Ein Ring, sie zu knechten…
Wer glaubt, heute sei „nur“ Freitag, 25. März, muss umdenken: Heute ist der Tag, an dem der dunkle Herrscher Sauron laut J.R.R. Tolkiens Zeitrechnung in der Schlacht um Mittelerde besiegt wurde. Und deshalb ist heute „International Tolkien Reading Day“ (Tag der Tolkien-Lektüre).
Mit dem „Hobbit“ und vor allem mit der „Herr der Ringe“-Trilogie schuf John Ronald Reuel Tolkien nicht allein die großen und grundlegenden Klassiker des Fantasy-Genres, er erdachte eine neue Welt, inklusive neuer Sprachen, schuf einen Kosmos, in den es seit fast 70 Jahren Heerscharen an Fans zieht. Und dazu hätte es nicht einmal der opulenten Hollywood-Verfilmungen von Peter Jackson bedurft – wenngleich auch die ein Millionenpublikum begeisterten und mit insgesamt siebzehn Oscars ausgezeichnet wurden.
Der Tag der Tolkien-Lektüre wurde ganz offiziell im Jahr 2003 von der weltweit aktiven, in Großbritannien beheimateten „Tolkien Society“ ins Leben gerufen. Die versteht sich zum einen zwar als literarische Gesellschaft, ist zum anderen aber auch deutlich erkennbar als offizieller Fanclub des britischen Autors unterwegs. Die Society ist also der offizielle Fanclub, beileibe aber nicht der einzige. Und die Zahl der Fansites im Internet ist kaum zu ermitteln. Auf unzähligen Seiten wird beispielsweise diskutiert, in welcher Reihenfolge man sich in die Welt Mittelerdes einliest. Immerhin gibt es dabei eine weitgehende Übereinstimmung zumindest zu den ersten drei Tolkien-Werken, die man gelesen haben sollte: Erst „Der Hobbit“, dann „Der Herr der Ringe“, dann eine Pause einlegen und dann „Das Silmarillion“. Wer anderer Ansicht ist, mag uns das gern über einen Kommentar (s.u.) mitteilen.
Ich muss offen einräumen, dass mich so richtig und nachhaltig allein die „Herr der Ringe“-Trilogie gepackt hat. Aber damit bin ich wahrlich nicht gerade allein, an anderen Werken aus der Tolkien-Welt wie dem „Silmarillion“ haben sich auch andere Fantasy-Fans die Zähne ausgebissen. „The Lord of the Rings“, abgekürzt gern LotR genannt, gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Romanen des 20. Jahrhunderts. Im englischen Original in drei Bänden zu jeweils zwei Büchern plus Appendizes in den Jahren 1954/1955 veröffentlicht, erschien die erste deutsche Übersetzung von Margaret Carroux erst 1969/1970. Aber egal wann und wo das Werk herausgegeben wurde, es fand viele Fans und trat seinen weltumspannenden Siegeszug an. Weltweit wurde der Roman sage und schreibe etwa 150 Millionen Mal verkauft.
„Ein Ring, sie zu knechten,
sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben
und ewig zu binden.“