Groschenhefte und blumiger Geburtstag
Unser großes Bild mag manchem im aktuell gefühlten „Harzer Winter“ an diesem Freitag, 8. April, deplatziert erscheinen, aber wir haben es natürlich aus gutem (wenn auch fernen) Grund gewählt.
Heute hat Buddha Geburtstag und da steht in Japan das Fest Kumbutsue im Kalender. Häufig wird das Fest auch als Hana-Matsuri („Blumenfest“) bezeichnet. Und das hat gleich zwei Gründe: Zum einen erreicht die „Kirschblütenfront“ (Wikipedia) um diese Zeit Tokio, zum anderen wird in Tempeln eine Hanamido („Blumenhalle“) eingerichtet. Die Statue wird mit Amacha, einem Hortensien-Tee, dem magische Kräfte nachgesagt werden, beträufelt. Der Legende nach regnete es Amacha, als Buddha geboren wurde.
Geregnet hat es in diesen April-Tagen im Harz ja auch mehr als ordentlich. Allerdings kein Amacha, sondern schnödes Wasser. Tut dem im supertrockenen März ausgedörrten Boden auf Feldern, in Wäldern und in Gärten aber sicher auch gut. Apropos Garten: Wer noch überlegt, ob und wie er seinen Garten (um-)gestalten kann, könnte sich vom japanischen „Blumenfest“ und einem Buch inspirieren lassen: „Ein japanischer Garten – Faszinierend, meditativ, inspirierend“.
Weniger meditativ, dafür um so faszinierender fand ich in jungen Jahren die „Groschenhefte“, durch die unerschrockene Westernhelden von Gunfight zu Gunfight galoppierten oder lässige FBI-Agenten im Jaguar E-Type durch New York rasten. Als Fahrschüler brauchte ich inspirierende Lektüre, um mich im Bus wegzuträumen. Wieso ich darauf komme? Heute vor 25 Jahren stellte der Bastei-Verlag die Groschenheft-Serie „Wildwest-Roman“ mit Band 1859 ein.
Ich bin noch dazu der gleiche Jahrgang wie das erste Heft, das am 1. April 1957 für 60 Pfennige am Kiosk auslag. Durch die Reihe ritten und schossen sich unter anderem Rocky Steel, Tex Hondo, Die Schlitzohr-Halunken, Die vier Teufelskerle und Captain Concho. Einige der harten Kerle wie Tex Hondo reiten heute noch in der eBook-Reihe „Western Country“. Und auch meine Tophelden Wyatt Earp und Doc Holiday gibt es leider nur noch als eBook – die wären in der Schule viel schwerer zu verstecken gewesen…
Kinder verpflichtend eingeführt. Gut 100 Jahre später konnte die Weltgesundheitsorganisation nach einem konsequenten Impfprogramm 1979 die Welt für pockenfrei erklären. Damals wie heute schwirren viele Argumente durch den Raum, deren Wahrheitsgehalt bisweilen schwer zu klären ist. „Fakten gegen Fakes!“ will die bekannte Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim liefern: „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“.
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