Ein Wanderer, zwei Dramen, viele Brownies
An diesem Samstag, 22. Januar, neigt sich schon die dritte Woche des Jahres 2022 ihrem Ende entgegen. Platte, aber zutreffende Feststellung: Die Zeit rast. Was wiederum den Blick zurück in die Historie umso interessanter macht.
Heute gilt dieser Blick zurück, einer Bücher-Heimat angemessen, zwei großen amerikanischen Autoren, für die der 22. Januar besondere Bedeutung hat. Vor 84 Jahren, am 22. Januar 1938, wurde in Princeton das Schauspiel „Unsere kleine Stadt“1 von Thornton Wilder uraufgeführt. Es bescherte ihm neben dem literarischen Durchbruch einen Pulitzer-Preis. Zwei weitere sollten folgen für den Roman „Die Brücke von San Luis Rey“ sowie das Theaterstück „Wir sind noch einmal davongekommen“.
Thornton Wilder selbst brachte ein auf den Punkt, worum es in der „kleinen Stadt“ geht: „Auf den ersten Blick scheint das Stück eine Art Milieustudie über ein Dorf in New Hampshire zu sein. Genauer betrachtet, ist es jedoch eine Meditation über die Schwierigkeit – wie es im Stück heißt – das Leben zu verstehen, während man lebt.“ Und dabei bescherte es uns eines meiner Lieblingszitate: „Man muss das Leben lieben, um es zu leben, und man muss das Leben leben, um es zu lieben.“
Auf den Tag genau 15 Jahre nach Wilders Werk hob sich für Arthur Millers Drama „Hexenjagd“1 am 22. Januar 1953 in New York erstmals der Vorhang. „The Crucible“ (Originatitel) basiert auf wahren Begebenheiten und greift die Ereignisse in Salem im Jahr 1692 auf. Ein ebenso bedrückendes wie faszinierendes Theaterstück, in dem die bigotte Kleinstadt Salem zu einem Hexenkessel der allgemeinen Beschuldigung wird.
Wer angesichts nicht gerade leichter literarischer Kost an diesen nur ganz langsam heller werdenden Tagen einen süßen Stimmungsaufheller braucht, der kann sich selbst helfen. Heute ist der „Tag des hellen Brownie“, des aus den USA kommenden „National Blonde Brownie Day“. Auf dem Weg durch den Magen zum Glücklichsein könnte das Buch „Cookies, Brownies & Brookies – Knusperkeks trifft Schokolade“1 helfen. Rezepte für Brownies und Cookies und den Mix beider Welten, die Brookies. Zeitgemäß natürlich auch „vegan, glutenfrei oder regenbogenbunt“.
Chart-Stürmer in Großbritannien
Als Musik zur Teatime mit Brownies empfehle ich heute eine der erfolgreichsten deutschen Musikproduktionen, die 23 Wochen lang Platz zwei der britischen Single-Charts belegte. Keine Sorge, ich komme jetzt nicht mit „Modern Talking“. Am 22. Januar 1954 stürmten die „Schaumburger Märchensänger“ (Obernkirchen Kinderchor) die Charts auf der Insel. Ihr Titel: „The Happy Wanderer“. Auf gut Deutsch: „Mein Vater war ein Wandersmann“. Dagegen kam nur Doris Day mit „Secret Love“ auf Platz eins an. Frank Sinatra, Al Martino oder Perry Como landeten abgeschlagen. Zum Mitsingen ein Youtube-Video (2:51 min):
1 Wer sich eines der genannten Bücher kaufen will, sollte sich noch ein wenig gedulden. Schließlich ist Vorfreude die schönste Freude. Und am 2. April öffnet die Bücher-Heimat ihre Pforten. Gutscheine kann man schon jetzt erwerben.