hase und Igel
Mit Blick auf Walpurgis wird im Harz an diesem Dienstag, 26. April, sicher desöfteren auf die Wettervorhersagen geschaut. Hexen und Teufel sollten sich warm anziehen. Aber den Schirm können sie nach dem aktuellen Stand der Dinge zuhause lassen.
Märchenhaftes, unvollendete Weltliteratur und große Kunst beschäftigen uns in diesem „bebücherten Kalenderblatt“. Heute vor 182 Jahren (1840) veröffentliche das „Hannoversche Volksblatt“ eine Geschichte in niederdeutscher Sprache. Wilhelm Schröders „Dat Wettlopen twischen den Haasen un den Swinegel op de lütje Haide bi Buxtehude“.
Drei Jahre später übernahmen die Brüdern Grimm das Märchen als Nummer 187 in ihre Märchensammlung. Da hieß es dann „Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel auf der kleinen Heide bei Buxtehude“. Mir hat die Erzählung immer gut gefallen, insbesondere, da ich meist eher zu den Igeln gehörte…
Obwohl es Franz Kafka in seinem Letzten Willen verboten hatte, veröffentlichte Max Brod am 26. April 1925 das Romanfragment „Der Process“. Neben „Der Verschollene“ („Amerika“) und „Das Schloss“ der bekannteste von drei unvollendeten und posthum erschienenen Romanen von Franz Kafka. Womit er mit zu Schulzeiten schwerste literarische Kost zumutete.
Sie waren nie eine feste Künstlergruppe wie die „Brücke“ in Dresden, begeistern mich mit ihren Werken aber bis heute: Am 26. April 1912 gaben Wassily Kandinsky und Franz Marc den Almanach „Der Blaue Reiter“ heraus. Mäzene waren der Kunstsammler Bernhard Koehler, der Verleger Reinhard Piper und der Kunsthistoriker Hugo von Tschudi. Die „Blauen Reiter“ wurden zu wichtigen Wegbereitern der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts.
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